Indische hutaffe
Der Indische Hutaffe (Macaca radiata) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Seinen Namen verdankt er ebenso wie der nahe verwandte Ceylon-Hutaffe der auffälligen Haarkrone auf dem Kopf.
Indische Hutaffen zählen mit einem Gewicht von 2,5 bis 8 Kilogramm zu den kleineren Makaken. Ihr kurzes Fell ist an der Oberseite graubraun gefärbt und an der Unterseite weißlich. An der Kopfoberseite haben sie zwei braune oder schwarze Haarschöpfe, die nach außen gerichtet und in der Mitte gescheitelt sind. Das nackte Gesicht ist braun gefärbt; der Schwanz ist ebenso lang oder länger als der Körper.
Indische Hutaffen leben im südlichen Indien vom südlichen Maharashtra und Andhra Pradesh an südwärts. Ihr Lebensraum sind Wälder und offenes Gelände bis zu einer Höhe von 2200 Metern.
Indische Hutaffen sind tagaktiv. Sie verbringen einen Teil des Tages auf dem Boden, kehren zum Schlafen jedoch meist auf die Bäume zurück. Die menschliche Nähe scheint ihnen wenig auszumachen. Sie kommen auch in der Nähe von Dörfern und Siedlungen vor.
Sie leben in großen Gruppen, die aus rund doppelt so vielen Weibchen wie Männchen bestehen. Innerhalb der Männchen herrscht eine strenge Hierarchie, die sich in der Reihenfolge der Futtersuche und in der Fellpflege ausdrückt. Während Weibchen in der Gruppe bleiben, in der sie geboren wurden, müssen Männchen nach Erreichen der Geschlechtsreife ihre Gruppe verlassen.
Indische Hutaffen ernähren sich in erster Linie von Früchten, Samen, Insekten und Gräsern.
Indische Hutaffen sind Allesfresser, sie ernähren sich in der Regel von Früchten, Nüssen, Getreide, Samen, Blättern, Beeren, Blumen und Laub und ergänzen diese Ernährung mit Vogeleiern und verschiedenen wirbellosen Tieren.
Im Gegensatz zu anderen Makakenarten gibt es bei Hutaffen keine Regelschwellung. Das ist das Anschwellen des nackten Gesäßbereiches bei Weibchen in fruchtbaren Zeiten. Nach rund 150- bis 170-tägiger Tragzeit kommt ein Jungtier zur Welt. Die Väter beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Jungen. Die Entwöhnung erfolgt nach rund einem Jahr, und nach 2,5 bis 7 Jahren sind Jungtiere geschlechtsreif. Die Lebenserwartung der Hutaffen beträgt in freier Natur rund 20 Jahre.
In einigen Teilen ihres Verbreitungsgebiets werden Indische Hutaffen gejagt und für Forschungszwecke und Roadshows verkauft. In landwirtschaftlichen und städtischen Gebieten kommt es zu ernsthaften Konflikten mit Menschen, die eine weitere Bedrohung für diese Art darstellen.
Diese Art ist lokal weit verbreitet. Nach Angaben des Indian Institute of Technology Madras leben in den vier südlichen Bundesstaaten Indiens etwa 170.000 Indische Hutaffen. Die Population in Tamil Nadu wird auf etwa 16.000 Tiere geschätzt. Insgesamt sind Indische Hutaffen derzeit als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist abnehmend.
Aufgrund ihrer frugivoren Ernährung fungieren diese Tiere als wichtige Samenverbreiter in ihrem Waldlebensraum.