Der Vierzehen-Reiswühler (Oryzorictes tetradactylus) ist eine Säugetierart aus der Gattung der Reiswühler innerhalb der Familie der Tenreks. Sein Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf eine Hochgebirgsregion im zentral- und südöstlichen Madagaskar. Dort bewohnen die Tiere die Areale oberhalb der Baumgrenze, die Habitate umfassen Feuchtgebiete und offene Gebüschlandschaften. Sie sind an eine grabende Lebensweise angepasst, der Körper ist kompakt gestaltet und besitzt kräftige Gliedmaßen mit breiten Füßen. Der Schwanz erreicht nur die Hälfte der Länge des übrigen Körpers. Über die Lebensweise des Vierzehen-Reiswühlers liegen keine Informationen vor. Er wird generell nur selten gesichtet, weswegen auch keine Angaben über die Gefährdung des Bestandes gemacht werden können. Die Art wurde 1882 wissenschaftlich eingeführt.
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beginnt mitDer Vierzehen-Reiswühler ist ein mittelgroßer Vertreter der Tenreks. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 10,5 bis 11,5 cm und eine Schwanzlänge von 4,3 bis 5,7 cm. Die Gesamtlänge der Tiere liegt zwischen 14,8 und 17,2 cm. Das Gewicht eines einzelnen gewogenen Individuums belief sich auf 36 g. Im äußerlichen Erscheinungsbild ähnelt der Vierzehen-Reiswühler dem nahe verwandten Eigentlichen Reiswühler (Oryzorictes hova). Er hat einen kompakten Körperbau sowie kurze Gliedmaßen mit breiten Füßen. Der nahezu nackte Schwanz erreicht nur etwa die Hälfte der Länge des übrigen Körpers. Außerdem sind Augen und Ohren relativ klein, letztere wurden bei einem untersuchten Tier 12,5 mm lang. Das Fellkleid ist sehr weich. Es zeichnet sich durch einen überwiegend dunkelbraunen Farbton aus, am Rücken treten teilweise hellbraune Einsprenkelungen auf. Es sind aber auch Tiere mit nahezu schwarzem Rücken und gräulicher Unterseite bekannt. Die Hände verfügen über vier Finger, die Füße über fünf Zehen. Die Krallen sind kräftig, sie entsprechen denen des Eigentlichen Reiswühlers, sind aber durchschnittlich kürzer. Der Hinterfuß eines Individuums maß 16,5 mm in der Länge.
Der Schädel ähnelt dem des Eigentlichen Reiswühlers, er ist beim Vierzehen-Reiswühler aber nicht ganz so kräftig gebaut und besitzt nicht so robuste Knochenmarken als Muskelansatzstellen. Ebenso zeigt er sich am Hirnschädel nicht so stark verbreitert und am Rostrum weniger verlängert. Im Gebiss sind kaum Unterschiede feststellbar.
Der Vierzehen-Reiswühler ist endemisch in Madagaskar verbreitet und kommt dort im zentral- und südöstlichen Landesteil vor. Das Hauptverbreitungsgebiet befindet sich im Andringitra-Gebirge in der Provinz Fianarantsoa, wo die Art in hohen Gebirgslagen von 2050 bis 2450 m über dem Meeresspiegel anzutreffen ist. Die Tiere besiedeln Regionen oberhalb der Baumgrenze, ihr bevorzugtes Habitat besteht aus Heidekraut-Gebüschlandschaften, offenen Grasgebieten und Marschflächen. Insgesamt konnte der Vierzehen-Reiswühler bisher an weniger als zehn Fundlokalitäten nachgewiesen werden, darunter das Plateau d’Andohariana und der Pic Boby. Ein Großteil der bekannten Individuen stammt bereits von Aufsammlungen im Ausgang des 19. Jahrhunderts, etwa durch Charles Immanuel Forsyth Major während seiner Forschungsreise von 1894 bis 1896. Die Art wurde in jüngerer Zeit nur selten gesichtet, Berichte von vier beobachteten Individuen stammen von wissenschaftlichen Expeditionen in das Andringitra-Gebirge in den 1970er Jahren, bei Feldforschungen dort in den 1990er Jahren wurden wenigstens zwei Tiere registriert. Daher können keine Angaben über die Häufigkeit und Populationsgröße des Vierzehen-Reiswühlers gemacht werden. Möglicherweise ist er schwer zu beobachten. In der Region kommt auch der Eigentliche Reiswühler vor, in der Regel umfasst sein Verbreitungsgebiet im Andringitra-Gebirge aber Höhenlagen von unter 2000 m.
Über die Lebensweise liegen keine Informationen vor. Es wird angenommen, dass die Tiere teils unterirdisch leben, aber auch, dass die Anpassungen an eine grabende Tätigkeit nicht ganz so stark entwickelt sind wie beim Eigentlichen Reiswühler.
Über den Vierzehen-Reiswühler liegen insgesamt nur wenige Informationen bezüglich der biologischen Bedürfnisse, der Größe der Population und der genauen Verbreitung vor. Daher kann auch der Grad der Bedrohung des Bestandes nicht bestimmt werden. Die IUCN listet die Art in der Kategorie „ungenügende Datengrundlage“ (data deficient). Sie ist im Nationalpark Andringitra nachgewiesen. Zum Schutz der Tiere sind Feldforschungen zu ihrer Biologie und zu ihrem Vorkommen notwendig.