Land

Indien

3538 Spezies

Indien ist ein Staat in Südasien.

Klima

Mit Ausnahme der Bergregionen herrscht in Nord- und Zentralindien vornehmlich subtropisches Kontinentalklima, im Süden und in den Küstengebieten dagegen ein stärker maritim geprägtes tropisches Klima. So treten im Norden im Jahresverlauf teils erhebliche Temperaturschwankungen auf. In den nördlichen Tiefebenen herrschen im Dezember und Januar 10 bis 15 °C; in der heißesten Zeit zwischen April und Juni sind Höchsttemperaturen von 40 bis über 50 °C möglich.Im Süden ist es dagegen ganzjährig (relativ konstant) heiß.

Die Niederschlagsmengen werden im ganzen Land maßgeblich vom Indischen Monsun beeinflusst. Der Südwest- oder Sommermonsun setzt in den meisten Landesteilen im Juni ein und bringt je nach Region bis September oder Oktober ergiebige Niederschläge. Auf Grund der sehr unterschiedlichen Topographie ist die Niederschlagsverteilung höchst ungleichmäßig. Die stärksten Regengüsse gehen an der Westküste, in den Westghats, an den Hängen des Himalayas und in Nordostindien nieder. Am trockensten ist es in der Thar. Die aus Zentralasien kommenden Nordost- oder Wintermonsunwinde zwischen Oktober und Juni bringen kaum Feuchtigkeit, daher gehen in den meisten Gegenden 80 bis über 90 % der jährlichen Gesamtniederschlagsmenge während der Sommermonate nieder. Nur der Südosten erhält auch während des Nordostmonsuns Regen, da die Luftströmungen über dem Golf von Bengalen Feuchtigkeit aufnehmen.

Tierwelt

Dank seiner Landschaftsvielfalt findet man in Indien eine äußerst artenreiche Tierwelt vor. Man schätzt, dass etwa 350 Säugetier-, 1200 Vogel-, 400 Reptilien- und 200 Amphibienarten dort heimisch sind. Viele Arten kommen allerdings nur noch in Rückzugsgebieten wie Wäldern, Sümpfen, Berg- und Hügelländern vor. In indischen Gewässern leben zudem mehr als 2500 Fischarten.

Indiens größte Säugetierart ist der Indische Elefant, der neben dem Königstiger wohl auch am bekanntesten ist. Der Tiger war lange Zeit vom Aussterben bedroht, durch Einrichtung von Tigerschutzgebieten konnten sich die Bestände aber wieder erholen. Dennoch gibt es nur wenige tausend Exemplare in freier Wildbahn. Außer dem Tiger leben noch andere Großkatzen in Indien, darunter Leoparden und Löwen. Letztere sind ausschließlich im Gir-Nationalpark in Gujarat, dem letzten Rückzugsgebiet des Asiatischen Löwen, anzutreffen. Der seltene Schneeleopard bewohnt die hohen Gebirgsregionen des Himalaya. Die bekannteste und weitverbreitetste der kleineren Raubtierarten ist der Mungo.

Das Panzernashorn lebt fast nur noch in den Sumpf- und Dschungelgebieten Assams, vor allem im Kaziranga-Nationalpark.

Weit verbreitet sind dagegen Paarhufer. Dazu gehören unter anderem Wildschweine, Muntjaks, Sambars, Axishirsche, Schweinshirsche, Barasinghas, Wasserbüffel, Gaur sowie mehrere Antilopenarten.

Die Pferdeartigen sind durch den Kiang im Himalaya und den Khur, eine Unterart des Asiatischen Esels, in der Halbwüste von Gujarat vertreten.

Auch Affen sind in Indien häufig anzutreffen. Rhesusaffen gelten den Hindus als heilig, dürfen nicht belästigt werden und haben sich daher sogar in Städten ausgebreitet. Im Süden des Landes wird der vom etwas kleineren Indischen Hutaffen ersetzt. Die in ganz Indien verbreiteten Hanuman-Languren werden ebenfalls als heilig erachtet. Daneben gibt es weitere Langurenarten sowie Makaken.

In den Trockengebieten des Nordwestens leben noch einige indische Halbesel, die sich vor allem im Dhrangadhra-Wildreservat im Kleinen Rann von Kachchh aufhalten. Im feuchten Osten des Landes leben dagegen Arten des tropischen Regenwaldes, wie Weißbrauengibbons und Nebelparder. Weiterhin erwähnenswerte Säugetiere sind die Rothunde, Streifenhyänen, Bengalfüchse, die hauptsächlich Graslandschaften bewohnen, und die dichte Wälder bevorzugenden Lippenbären. Im Ganges, Brahmaputra und deren Nebenflüssen findet sich gelegentlich noch der Gangesdelfin.

