Elefantenrüsselmuschel
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Panopea generosa

Die Elefantenrüsselmuschel (englisch elephant trunk clam; Panopea generosa) ist eine Muschel-Art aus der Familie der Felsenbohrer (Hiatellidae). Aufgrund ihrer Größe und Form wird sie auch „Königsmuschel“ (englisch king clam) oder „Penismuschel“ genannt. In den Vereinigten Staaten ist sie als Geoduck bekannt, gesprochen, eine Transkriptionsvariante des Lushootseed-Wortes gʷídəq (grabe tief).

Aussehen

Das gleichklappige, plump wirkende, geblähte Gehäuse wird bis zu 20 cm lang. Das Gehäuse ist nur leicht ungleichseitig, die deutlichen, nach vorne eingerollten Wirbel sitzen etwas näher zum Vorderende hin. Es ist im Umriss gerundet-quadratisch (subquadratisch) bis gerundet-rechteckig (subrectangular), etwas länger als hoch. Der Vorderrand ist gerundet, während der Hinterrand abgestuft ist. Der Umriss ist jedoch variabel und variiert nicht nur zwischen unterschiedlichen Populationen, sondern auch innerhalb einer Population. Die beiden Klappen klaffen am Hinterende sehr stark. Die miteinander verwachsenen Siphonen sind sehr stark ausgebildet und ragen weit aus dem Gehäuse heraus bzw. können nicht mehr in das Gehäuse zurückgezogen werden. Die Mantellinie ist daher sehr tief eingebuchtet. Das Ligament liegt außen auf kräftigen, aber kurzen Nymphen. Die Schlossplatte ist eher schwach ausgebildet und ohne Zähne.

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Im Juvenilstadium ist die Schale dünn und porzellanartig-glänzend. Das bräunliche Periostracum ist dünn und blättert leicht ab. Im Adultstadium wird die Schale meist sehr dick, weißlich-kreidig und sehr schwer. Das Gewicht des Gehäuses allein kann bis zu 5 kg betragen. Seltener werden die Juvenilmerkmale auch in das Adultstadium übernommen, d. h. die Schale bleibt dünner und das Gehäuse ist entsprechend nicht so schwer. Die Ornamentierung besteht aus unregelmäßigen, randparallelen, groben Anwachsstreifen. Im Bereich des Wirbels weist die Schale häufig leichte, randparallele Wellen (Undulationen) auf.

Der Fuß ist vergleichsweise klein. Dafür sind die verwachsenen Siphonen sehr kräftig und lang, und die Individuen können eine Gesamtlänge von bis zu einem Meter (wenn die Siphonen ausgestreckt sind) und ein Weichteilgewicht von 0,5 bis 1,5 Kilogramm erreichen.

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Verteilung

Erdkunde

Der Lebensraum der Elephantenrüsselmuschel erstreckt sich an der Pazifikküste Nordamerikas von Kodiak Island (Alaska) bis nach Newport Bay (Kalifornien). Entlang der Ostküste Ostasiens erstreckt sich das Verbreitungsgebiet von den Kurilen und der südlichen Sachalin-Halbinsel bis nach Kyushu (Japan).

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Der Lebensraum reicht von der unteren Gezeitenzone bis in etwa 100 Meter Wassertiefe. Sie gräbt sich dort mit ihrem kleinen Fuß bis zu 15 cm tief in sandige und schlammige Böden ein.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Die Elefantenrüsselmuschel ernährt sich filtrierend von Phytoplankton. Die Muscheln können sehr alt werden; die älteste bisher gefundene Muschel war 168 Jahre alt. Sie gilt als die größte grabende Muschel.

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Elefantenrüsselmuscheln sind getrenntgeschlechtlich. Die Weibchen produzieren Millionen von Eiern, die ins freie Wasser abgegeben werden. Die Männchen geben die Spermien in dichten Wolken ebenfalls ins freie Wasser ab, wo dann die Befruchtung stattfindet. Nach nur wenigen Stunden schlüpfen die Larven und bilden ein erstes larvales Gehäuse aus. Nach etwa zwei Tagen gehen sie bereits zum Bodenleben über und graben sich ein.

Erwachsene Elefantenrüsselmuscheln haben nur wenige natürliche Fressfeinde, was zusätzlich zu ihrer Langlebigkeit beiträgt. In Alaska handelt es sich hierbei vorwiegend um Seeotter, Seehunde und Seesterne.

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POPULATION

Ökologische Nische

Der Anbau und die Ernte von Elefantenrüsselmuscheln sind umstritten und haben zu Konflikten mit Eigentümern von Küstengrundstücken und zu Bedenken von Nichtregierungsorganisationen geführt. Der Environmental Defense Fund hat jedoch festgestellt, dass Muscheln (Austern, Miesmuscheln und Venusmuscheln) für die Meeresumwelt von Nutzen sind. Um Elefantenrüsselmuscheln kommerziell anbauen zu können, muss das Wasser nachweislich sauber sein. Die Regulierung wurde im Jahr 2007 angeordnet. Es wurden Studien finanziert, um die kurz- und langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und das Erbgut zu untersuchen. Im südlichen Puget Sound sind die Auswirkungen der Elefantenrüsselmuschel-Zucht auf große mobile Tiere unklar. In einem Entwurf einer biologischen Bewertung aus dem Jahr 2004, die von drei der größten kommerziellen Muschelunternehmen in der Region Puget Sound in Auftrag gegeben wurde, wurden keine langfristigen Auswirkungen der Elefantenrüsselmuschel-Zucht auf bedrohte oder gefährdete Arten festgestellt.

Referenzen

1. Elefantenrüsselmuschel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Elefantenr%C3%BCsselmuschel

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