Drill
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Teilordnung
Gattung
SPEZIES
Mandrillus leucophaeus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
28-30 years
Gewicht
12.5-50
27.5-110
kglbs
kg lbs 
Länge
610-764
24-30.1
mminch
mm inch 

Der Drill (Mandrillus leucophaeus) ist eine Primatenart aus der Familie der Meerkatzenverwandten. Zusammen mit dem Mandrill bildet er die Gattung der Mandrillartigen (Mandrillus).

Aussehen

Der Drill ähnelt dem Mandrill, hat aber nicht dessen leuchtende Gesichtsfärbung. Sein haarloses Gesicht ist schwarz, hat eine langgezogene Schnauze und Knochenfurchen, die entlang der Nase verlaufen. Außerdem ist es von einem weißen Haarkranz umgeben. Der übrige Körper ist dunkelbraun bis schwarz behaart, mit Ausnahme der nackten Gesäßregion, die rot oder blau gefärbt ist. Drills werden etwas weniger groß als Mandrills (rund 70 Zentimeter Körperlänge und maximal 20 Kilogramm Körpergewicht), wobei die Männchen fast doppelt so schwer werden wie die Weibchen. Der Schwanz ist nur ein 5 bis 7 Zentimeter langer Stummel.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Biogeografische Bereiche

Drille leben in der Region des Cross Rivers in Nigeria und rund um die Bakossi-Berge bis zum Fluss Sanaga in Kamerun sowie auf der zu Äquatorialguinea gehörenden Insel Bioko, wo sie eine eigene Unterart, Mandrillus leucophaeus poensis, bilden. Ihr Lebensraum sind ausschließlich Wälder.

Drill Lebensraum-Karte

Klimazonen

Drill Lebensraum-Karte
Drill
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Gewohnheiten und Lebensstil

Drille sind tagaktive Regenwaldbewohner, die kaum außerhalb des Schutzes der dichten Vegetation anzutreffen sind. Sie leben in erster Linie am Boden, wo sie sich auf allen vieren fortbewegen; lediglich Weibchen mit Jungtieren suchen manchmal Schutz in den unteren Ästen der Bäume. Drills leben in Gruppen von rund 25 Tieren, die aus einem Männchen, mehreren Weibchen sowie deren Jungtieren bestehen. Mehrere Gruppen schließen sich öfters zu Verbänden zusammen, die 200 und mehr Tiere umfassen können. Zur Kommunikation verwenden sie Körperhaltungen (zum Beispiel das Präsentieren des leuchtenden Hinterteils) sowie eine Reihe von Schreien, die der Kontaktaufnahme zu anderen Gruppenmitgliedern, dem Warnen vor Fressfeinden oder dem Sammeln der Gruppe durch das Männchen dienen können.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Drille sind Allesfresser, die ihre Nahrung fast ausschließlich am Boden suchen. Dazu gehören Früchte, Nüsse, Pilze, Insekten sowie gelegentlich kleine Wirbeltiere.

Ernährung Allesfresser,

Paarungsgewohnheiten

Über die Fortpflanzung der Drille ist wenig bekannt. Die Fruchtbarkeit des Weibchens wird durch Verfärbungen der Afterregion angezeigt, welche leuchtend rot oder blau werden kann. Die Tragzeit beträgt 6 Monate. Wie bei den meisten Meerkatzenverwandten kommt ein einzelnes Jungtier zur Welt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Hauptgründe für die Bedrohung des Drills liegen in der Jagd nach dem begehrten Bushmeat sowie in der Rodung der Regenwälder zur Gewinnung von Tropenholz und Ackerland. Da Drille reine Regenwaldbewohner sind und sich Menschen gegenüber scheu verhalten, sind sie besonders bedroht. Der Drill gilt als einer der seltensten afrikanischen Primaten und man schätzt, dass in freier Wildbahn nur noch rund 3000 dieser Tiere leben. Schutzgebiete, in denen der Drill heimisch ist, sind der Cross-River-Nationalpark, das Afi Mountain Wildlife Sanctuary, das Mbe Mountains Community Wildlife Sanctuary in Nigeria und der Korup- und Takamanda-Nationalpark in Kamerun, dennoch ist ihr Überleben weiterhin fraglich. Die IUCN listet die Art als stark gefährdet (endangered); sie wird im CITES Anhang I geführt.

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Der Zoo-Datenbank ISIS wurden 2007 insgesamt 272 Drille gemeldet. Im Rahmen des Weltzooverbands WAZA wird seit 1982 ein Internationales Zuchtbuch geführt. Auch der europäische Zooverband EAZA betreut die Art in seinem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Zurzeit führt das Zuchtbuch 77 Zooexemplare weltweit. Im Drill Rehabilitation Center in den Afi Mountains, Nigeria, leben circa 150 Exemplare. 1996 erhielt Liza Gadsby, die Mitbegründerin der Organisation Pandrillus, den Whitley Award für ihre Arbeit zum Schutz und Erhalt der Spezies. Eine deutsche Organisation, die speziell für den Schutz des Drills gegründet wurde, ist der in Nordhorn ansässige Verein Rettet den Drill e. V.

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Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN gibt die genaue Zahl der Gesamtpopulation der Drills nicht an. Es wird jedoch geschätzt, dass die Population auf der Insel Bioko unter 5.000 Individuen liegt. Insgesamt werden die Drills auf der Roten Liste der IUCN derzeit als Stark gefährdet (EN) eingestuft.

Ökologische Nische

Die Drills könnten aufgrund ihrer Ernährung eine gewisse Rolle bei der Verbreitung von Samen spielen. Als Beutetiere können sie auch die Populationen von Prädatoren beeinflussen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Eine der wichtigsten Formen der Kommunikation bei Drills ist der Gesichtsausdruck. Sie entblößen zum Beispiel ihre Zähne und zeigen damit das so genannte "Grinsen". Im Gegensatz zu den meisten Primaten verwenden Drills diese Geste in der Regel zur freundlichen Kommunikation, obwohl sie sie auch bei Konflikten einsetzen können.
  • Die Männchen dieser Art werden mit zunehmendem Alter bunter und zeigen ein rotes Kinn sowie einen roten, rosa und blauen Hintern. Dieses Farbmuster ist besonders auffällig, wenn das Tier erregt ist.
  • Drills haben ein winziges natürliches Verbreitungsgebiet, das kleiner ist als der Bundesstaat West Virginia.
  • Diese Primaten verbringen einen Großteil ihrer aktiven Zeit mit gegenseitiger Körperpflege, was vermutlich die Beziehungen zwischen den Mitgliedern der Gemeinschaft fördert.
  • Die lebhafte Färbung des Gesäßes dieses Tieres ist auf die dort befindlichen Blutgefäße zurückzuführen.

Referenzen

1. Drill artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Drill_(Primat)
2. Drill auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/12753/0

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