Thamin
Die Leierhirsche oder Thamin (Panolia) sind eine in Südostasien lebende Gattung der Säugetiere aus der Familie der Hirsche (Cervidae).
Leierhirsche erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 150 bis 170 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 120 bis 130 Zentimetern und ein Gewicht von 95 bis 150 Kilogramm und sind damit relative große Hirsche. Ihr Fell ist im Winter rotbraun gefärbt und zottelig, das Sommerkleid ist heller und kürzer. Bei den Männchen ist das Fell am Hals länger und erweckt den Eindruck einer Mähne. Kennzeichnend ist die Form des Geweihs, das wie bei fast allen Hirschen nur die Männchen tragen. Der hintere Ast ragt ein Stück waagrecht nach hinten und bilden mit dem vorderen Ast eine bogenartige Form.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Leierhirsche erstreckte sich vom östlichen Indien und dem südlichen China bis auf die Malaiische Halbinsel. Es ist allerdings stark zurückgegangen und auf mehrere zersplitterte Populationen verteilt (Näheres siehe unter Systematik). Sie bewohnen eine Reihe von Lebensräumen und finden sich unter anderem in Regenwäldern, in Grasländern und in Sumpfgebieten.
Leierhirsche sind eher dämmerungs- oder nachtaktiv. Während erwachsene Männchen meist einzelgängerisch leben, bilden die Weibchen mit ihrem Nachwuchs oft lockere Verbände. In der Paarungszeit schließen sich die Männchen oft solchen Verbänden an, und es kann zur Bildung von größeren, über 50 Tieren umfassenden Gruppen kommen.
Leierhirsche sind Pflanzenfresser; sie ernähren sich vorwiegend von Gräsern, nehmen aber gelegentlich auch Blätter und Früchte zu sich.
Leierhirsche sind Pflanzenfresser. Ihre Ernährung besteht aus verschiedenen Gräsern, krautigen Pflanzen und Sprossen, Früchten und Sumpfpflanzen. Sie dringen auch in Kulturpflanzen ein, um auf nahe gelegenen Reis-, Linsen-, Mais-, Erbsen- und Weinfeldern zu grasen und zu verbissen.
Nach einer rund 240-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Nach vier bis fünf Monaten werden sie entwöhnt und erreichen die Geschlechtsreife mit einem bis zwei Jahren. Die Lebenserwartung in menschlicher Obhut kann bis zu 20 Jahre betragen.
Die Leierhirsche werden von der IUCN als stark gefährdet (endangered) gelistet. Die Gründe dafür liegen in der Bejagung und in der Zerstörung ihres Lebensraums.
Für die Leierhirsche gibt es keine Gesamtpopulationsschätzung. Es gibt jedoch Schätzungen über seine Populationen in bestimmten Gebieten: unter 700 Individuen in Kambodscha und unter 100 Individuen in Myanmar. Derzeit ist der Leierhirsch auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft und seine Bestände sind heute abnehmend.