Schopfaffe
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Teilordnung
Gattung
SPEZIES
Macaca nigra
Lebensdauer
18-20 years
Gewicht
3.6-10.4
7.9-22.9
kglbs
kg lbs 
Länge
44-60
17.3-23.6
cminch
cm inch 

Der Schopfaffe oder Schopfmakak (Macaca nigra) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Schopfaffen leben im Nordosten der nördlichen Halbinsel der indonesischen Insel Sulawesi (Celebes) sowie auf den kleineren Nachbarinseln Manado Tua und Talise und auf der Molukkeninsel Bacan, wo sie vom Menschen eingeführt wurden.

Aussehen

Ihr Fell ist mit Ausnahme einiger weißer Haare im Schulterbereich tiefschwarz, ebenso das haarlose oder nur von kurzen Haaren bedeckte Gesicht. Jungtiere haben ein pinkfarbenes Gesicht. Die Regelschwellung der Weibchen ist nierenförmig und rosig gefärbt. Anus und Skrotum sind rot. Auffällig sind die lange Schnauze mit den besonders bei adulten Männchen hohen Backenleisten und der 5 bis 15 cm lange Haarschopf an der Oberseite des Kopfes. Der Schwanz ist nur ein rund 2 Zentimeter langer Stummel. Mit einer Kopfrumpflänge von 45 bis 57 Zentimeter und einem Gewicht von 5,5 bis 8 (Weibchen) bzw. 10 bis 13 Kilogramm (Männchen) gehören sie zu den kleineren Makakenarten. Vom benachbarten Gorontalo-Makak (Macaca nigrescens) ist der Schopfaffe vor allem durch seine dunklere Färbung gut zu unterscheiden.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Länder
Regionen
Biogeografische Bereiche

Derzeit bewohnt die Art die Insel Pulau Bacan, das Tangoko Reservat und den nordöstlichen Teil der Insel Sulawesi in Indonesien. Auf der Insel Sulawesi sind die Schopfaffen hauptsächlich in Schutzgebieten zu finden, darunter das Tangkoko Batuangus Nature Reserve, Gunung Ambang, Gunung Lokon, der Bunaken Marine National Park sowie das Gunung Manembo-nembo Nature Reserve. Diese Primaten leben in feuchten Umgebungen und bevorzugen Lebensräume wie tropische Tiefland- und Hochlandregenwälder sowie landwirtschaftliche Flächen, die einige Teile ihres natürlichen Verbreitungsgebiets besetzt haben.

Schopfaffe Lebensraum-Karte

Klimazonen

Schopfaffe Lebensraum-Karte
Schopfaffe
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Gewohnheiten und Lebensstil

Schopfaffen sind tagaktive Regenwaldbewohner, die Primärwälder bevorzugen, jedoch auch Sekundärwälder, frisch eingeschlagene Waldgebiete, Grassland oder vom Menschen kultiviertes Land aufsuchen, wenn Primärwald, in den sie sich zurückziehen können, in der Nähe ist. Zur Nahrungssuche und zum Schlafen halten sie sich vorwiegend in den Bäumen auf, sie kommen aber oft auf den Boden wo sie etwa 60 % ihrer Zeit verbringen. Sie leben in großen Gruppen von 60 bis 80, gelegentlich mit mehr als 100 Tieren. Kleine Gruppen mit etwa 25 Tieren wurden jedoch auch schon beobachtet. Die Weibchen sind jedoch stets in einem Verhältnis von im Durchschnitt 2,9:1 in der Mehrheit. Die Gebiete, die von einer Gruppe genutzt werden, haben eine Fläche von 74 bis 350 ha, abhängig von der Gruppengröße und der Jahreszeit. In der Regenzeit sind sie größer. Da junge Männchen ihre Geburtsgruppe nach Erreichen der Geschlechtsreife verlassen müssen, bilden sie manchmal kleine reine Männchengruppen, bevor sie Anschluss an eine bestehende gemischte Gruppe suchen. Manchmal wechseln sie auch mehrfach zwischen verschiedenen Gruppen. Das Repertoire an Kommunikationsmitteln umfasst eine Reihe von Lauten sowie mimische Ausdrucksmittel; das Präsentieren der langen Eckzähne ist beispielsweise eine deutliche Drohgebärde.

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Verglichen mit anderen Makaken sind Schopfaffen sozial tolerant und sehr friedlich. Insgesamt ein Viertel ihrer Zeit verbringen sie mit sozialen Aktivitäten vor allem mit gegenseitiger Körperpflege. Konflikte zwischen zwei Tieren werden meist nur mit niedriger Intensität ausgetragen und enden in einer gemeinsamen Versöhnung. Im Unterschied zu vielen anderen Affenarten ist auch eine soziale Interaktion zwischen Weibchen verschiedener Verwandtschaftsgruppen häufig zu beobachten. Männchen können dagegen in Rangkämpfe verwickelt werden die auch zu Verletzungen führen.