Indiens Vogelwelt ist mit über 1200 einheimischen Arten – mehr als in ganz Europa – überaus vielfältig. Dazu kommen im Winter unzählige Zugvögel aus Nordasien. Der Pfau gilt als Nationalvogel und ist weit verbreitet. Häufig sind auch Tauben, Krähen, Webervögel, Spechte, Pittas, Drongos, Sittiche, Nektarvögel und Pirole. In Feuchtgebieten leben Störche, Reiher, Kraniche, Ibisse und Eisvögel. Unter den Greifvögeln waren Schmutz- und Bengalgeier am verbreitetsten. Während letzterer in den 1980er Jahren noch allgegenwärtig war, ist er jedoch zusammen mit zwei nah verwandten Arten unabsichtlich durch ein Veterinärmedikament fast vollständig ausgerottet worden.

Etwa die Hälfte aller in Indien heimischen Reptilienarten sind Schlangen wie die Brillenschlange, die Königskobra und der Tigerpython. In Feuchtgebieten findet man aber auch Sumpfkrokodile. Sehr selten ist der scheue, fischfressende Gangesgavial. Eine Besonderheit ist das Vorkommen von Chamäleons im südlichen Indien und Sri Lanka, die ansonsten in Südasien fehlen.

Natur und Umweltschutz

Mit einer sehr großen Artenvielfalt und Biodiversität (insbesondere in einem schmalen Streifen an der feuchttropischen Südwestküste), ausgesprochen vielen endemischen Arten, Gattungen und Familien von Pflanzen und Tieren sowie vielfältigen Ökosystemen wird Indien zu den Megadiversitätsländern dieser Erde gerechnet. Zudem werden aufgrund der großen Gefährdungslage die Regenwälder der Westghats als Biodiversitäts-Hotspot geführt.

Indien verfügt über eine umfangreiche Umweltschutzgesetzgebung, die aber in vielen Fällen nur mangelhaft umgesetzt wird. Knapp 5 % der Landesfläche sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen, deren Zahl sich auf fast 600 beläuft, darunter 92 Nationalparks.

Wasserknappheit ist eines der größten Umweltprobleme Indiens. Staudämme und künstliche Bewässerungssysteme sollen die Wasserversorgung in trockenen Gebieten sicherstellen. Übermäßige Bewässerung ist einer der Hauptgründe für die vielerorts sinkenden Grundwasserspiegel; zudem sind schätzungsweise 60 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen von Bodenerosion, Versalzung oder Vernässung betroffen. Darüber hinaus wird abgeholzt, übermäßig bewässert und gedüngt.

Die Wasser- und Sanitärversorgung in Indien hat sich seit den 1980er Jahren drastisch verbessert. Während nahezu die gesamte Bevölkerung Indiens heute Zugang zu Toiletten hat, haben dennoch viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und Abwasserinfrastruktur. Verschiedene Regierungsprogramme auf nationaler, bundesstaatlicher und kommunaler Ebene haben zu einer raschen Verbesserung der Sanitärversorgung und der Trinkwasserversorgung geführt. Einige dieser Programme laufen noch.

Verschmutztes und verseuchtes Wasser trägt wesentlich zur Entstehung und Verbreitung von Infektionskrankheiten bei. NGOs wie die Water Literacy Foundation und staatliche Stellen wie das Ministry of Drinking Water and Sanitation bemühen sich um eine Verbesserung der Situation. 1980 wurde der Abdeckungsgrad der ländlichen Abwasserentsorgung auf 1 % geschätzt, dieser erreichte 2018 95 %. Der Anteil der Inder mit Zugang zu verbesserten Wasserquellen ist von 72 % im Jahr 1990 auf 88 % im Jahr 2008 erheblich gestiegen.

Gleichzeitig werden lokale Regierungsinstitutionen, die mit der Bereitstellung von Trinkwasser und sanitären Einrichtungen beauftragt sind, als schwach angesehen und verfügen nicht über die finanziellen Mittel, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Darüber hinaus verfügen nur zwei indische Städte über eine kontinuierliche Wasserversorgung und nach einer Schätzung aus dem Jahr 2018 haben noch immer etwa 8 % der Inder keinen Zugang zu verbesserten sanitären Einrichtungen.

