Goldschopfpinguin
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Eudyptes chrysolophus
Populationsgrösse
6.3 Mln
Lebensdauer
15-20 years
Höchstgeschwindigkeit
35
22
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
3-6.4
6.6-14.1
kglbs
kg lbs 
Höhe
60-70
23.6-27.6
cminch
cm inch 
Spannweite
80-100
31.5-39.4
cminch
cm inch 

Der Goldschopfpinguin (Eudyptes chrysolophus) ist eine Pinguinart aus der Gattung der Schopfpinguine. Er ist weltweit die häufigste Pinguinart und kommt auf vielen subantarktischen Inseln sowie im äußersten Süden Südamerikas vor. Trotz der großen Population schätzt die IUCN den Goldschopfpinguin als gefährdet (vulnerable) ein, weil seit mindestens drei Generationen die Populationszahlen stark zurückgehen. Es werden keine Unterarten unterschieden.

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Der sehr ähnliche Haubenpinguin, der fast ausschließlich auf den Macquarie-Insel brütete, galt lange als Unterart des Goldschopfpinguins, wird aber heute fast durchgängig als eigenständige Art eingeordnet.

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Aussehen

Der Goldschopfpinguin ist mit einer Größe von bis zu 71 Zentimeter der größte Vertreter der Gattung der Schopfpinguine. Ein auffälliger Sexualdimorphismus ist nicht vorhanden. Weibliche Goldschopfpinguine sind lediglich etwas kleiner als männliche, was besonders auffällt, wenn Brutpaare beobachtet werden können. Das Gewicht von Goldschopfpinguinen variiert beträchtlich im Verlauf des Jahres. Bei Männchen schwankt es zwischen 3,4 und 6,4 Kilogramm. Weibchen haben eine Gewichtsspanne von 3,2 bis 5,7 Kilogramm. Ihr Gewichtsmaximum erreichen Goldschopfpinguine gewöhnlich kurz vor der Mauser. Am leichtesten sind sie nach der Mauser. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 12 Jahre.

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Jungvögel können anhand von Gefiederunterschieden bis zu einem Alter von zwei Jahren von den adulten Goldschopfpinguinen unterschieden werden. Bis ins Alter von einem Jahr sind sie auffallend kleiner als die adulten Goldschopfpinguine. Sie weisen in diesem Zeitraum entweder keine oder nur vereinzelte goldgelbe Federn auf der Stirn auf. Der Schnabel ist schmäler, weniger kräftig und matt braun gefärbt. Ältere Jungvögel haben bereits die für Goldschopfpinguine typischen verlängerten Gesichtsfedern, jedoch ist der Federschopf noch kleiner als bei geschlechtsreifen Vögeln. Noch nicht brütende drei bis vier Jahre alte Goldschopfpinguine sind äußerlich nicht mehr von den geschlechtsreifen Vögeln zu unterscheiden. Ihre Geschlechtsreife erreichen sie im fünften bis sechsten Lebensjahr.

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Verteilung

Erdkunde

Der Goldschopfpinguin kommt nahezu zirkumpolar vor. Sein Brutareal umfasst subantarktische Inseln des Indischen Ozeans und des Atlantischen Ozeans zwischen der 46. und der 65. südlichen Breite. Er hält sich dabei gewöhnlich nördlich der Packeisgrenze auf. Es gibt mindestens eine Brutkolonie, die sich auf der Antarktischen Halbinsel befindet. Er ist damit der am weitesten im Süden brütende Schopfpinguin. Das Gebiet, in denen sich Goldschopfpinguine außerhalb ihrer Fortpflanzungszeit aufhalten, ist bislang weitgehend unbekannt. Vermutlich hält er sich jedoch in antarktischen Gewässern zwischen der 45. und der 65. südlichen Breite auf. Irrgäste wurden bislang vor den Küsten Südafrikas, Australiens und Neuseelands beobachtet. Beobachtungen an Land fehlen außerhalb der Fortpflanzungszeit. Es wird daher unterstellt, dass er außerhalb der Fortpflanzungszeit pelagisch lebt.

