Gehaubter Kapuziner

Gehaubter Kapuziner

Gehaubte kapuziner, Haubenkapuziner

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Sapajus apella
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
25-45 years
Gewicht
1.9-4.8
4.2-10.6
kglbs
kg lbs 
Länge
32-57
12.6-22.4
cminch
cm inch 

Der Gehaubte Kapuziner oder Haubenkapuziner (Sapajus apella, Syn.: Cebus apella) ist eine Primatenart aus der Gattung der Kapuzineraffen innerhalb der Neuweltaffen.

Ta

Tagaktiv

Al

Allesfresser

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Zo

Zoochorie

Kl

Kletternd

Te

Terrestrisch

Po

Polygynie

So

Sozial

Do

Dominanzhierarchie

Ke

Keine Tierwanderung

B

beginnt mit

Aussehen

Gehaubte Kapuziner erreichen eine Kopfrumpflänge von 40 bis 44 Zentimeter und eine Schwanzlänge von bis zu 48 Zentimetern. Mit durchschnittlich 2,9 Kilogramm sind Männchen deutlich schwerer als Weibchen, die durchschnittlich 2,1 Kilogramm erreichen. Das Fell dieser Tiere ist überwiegend gelbbraun bis rötlichbraun gefärbt, die Arme, die Beine und der Schwanz sind dunkler. Die Oberseite des Kopfes ist ebenfalls schwarz, über den Ohren ist jeweils ein nicht immer gut sichtbarer Haarschopf vorhanden, dem die Tiere ihren Namen verdanken. Charakteristisch sind die schwarzen Wangenstreifen. Die Färbung des Gesichts variiert von rosa bis braun.

Verteilung

Erdkunde

Gehaubte Kapuziner sind im nördlichen Südamerika, vor allem im Amazonasbecken, beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst das südliche Kolumbien, das östliche Peru, das nördliche Bolivien, weite Teile des nördlichen und mittleren Brasiliens, Guyana, Suriname und Französisch-Guayana sowie kleine Randgebiete in Ecuador und Venezuela. Auf der venezolanischen Isla Margarita lebt eine kleine, isolierte Population, die von den nächsten Beständen rund 800 Kilometer entfernt ist und möglicherweise vom Menschen angesiedelt wurde. Lebensraum dieser Art sind Wälder, wobei sie anpassungsfähig sind und in zahlreichen Waldtypen leben können, von Regenwäldern bis zu Berg- und Savannenwäldern.

Gehaubter Kapuziner Lebensraum-Karte

Klimazonen

Gehaubter Kapuziner Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Gehaubte Kapuziner sind tagaktive Baumbewohner, im Geäst bewegen sie sich vor allem vierbeinig fort. Der Schwanz ist greiffähig und wird vorwiegend bei der Nahrungsaufnahme oder beim Hinunterklettern eingesetzt.

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Sie leben in Gruppen von 10 bis 20 Tieren, die aus mehreren Männchen und Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs bestehen. Beide Geschlechter entwickeln eine Rangordnung, dem dominanten Weibchen sind mit Ausnahme des Alpha-Männchens auch alle anderen Männchen untergeordnet. Die Rangordnung kommt unter anderem in Zugang zu Nahrungsressourcen und in Vorrechten bei der Fortpflanzung zum Tragen.

Die Nahrung dieser Primaten ist flexibel und abhängig vom Lebensraum und der Jahreszeit. Wichtigste Nahrungsbestandteile sind Früchte, Insekten, Blätter, Knospen und Nektar. Pflanzliche Nahrung macht über 80 % aus, an tierischer Kost nehmen sie neben Insekten manchmal auch kleine Wirbeltiere (Frösche, Echsen oder Vögel) zu sich.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Kapuzineraffen sind Allesfresser, sie ernähren sich von Früchten, Blättern und Insekten. Außerdem knacken sie gekonnt Nüsse, fangen Frösche und kleine Vögel. Es wird sogar vermutet, dass die Schwarzen Kapuziner kleine Säugetiere fressen.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Der Impuls zur Paarung geht vom Weibchen aus, das sich seinen Partner grundsätzlich aussuchen kann. Die meisten Jungtiere werden aber vom dominanten Männchen gezeugt. Nach einer rund fünfmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes, rund 210 Gramm schweres Jungtier zur Welt. Nicht nur die Mutter, sondern auch andere Gruppenmitglieder kümmern sich um es. Nach über einem Jahr wird es entwöhnt, die Geschlechtsreife tritt nach rund vier bis fünf Jahren ein.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zwar werden Gehaubte Kapuziner wegen ihres Fleisches bejagt und häufiger als andere südamerikanische Primaten zu Heimtieren gemacht, aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und ihres großen Verbreitungsgebietes zählen sie nicht zu den bedrohten Arten.

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Besonderes Augenmerk verlangt allerdings die Unterart auf der Isla Margarita (Sapajus apella margaritae). Deren Gesamtbestand wird auf nur 250 bis 300 geschätzt, die IUCN listet sie als vom Aussterben bedroht (critically endangered).

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Populationszahl

Laut IUCN ist der Schwarze Kapuziner in seinem gesamten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. Die in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestufte Art gilt nicht als gefährdet, aber ihr Bestand ist derzeit abnehmend.

Ökologische Nische

Da sie sich von Früchten ernähren, werden die Kapuzineraffen zu Samenverbreitern bestimmter Waldpflanzen. Andererseits gehören sie zu den wichtigsten Prädatoren der Region, da sie kleine Tiere erbeuten. Manchmal mischen sich Gruppen der Schwarzen Kapuziner mit denen anderer Arten, wie z.B. Totenkopfäffchen, und kooperieren mit ihnen auf der Suche nach Nahrung. Diese Zusammenarbeit erleichtert den Totenkopfäffchen die Futtersuche und sie finden bald neue Nahrungsquellen. Für die Schwarzen Kapuziner ist diese Interaktion jedoch wahrscheinlich nicht von Vorteil.

Lustige Fakten für Kinder

  • Diese Tiere sind nach Mönchen benannt, die in der Regel in braune Gewänder gekleidet waren und ihre Köpfe mit Kapuzen bedeckten.
  • Die Schwarzen Kapuziner benutzen eine Vielzahl von Werkzeugen im täglichen Leben. Sie bewahren Wasser in Behältern auf, benutzen Steine als Hämmer, Schwämme, um Saft aufzusaugen und Meißel, um eine Barriere zu durchdringen.
  • Flirtverhalten ist bei Kapuzinern, die sich einen Partner aussuchen, üblich. Beim Flirten ziehen sie die Augenbrauen hoch.
  • Der Schwanz und der Körper von Kapuzineraffen sind gleich lang.
  • Diese Tiere sind hochintelligent und lernen leicht. In einigen Ländern werden sie darauf trainiert, Tetraplegikern zu helfen.
  • Die Schwarzen Kapuziner verwenden eine Vielzahl von Gesichtsausdrücken als Mittel der Kommunikation. Mit ihrer Mimik können sie sich gegenseitig begrüßen oder warnen, Freundlichkeit oder Angst zeigen.
  • Diese Tiere sind extrem neugierig und neigen dazu, mit Gegenständen zu spielen, die um sie herum platziert werden. Junge Gehaubte Kapuziner spielen sowohl in der Wildnis als auch in Gefangenschaft.

Referenzen

1. Gehaubter Kapuziner artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gehaubter_Kapuziner
2. Gehaubter Kapuziner auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/39949/0

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