Die Luftverschmutzung ist insbesondere in den indischen Metropolen sehr hoch. Fabrikanlagen, Kleinindustrie, Kraftwerke (darunter zahlreiche Kohlekraftwerke), Verkehr und private Haushalte emittieren zahlreiche Luftschadstoffe, unter anderem große Mengen an Feinstaub. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation war Delhi im Jahr 2014 in Hinsicht auf Luftqualität die schmutzigste Stadt der Welt. Kalkutta war 1984 die erste Stadt, die ein U-Bahn-Netz in Betrieb nahm, 2002 folgte Delhi. Mumbai und Chennai haben ein vergleichsweise gut ausgebautes Zugnetz. LKWs, Busse, über 5.000 Diesellokomotiven, Autorikshas, private PKWs, Motorräder und Mopeds tragen zur Luftverschmutzung bei. Die Zahl der PKW pro 1000 Einwohner gilt als sehr gering. Die CO2-Emission hat in der Vergangenheit stark zugenommen; Ursachen waren unter anderem das Bevölkerungswachstum, die fortschreitende Industrialisierung und zunehmender Verkehr. Indien galt 2015 als das Land mit den drittgrößten Treibhausgas-Emissionen weltweit; es emittierte pro Kopf 1,6 Tonnen. Indien unterzeichnete am 2. Oktober 2016 das Übereinkommen von Paris.

Die unzureichenden technischen Anlagen in Fabriken führen oft zu Beeinträchtigungen oder vermeidbaren Emissionen. In Bhopal traten 1984 in der Pestizid-Fabrik der amerikanischen Union Carbide (UCC) hochgiftige Gase aus (Katastrophe von Bhopal). Innerhalb von Tagen starben 7000 Menschen, 15.000 weitere starben an Spätfolgen, Tausende erlitten chronische Gesundheitsschäden.

Schutzgebiete

Indienweit gibt es im März 2019 insgesamt 868 Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz (PA: Protected Areas), mit einem Anteil von 5 % an Indiens geografischer Gesamtfläche von 3.287.000 Quadratkilometern (inklusive der von Indien verwalteten Teile von Kaschmir) – ein Zuwachs von 11.000 km² oder 0,35 % seit 2009:

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Indien ist ein Staat in Südasien.

Klima

Mit Ausnahme der Bergregionen herrscht in Nord- und Zentralindien vornehmlich subtropisches Kontinentalklima, im Süden und in den Küstengebieten dagegen ein stärker maritim geprägtes tropisches Klima. So treten im Norden im Jahresverlauf teils erhebliche Temperaturschwankungen auf. In den nördlichen Tiefebenen herrschen im Dezember und Januar 10 bis 15 °C; in der heißesten Zeit zwischen April und Juni sind Höchsttemperaturen von 40 bis über 50 °C möglich.Im Süden ist es dagegen ganzjährig (relativ konstant) heiß.

Die Niederschlagsmengen werden im ganzen Land maßgeblich vom Indischen Monsun beeinflusst. Der Südwest- oder Sommermonsun setzt in den meisten Landesteilen im Juni ein und bringt je nach Region bis September oder Oktober ergiebige Niederschläge. Auf Grund der sehr unterschiedlichen Topographie ist die Niederschlagsverteilung höchst ungleichmäßig. Die stärksten Regengüsse gehen an der Westküste, in den Westghats, an den Hängen des Himalayas und in Nordostindien nieder. Am trockensten ist es in der Thar. Die aus Zentralasien kommenden Nordost- oder Wintermonsunwinde zwischen Oktober und Juni bringen kaum Feuchtigkeit, daher gehen in den meisten Gegenden 80 bis über 90 % der jährlichen Gesamtniederschlagsmenge während der Sommermonate nieder. Nur der Südosten erhält auch während des Nordostmonsuns Regen, da die Luftströmungen über dem Golf von Bengalen Feuchtigkeit aufnehmen.

Tierwelt

Dank seiner Landschaftsvielfalt findet man in Indien eine äußerst artenreiche Tierwelt vor. Man schätzt, dass etwa 350 Säugetier-, 1200 Vogel-, 400 Reptilien- und 200 Amphibienarten dort heimisch sind. Viele Arten kommen allerdings nur noch in Rückzugsgebieten wie Wäldern, Sümpfen, Berg- und Hügelländern vor. In indischen Gewässern leben zudem mehr als 2500 Fischarten.