Die Nahrung der Schopfaffen besteht zu fast zwei Drittel aus Früchten. Wirbellose, wie Insekten (zum Beispiel Raupen), machen fast ein Drittel ihrer Ernährung aus. Der Rest der Nahrung besteht aus Blättern, Knospen, Vogeleiern und kleinen Wirbeltieren, wie Frösche, Echsen, Schlangen und Fledermäuse. Gelegentlich werden Plantagen aufgesucht um Kokosnüsse, Mangos, die Früchte der Zuckerpalme oder andere landwirtschaftliche Produkte zu fressen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Diese Tiere ernähren sich hauptsächlich als Pflanzenfresser und Fruchtfresser. Sie ernähren sich von Früchten, insbesondere Feigen, und ergänzen ihre Ernährung mit 145 verschiedenen Pflanzen und wirbellosen Tieren. Wenn also Früchte schwer zu finden sind, können die Makaken junge Blätter, Triebe und Stängel blühender Pflanzen sowie Insekten verzehren.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Empfängnisbereitschaft der Weibchen wird durch eine deutliche Regelschwellung angezeigt, bei der sich die unbehaarte Afterregion rötlich färbt, was bei der schwarzen Fellfarbe besonders auffällig ist. Während der Kopulation stoßen die Tiere laute Rufe aus. Die Tragzeit beträgt rund 175 Tage. Schopfaffen vermehren sich das ganze Jahr über, drei Viertel der Jungtiere werden aber in der Regenzeit von Dezember bis Juni geboren, da dann das Nahrungsangebot größer ist. Jungtiere werden rund ein Jahr gesäugt und werden mit 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif, Weibchen etwas früher als Männchen. Der durchschnittliche Abstand zwischen zwei Geburten beträgt 22 Monate. Die Lebenserwartung der Schopfaffen kann mit rund 20 Jahren nur geschätzt werden.

POPULATION

Populationsgefährdung

Schopfaffen werden gejagt, einerseits weil sie manchmal Plantagen und Felder verwüsten, andererseits wegen ihres Fleisches, das als Delikatesse gilt. Die Abholzung der Regenwälder und immer mehr fortschreitende Zersiedelung stellen ein zusätzliches Problem dar. Der Bestand ging seit 1978 um 85 % zurück. Die größte Population lebt heute im Schutzgebiet Tangkoko Duasaudara. Aber nur etwa 3600 ha des Schutzgebietes werden vom Schopfaffen bewohnt. Von allen sechs Makakenarten Sulawesis ist der Schopfaffe am meisten bedroht. Etwas besser ist ihre Situation auf den kleinen Nachbarinseln von Sulawesi, da diese wenig besiedelt sind. Auf Bacan, wo der Bestand 1998 auf 100.000 Individuen geschätzt wurde, ist der Bestand des Schopfaffen sicherer. Allerdings weist er nur eine geringe genetische Variabilität auf, da die vom Menschen eingeführte Gründerpopulation nur klein war. Die IUCN, die nur den Bestand auf Sulawesi und den Nachbarinseln bewertet, stuft den Schopfaffen als vom Aussterben bedroht (critically endangered) ein.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN schwankt die Gesamtpopulation der Schopfaffen zwischen 4.000 und 6.000 Individuen auf der gesamten Insel Sulawesi und etwa 100.000 auf der Insel Pulau Bacan. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht (CR) eingestuft, und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Da sie sich von verschiedenen Früchten ernähren, sind Schopfaffen in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet wichtige Samenverbreiter, was einigen Regenwaldbäumen wie Ficus oder Dracomelon zugute kommt.

Lustige Fakten für Kinder

  • Das Umarmen und Beschnuppern des Hinterteils des anderen ist eine Form der Begrüßung unter diesen Primaten.
  • Die Fellpflege ist eine wichtige Aktivität für diese Primaten, die die sozialen Bindungen zwischen den Mitgliedern einer Gruppe fördert und die Beziehungen zwischen den einzelnen Tieren stärkt. Die Männchen dieser Spezies verbringen weniger Zeit mit der Körperpflege als die Weibchen.
  • Trotz ihres imposanten Aussehens sind diese Primaten sehr sanftmütige Tiere.
  • Männliche Makaken haben markante, große Eckzähne, die größer sind als die der Weibchen. Sie setzen ihre großen Eckzähne ein, wenn sie auf ein rivalisierendes Männchen treffen. Sie gähnen auch, was es ihnen ermöglicht, ihre beeindruckend großen Eckzähne zu zeigen und so die Dominanz in der Gruppe zu etablieren.
  • Das Gesicht, die Hände und die Füße neugeborener Makaken sind hellrosa und werden mit zunehmendem Alter dunkler.
  • Anders als Affen haben Affen Schwänze. Bei den Schopfaffen handelt es sich um Affen mit extrem kurzen Schwänzen, die nur schwer zu erkennen sind. Aus diesem Grund werden sie manchmal fälschlicherweise für Affen gehalten.

Referenzen

1. Schopfaffe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Schopfaffe
2. Schopfaffe auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/12556/0

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