Die Inkaseeschwalbe (Larosterna inca) ist eine an der südamerikanischen Pazifikküste lebende Vogelart aus der Familie der Seeschwalben. Sie ist die einzige Art der Gattung Larosterna.
Die Inkaseeschwalbe ist an ihrem schiefergrauen Federkleid, den nach außen gebogenen weißen 5 cm langen Federbüscheln am Schnabelgrund, dem weißen Federrand an den Flügeln sowie am knallroten Schnabel und den knallroten Füßen zu erkennen. Sie ist 39–42 cm lang und ca. 190 g schwer. Der Ruf ist ein katzenartiges mew.
Die Inkaseeschwalbe brütet an den Felsküsten von Peru und Nordchile. Sie überwintert in den Küstenregionen von Ecuador bis Zentralchile.
Die IUCN stuft die Inkaseeschwalbe seit 2004 als „potentiell gefährdet“ (near threatened) ein, da die Art offenbar einen starken Bestandsrückgang erlitten hatte. Der Gesamtbestand wird auf etwa 150.000 Tiere geschätzt.
Die Inkaseeschwalbe ist eine tagaktive, gesellige Art, die in großen Kolonien von mehreren tausend Vögeln lebt und nistet, oft in der Nähe von Möwenkolonien. Inkaseeschwalben folgen Fischerbooten und vergesellschaften sich bei der Fütterung oft mit Walen und Seelöwen, um diesen Meeressäugern Nahrung zu stehlen. Inkaseeschwalben ernähren sich, indem sie nach einem kurzen Flug über ihrer Beute aus großer Höhe in die Tiefe stürzen oder an der Oberfläche tauchen, wobei sie schwimmen oder auf dem Wasser sitzen und ihre Beute von der Oberfläche auflesen. Sie sind keine starken Schwimmer, da ihre Schwimmfüße nicht groß genug sind. Inkaseeschwalben bleiben innerhalb ihres Verbreitungsgebiets sesshaft, obwohl nicht brütende Vögel manchmal umziehen, je nach Nahrungsressourcen.
Die Inkaseeschwalbe jagt im kalten, aber fischreichen Humboldtstrom. Sie folgt Fischerbooten, um so an Fischreste zu kommen. Auch begleitet sie Seelöwen, Wale und Kormorane, um von ihnen aufgescheuchte Fische zu fangen.
Die Inkaseeschwalbe brütet in einer Felshöhle oder in einer alten Bruthöhle anderer Seevögel ein bis zwei Eier zwischen 24 und 27 Tage lang aus. Die Jungvögel sind in einem Alter von etwa einem Monat flügge. Ihre Geschlechtsreife erreichen sie im Alter von drei bis vier Jahren.
Die Anzahl der Inkaseeschwalben wird durch die Nahrungsressourcen sowie durch El Niño und andere starke Stürme beeinflusst. Die Populationen gehen bei solchen schweren Stürmen zurück, stabilisieren sich aber relativ schnell wieder. Die größte Bedrohung stellt derzeit die Überfischung dar, da dadurch das Fischangebot für die Seeschwalben reduziert wird. Auch die Produktion von Guano kann die Anzahl der verfügbaren Nistplätze verringern, und Katzen und Ratten können Eier und Küken fressen.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Inkaseeschwalbe auf mehr als 150.000 Individuen. Derzeit ist diese Art als "Near Threatened" (NT) eingestuft und ihre Bestände sind heute abnehmend.