Indiens größte Säugetierart ist der Indische Elefant, der neben dem Königstiger wohl auch am bekanntesten ist. Der Tiger war lange Zeit vom Aussterben bedroht, durch Einrichtung von Tigerschutzgebieten konnten sich die Bestände aber wieder erholen. Dennoch gibt es nur wenige tausend Exemplare in freier Wildbahn. Außer dem Tiger leben noch andere Großkatzen in Indien, darunter Leoparden und Löwen. Letztere sind ausschließlich im Gir-Nationalpark in Gujarat, dem letzten Rückzugsgebiet des Asiatischen Löwen, anzutreffen. Der seltene Schneeleopard bewohnt die hohen Gebirgsregionen des Himalaya. Die bekannteste und weitverbreitetste der kleineren Raubtierarten ist der Mungo.

Das Panzernashorn lebt fast nur noch in den Sumpf- und Dschungelgebieten Assams, vor allem im Kaziranga-Nationalpark.

Weit verbreitet sind dagegen Paarhufer. Dazu gehören unter anderem Wildschweine, Muntjaks, Sambars, Axishirsche, Schweinshirsche, Barasinghas, Wasserbüffel, Gaur sowie mehrere Antilopenarten.

Die Pferdeartigen sind durch den Kiang im Himalaya und den Khur, eine Unterart des Asiatischen Esels, in der Halbwüste von Gujarat vertreten.

Auch Affen sind in Indien häufig anzutreffen. Rhesusaffen gelten den Hindus als heilig, dürfen nicht belästigt werden und haben sich daher sogar in Städten ausgebreitet. Im Süden des Landes wird der vom etwas kleineren Indischen Hutaffen ersetzt. Die in ganz Indien verbreiteten Hanuman-Languren werden ebenfalls als heilig erachtet. Daneben gibt es weitere Langurenarten sowie Makaken.

In den Trockengebieten des Nordwestens leben noch einige indische Halbesel, die sich vor allem im Dhrangadhra-Wildreservat im Kleinen Rann von Kachchh aufhalten. Im feuchten Osten des Landes leben dagegen Arten des tropischen Regenwaldes, wie Weißbrauengibbons und Nebelparder. Weiterhin erwähnenswerte Säugetiere sind die Rothunde, Streifenhyänen, Bengalfüchse, die hauptsächlich Graslandschaften bewohnen, und die dichte Wälder bevorzugenden Lippenbären. Im Ganges, Brahmaputra und deren Nebenflüssen findet sich gelegentlich noch der Gangesdelfin.

Indiens Vogelwelt ist mit über 1200 einheimischen Arten – mehr als in ganz Europa – überaus vielfältig. Dazu kommen im Winter unzählige Zugvögel aus Nordasien. Der Pfau gilt als Nationalvogel und ist weit verbreitet. Häufig sind auch Tauben, Krähen, Webervögel, Spechte, Pittas, Drongos, Sittiche, Nektarvögel und Pirole. In Feuchtgebieten leben Störche, Reiher, Kraniche, Ibisse und Eisvögel. Unter den Greifvögeln waren Schmutz- und Bengalgeier am verbreitetsten. Während letzterer in den 1980er Jahren noch allgegenwärtig war, ist er jedoch zusammen mit zwei nah verwandten Arten unabsichtlich durch ein Veterinärmedikament fast vollständig ausgerottet worden.

Etwa die Hälfte aller in Indien heimischen Reptilienarten sind Schlangen wie die Brillenschlange, die Königskobra und der Tigerpython. In Feuchtgebieten findet man aber auch Sumpfkrokodile. Sehr selten ist der scheue, fischfressende Gangesgavial. Eine Besonderheit ist das Vorkommen von Chamäleons im südlichen Indien und Sri Lanka, die ansonsten in Südasien fehlen.

Natur und Umweltschutz

Mit einer sehr großen Artenvielfalt und Biodiversität (insbesondere in einem schmalen Streifen an der feuchttropischen Südwestküste), ausgesprochen vielen endemischen Arten, Gattungen und Familien von Pflanzen und Tieren sowie vielfältigen Ökosystemen wird Indien zu den Megadiversitätsländern dieser Erde gerechnet. Zudem werden aufgrund der großen Gefährdungslage die Regenwälder der Westghats als Biodiversitäts-Hotspot geführt.

Indien verfügt über eine umfangreiche Umweltschutzgesetzgebung, die aber in vielen Fällen nur mangelhaft umgesetzt wird. Knapp 5 % der Landesfläche sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen, deren Zahl sich auf fast 600 beläuft, darunter 92 Nationalparks.

