Balearen-mauereidechse
Die Balearen-Eidechse (Podarcis lilfordi) oder Balearen-Mauereidechse gehört zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae) und zur Gattung der Mauereidechsen (Podarcis) und lebt auf den Balearen.
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Als ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
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beginnt mitDie Balearen-Eidechse ist eine kleinere, etwas gedrungen wirkende Eidechse mit 18–20 cm Gesamtlänge und einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 8 cm. Die Schnauze ist spitz, die Rückenschuppen sind glatt. In Färbung und Zeichnung ist sie äußerst variabel, die Grundfarbe ist oberseits oft bräunlich oder grünlich, aber auch blau-schwarz bis komplett schwarz. Auf der Rückenmitte und den Rückenseiten sind in der Regel drei dunkle, oft unterbrochene Längsstreifen. An den Flanken können netzartige Muster ausgeprägt und an den Bauchrändern blaue Flecken vorhanden sein. Die Unterseite ist weißlich, gelb, rötlich oder ultramarinblau, dabei häufig mit dunklen Flecken und Mustern, vor allem auf der Kehle.
Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf verschiedene Inseln der östlichen Balearen, die beiden Hauptinseln Mallorca und Menorca werden bis auf wenige eingeschleppte Populationen aber nicht besiedelt. Die Balearen-Eidechse kommt unter anderem auf den Inseln Cabrera, Sa Dragonera, Illa de l’Aire und auf zahlreichen kleinen Inseln im Cabrera-Archipel, südlich und südwestlich von Mallorca und um Menorca herum vor.
Besiedelt werden alle Lebensräume der kleinen Eilande. Auf den größeren Inseln wie Cabrera findet sich die Art vorwiegend in der Küstenzone mit spärlicher Vegetation, dringt aber auch ins Hinterland mit dichterer Gehölzvegetation ein.
Die Tiere sind ganzjährig aktiv, wenngleich die Aktivität im Hochwinter und Hochsommer geringer ausfällt. Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt, die Weibchen scheinen bis zu dreimal im Jahr Eier zu legen. Jedes Gelege enthält 1–4 Eier, die 14–19 mm lang und 8–13 mm breit sind. Die Nahrung besteht aus verschiedenen Insekten, wie Ameisen, Käfern, Zikaden, Zweiflüglern und Schmetterlingsraupen, aber auch aus einem großen Anteil an pflanzlicher Kost, wie Blüten und Früchten. Auch Pollen, Nektar und Landschnecken werden verzehrt. Fressfeinde der Art variieren von Insel zu Insel. Auf Cabrera sind diese unter anderem die Kleinfleck-Ginsterkatze und der Algerische Igel. Auf manchen Inseln sind die Tiere sehr zutraulich, auf anderen wiederum scheu.
Die IUCN listet die Art als stark gefährdet (endangered) mit einem sinkenden Populationstrend. Manche Populationen auf kleinen Inseln sind sehr klein und umfassen zum Teil weniger als 100 Individuen. Diese sind besonders gefährdet. Auf anderen Inseln kommen sehr große Bestände vor mit Siedlungsdichten von 300 bis über 30.000 Tieren pro Hektar. Durch ihr kleines Verbreitungsgebiet ist die Art jedoch empfindlich gegenüber Veränderungen, so könnten Säuger oder konkurrenzstarke andere Eidechsenarten bei Einschleppung für das Verschwinden einzelner Populationen sorgen.