Der Spießbock (Oryx gazella) ist eine im südlichen Afrika beheimatete Groß-Antilope aus der Gattung der Oryxantilopen. Der lokal verbreitete Name der Art, neben Oryx, ist auf Deutsch und in anderen Sprachen Gemsbock (selten englisch auch Gemsbuck), in Afrikaans aus dem Deutschen kommend Gemsbok, sowie im deutschsprachigen Raum auch Gämsbock. Der Name leitet sich vom deutschen Gämse (Gemse) aufgrund der Gesichtszeichnung ab. Eine weitere offizielle deutsche Bezeichnung lautet Südafrikanischer Spießbock.
Auf Otjiherero heißt das Tier Onduno, auf Setswana Kukama, auf Khoekhoegowab ǀGaebKlicklaut und auf Oshivambo Osino. Die Bezeichnung Passan ist nicht mehr gebräuchlich.
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Temporaler SpezialistAls temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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WeidegängerWeidegang ist eine Fütterungsmethode, bei der ein Pflanzenfresser Pflanzen wie Gräser oder andere mehrzellige Organismen wie Algen frisst. In der L...
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VerbissAls Verbiss bezeichnet man das Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen vor allem an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich erwünschten Pfl...
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PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
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HerdeAls Herde bezeichnet man in der Zoologie überwiegend eine Ansammlung großer, in der Regel gleichartiger ebenerdig-laufend lebender, oft ausschließl...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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Beste HörnerMit einer Schulterhöhe von 1,20 Meter ist der Spießbock die größte Art der Oryxantilopen. Beide Geschlechter haben einen starken Hals, lange, scharfe Hörner (bis 1,5 Meter) und einen an einen Pferdeschwanz erinnernden Schweif. Bis auf die Unterseite ist der Spießbock bräunlich-fahl, mit auffälligen schwarzen Markierungen an den Flanken und Flecken an den Oberschenkeln, der Kehle und der Keule. Die schwarz-weiße Gesichtsmaske fällt besonders auf.
Spießböcke sind in trockenen Gebieten (Wüsten, Halbwüsten) beheimatet, kommen aber auch in der Savanne vor. Das Verbreitungsgebiet umfasst vor allem Namibia und Botswana sowie das nördliche Südafrika und das westliche Simbabwe. Die Bestände in Ostafrika werden heute als Ostafrikanische Oryx als eigene Art geführt.
Der Bestand wird alleine in Namibia (Stand 2004) auf etwa 388.000 Tiere geschätzt.
Als Nahrung wird Gras bevorzugt, allerdings nehmen sie auch ungiftige Sukkulenten zu sich, graben Wurzeln aus und fressen Wildfrüchte. In Zeiten der Dürre verzehren sie zu 30 % Blätter von Sträuchern und Bäumen und überraschenderweise auch das hochgiftige, wasserhaltige und nährstoffreiche Wolfsmilchgewächs Euphorbia damarana, das dann bis zu 25 Prozent ihres Nahrungsbedarfs deckt. Mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Oryxantilopen sind bisher unbekannt. Obwohl Spießböcke Wasser trinken, sind sie von Oberflächenwasser unabhängig.
Die Weibchen leben in Gruppen von bis zu 40 Tieren. Dagegen sind die Männchen Einzelgänger. Sie verteidigen ein Revier und verteidigen alle Weibchen, die sich gerade in ihrem Territorium befinden. Kämpfe zwischen rivalisierenden Männchen laufen über ritualisierte Gesten ab und fast niemals ernsthaft, da sich die Antilopen mit den spitzen Hörnern sonst schwer verletzen könnten.
Spießböcke sind Pflanzenfresser (Grassfresser, Blattfresser). Sie ernähren sich von Gräsern, dornigen Sträuchern, Wurzeln und Knollen und ergänzen ihren Wasserbedarf, indem sie wilde Tsama-Melonen und Gurken fressen.
Spießböcke sind polygyn, wobei ein ansässiges Männchen sich mit den empfänglichen Weibchen der Herde paart. Es ist bekannt, dass sich das Männchen den exklusiven Zugang zu den Weibchen sichert, indem es versucht, gemischte oder Kinderherden in sein Revier zu treiben. Spießböcke haben keine bestimmte Brutsaison und können das ganze Jahr über brüten. Vor der Geburt verlassen trächtige Weibchen die Herde. Die Trächtigkeit dauert 270 Tage und die Mütter bringen 1-2 Junge zur Welt. Das Kalb bleibt 6 Wochen nach der Geburt versteckt, danach schließen sich Mutter und Kalb wieder der Herde an. Das Kalb wird im Alter von 3,5 Monaten entwöhnt und wird im Alter von 4,5 Monaten unabhängig. Junge Spießböcke erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 1,5-2 Jahren.
Derzeit gibt es keine größeren Bedrohungen für den Spießbock. Allerdings werden diese Antilopen wegen ihrer spektakulären Gehörne und ihres Fleisches häufig gejagt.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Spießbocks auf etwa 373.000 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...