Wasserknappheit ist eines der größten Umweltprobleme Indiens. Staudämme und künstliche Bewässerungssysteme sollen die Wasserversorgung in trockenen Gebieten sicherstellen. Übermäßige Bewässerung ist einer der Hauptgründe für die vielerorts sinkenden Grundwasserspiegel; zudem sind schätzungsweise 60 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen von Bodenerosion, Versalzung oder Vernässung betroffen. Darüber hinaus wird abgeholzt, übermäßig bewässert und gedüngt.

Die Wasser- und Sanitärversorgung in Indien hat sich seit den 1980er Jahren drastisch verbessert. Während nahezu die gesamte Bevölkerung Indiens heute Zugang zu Toiletten hat, haben dennoch viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und Abwasserinfrastruktur. Verschiedene Regierungsprogramme auf nationaler, bundesstaatlicher und kommunaler Ebene haben zu einer raschen Verbesserung der Sanitärversorgung und der Trinkwasserversorgung geführt. Einige dieser Programme laufen noch.

Verschmutztes und verseuchtes Wasser trägt wesentlich zur Entstehung und Verbreitung von Infektionskrankheiten bei. NGOs wie die Water Literacy Foundation und staatliche Stellen wie das Ministry of Drinking Water and Sanitation bemühen sich um eine Verbesserung der Situation. 1980 wurde der Abdeckungsgrad der ländlichen Abwasserentsorgung auf 1 % geschätzt, dieser erreichte 2018 95 %. Der Anteil der Inder mit Zugang zu verbesserten Wasserquellen ist von 72 % im Jahr 1990 auf 88 % im Jahr 2008 erheblich gestiegen.

Gleichzeitig werden lokale Regierungsinstitutionen, die mit der Bereitstellung von Trinkwasser und sanitären Einrichtungen beauftragt sind, als schwach angesehen und verfügen nicht über die finanziellen Mittel, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Darüber hinaus verfügen nur zwei indische Städte über eine kontinuierliche Wasserversorgung und nach einer Schätzung aus dem Jahr 2018 haben noch immer etwa 8 % der Inder keinen Zugang zu verbesserten sanitären Einrichtungen.

Die Luftverschmutzung ist insbesondere in den indischen Metropolen sehr hoch. Fabrikanlagen, Kleinindustrie, Kraftwerke (darunter zahlreiche Kohlekraftwerke), Verkehr und private Haushalte emittieren zahlreiche Luftschadstoffe, unter anderem große Mengen an Feinstaub. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation war Delhi im Jahr 2014 in Hinsicht auf Luftqualität die schmutzigste Stadt der Welt. Kalkutta war 1984 die erste Stadt, die ein U-Bahn-Netz in Betrieb nahm, 2002 folgte Delhi. Mumbai und Chennai haben ein vergleichsweise gut ausgebautes Zugnetz. LKWs, Busse, über 5.000 Diesellokomotiven, Autorikshas, private PKWs, Motorräder und Mopeds tragen zur Luftverschmutzung bei. Die Zahl der PKW pro 1000 Einwohner gilt als sehr gering. Die CO2-Emission hat in der Vergangenheit stark zugenommen; Ursachen waren unter anderem das Bevölkerungswachstum, die fortschreitende Industrialisierung und zunehmender Verkehr. Indien galt 2015 als das Land mit den drittgrößten Treibhausgas-Emissionen weltweit; es emittierte pro Kopf 1,6 Tonnen. Indien unterzeichnete am 2. Oktober 2016 das Übereinkommen von Paris.

Die unzureichenden technischen Anlagen in Fabriken führen oft zu Beeinträchtigungen oder vermeidbaren Emissionen. In Bhopal traten 1984 in der Pestizid-Fabrik der amerikanischen Union Carbide (UCC) hochgiftige Gase aus (Katastrophe von Bhopal). Innerhalb von Tagen starben 7000 Menschen, 15.000 weitere starben an Spätfolgen, Tausende erlitten chronische Gesundheitsschäden.

Schutzgebiete

Indienweit gibt es im März 2019 insgesamt 868 Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz (PA: Protected Areas), mit einem Anteil von 5 % an Indiens geografischer Gesamtfläche von 3.287.000 Quadratkilometern (inklusive der von Indien verwalteten Teile von Kaschmir) – ein Zuwachs von 11.000 km² oder 0,35 % seit 2009:

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