Rückenstreifen-Kapuziner
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Sapajus libidinosus

Der Rückenstreifen-Kapuziner (Sapajus libidinosus, Syn.: Cebus libidinosus) ist eine Primatenart aus der Unterfamilie der Kapuzineraffen innerhalb der Neuweltaffen. Er galt ehemals als Unterart des Gehaubten Kapuziners.

Aussehen

Rückenstreifen-Kapuziner sind mittelgroße Primaten mit schlanken Gliedmaßen und einem langen Schwanz. Das Gewicht weiblicher Tiere variiert von 1,8 bis 2,6 kg, bei männlichen schwankt es zwischen 3,4 und 4,4 kg. Das Fell ist vorwiegend gelblich-braun gefärbt, am Rücken erstreckt sich der namensgebende dunkle Streifen. Ebenfalls dunkel sind die Arme, Beine und der Schwanz gefärbt. Die Oberseite des Kopfes ist dunkelbraun, die Haare hier bilden zwei Schöpfe.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Rückenstreifen-Kapuziner kommen im nordöstlichen Brasilien zwischen Rio Araguaia und Rio São Francisco, nicht jedoch in der Nordwestecke von Maranhão und der Nordostecke von Pará. Lebensraum sind die trockenen Laubwälder in der brasilianischen Caatinga und im Cerrado. Die ursprünglich der Art zugerechneten Kapuzineraffen im Pantanal, im Osten Paraguays, sowie im südöstlichen Bolivien und dem äußersten Norden Argentiniens werden heute als eigenständige Art geführt (Azara-Kapuzineraffe, Sapajus cay).

Rückenstreifen-Kapuziner Lebensraum-Karte
Rückenstreifen-Kapuziner Lebensraum-Karte
Rückenstreifen-Kapuziner
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Gewohnheiten und Lebensstil

Diese Primaten sind wie alle Kapuzineraffen tagaktive Baumbewohner, die sich vorwiegend auf allen vieren fortbewegen. Beim Transport von Gegenständen richten sie sich aber auf den Hinterbeinen auf. Untersuchungen im Nationalpark Serra da Capivara in Brasilien zeigten, dass die Tiere auf diese Weise bis zu 35 m über den Boden zurücklegen. Bemerkenswerterweise führten etwa ein Fünftel aller beobachteten zweibeinigen Bewegungen in den Bäumen vertikal aufwärts. Die überwundenen Distanzen betrugen dabei bis zu 11 m. Die Tiere leben in Gruppen von bis zu 20 Tieren, die sich aus mehreren Männchen und Weibchen zusammensetzen. Sie etablieren eine Rangordnung, ein dominantes Männchen leitet die Gruppe, daneben gibt es auch ein führendes Weibchen, dem alle anderen Männchen untergeordnet sind. Dominante Männchen sind meist 0,2 bis 1 kg schwerer als untergeordnete Geschlechtsgenossen.

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Sie sind Allesfresser, die in erster Linie Früchte zu sich nehmen. Daneben fressen sie andere Pflanzenteile, aber auch Insekten und kleine Wirbeltiere. Bei einer Untersuchung in einer Caatinga-Region im Bundesstaat Piauí fand man das sich ihre Nahrung zu 47 % aus Früchten, zu etwa 30 % aus Insekten und zu jeweils 4 % aus Blüten und Blättern zusammensetzte. In der Trockenzeit machen Früchte der Palmen Astrocaryum campeste, Attalea barreirensis, Attalea sp., Orbignya sp. und Syagrus einen bedeutenden Teil der Nahrung aus, da sie rund um das Jahr zur Verfügung stehen. Um die harten Palmenfrüchte zu öffnen benutzen die Rückenstreifen-Kapuziner Steine als Schlagwerkzeug. Außerdem fressen die Affen auf Maisfeldern und Zuckerrohrplantagen.

Der Impuls und die Partnerwahl bei der Paarung geht vom Weibchen aus, allerdings wählen die meisten das Alpha-Männchen, das demnach die meisten Jungtiere der Gruppe zeugt. Der männliche Nachwuchs wächst schneller und länger als der weibliche. Männchen erreichen mit 9,8, Weibchen mit 7,5 Jahren ihr vollständige Größe. Bei den Männchen gibt es aber eine größere Variationsbreite im Körpergewicht, da Alpha-Tiere noch einmal an Gewicht zulegen, dieses aber mit dem Verlust der Position wieder reduzieren.

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Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationsgefährdung

Rückenstreifen-Kapuziner leiden in Teilen ihres Verbreitungsgebietes an der Bejagung wegen ihres Fleisches und an der Zerstörung ihres Lebensraumes. Die IUCN – die die Art auf zwei Arten, Sapajus libidinosus und Sapajus cay aufteilt – sieht die Bestände zwar im Rückgang begriffen, aber noch nicht im besorgniserregenden Ausmaß. Sie listet die beiden Arten daher als „nicht gefährdet“ (least concern). Diese Aufteilung auf zwei Arten wird von anderen Quellen aber nicht mitgetragen.

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Referenzen

1. Rückenstreifen-Kapuziner artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckenstreifen-Kapuziner
2. Rückenstreifen-Kapuziner auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/136346/70613454

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