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Brutkolonien des Goldschopfpinguins finden sich auf zahlreichen subantarktischen Inseln. Zu den wichtigsten zählen Kerguelen, Crozet-Archipel, Heard und McDonaldinseln, Prinz-Edward-Inseln sowie Bouvetinsel, Südgeorgien, Südliche Shetlandinseln und Südliche Orkneyinseln, wobei die Kolonien auf Südgeorgien mit Abstand am größten sind. Neun kleine Kolonien finden sich auch auf Inseln an der Südspitze Südamerikas. Auch von den Falklandinseln werden gelegentlich brütende Goldschopfpinguine gemeldet. Dort verpaaren sie sich gelegentlich auch mit Felsenpinguinen und für 1995 gibt es Hinweise, dass ein Brutvogel beobachtet wurde, dessen Schnabel und Gesichtsgefieder es möglich erscheinen lässt, dass es sich um einen Hybriden aus einer solchen Paarung handelt.

Brutkolonien finden sich auf steilen, felsigen Hängen der Küste. Typischerweise fehlt an den Stellen, an denen sich Brutkolonien befinden, Vegetation. Allerdings gibt es auch vereinzelte Kolonien, wo Goldschopfpinguine zwischen Grasbüscheln brüten.

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Goldschopfpinguin Lebensraum-Karte

Klimazonen

Goldschopfpinguin Lebensraum-Karte
Goldschopfpinguin
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Goldschopfpinguine sind sehr soziale Tiere, die sich in großen Kolonien zusammenschließen, die in der Regel aus Brutpaaren bestehen und bis zu 2,5 Millionen Individuen umfassen. An Land sind sie extrem laut und geben harsche, brüllende Laute von sich; auf See neigen sie dazu, zu bellen. Sie kommunizieren miteinander durch rituelles Verhalten, indem sie ihre Rufe durch Bewegungen, Winken mit dem Kopf und den Flossen, Verbeugen und Striegeln begleiten. Goldschopfpinguine sind sowohl tagaktiv als auch Temporale Spezialisten und sind den ganzen Tag über aktiv. Sie gehen tagsüber auf Nahrungssuche und bleiben oft von der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung im Wasser. Tagsüber können sie bis zu einer Tiefe von 20-80 Metern (65-262 ft) tauchen, wobei sie 2-3 Minuten lang auftauchen, während sie in der Nacht nicht tiefer als 20 Meter (65 ft) tauchen. Goldschopfpinguine mausern sich einmal im Jahr, wobei sie alle ihre alten Federn ersetzen. Sie verbringen etwa zwei Wochen damit, Fett anzusammeln, bevor sie sich mausern, weil sie während der Mauser nicht fressen, da sie ohne Federn nicht ins Wasser gehen können, um nach Nahrung zu suchen. Der Prozess dauert in der Regel 3-4 Wochen, die sie an Land sitzend verbringen. Sobald sie fertig sind, fahren sie zurück ins Meer und kehren im Frühjahr zur Paarung in ihre Kolonien zurück.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Goldschopfpinguine fressen Krebstiere (zum Beispiel Euphausia, Thysanoessa, Munida gregaria, Themisto gaudichaudii), Kalmare (Gonatus antarcticus, Loligo gahi) und Fische (Notothenia, Champsocephalus gunneri). Fische und Kopffüßer spielen vor allem gegen Ende der Aufzucht der Jungvögel eine größere Rolle. Während ihrer Nahrungssuche unternehmen Goldschopfpinguine Tauchgänge bis zu einer maximalen Tiefe von 115 Metern. Gewöhnlich finden sie ihre Nahrung jedoch in Gewässertiefen zwischen 15 und 50 Meter. Die Nahrungssuche findet überwiegend während des Tages statt. Goldschopfpinguine sind gewöhnlich zwischen 11 und 12 Stunden auf Nahrungssuche. Während der Fortpflanzungszeit können sie aber zwischen 25 und 50 Stunden auf Nahrungssuche sein und gegen Ende der Nachwuchsaufzucht suchen sie auch zunehmend in der Nacht nach Nahrung. Während der Brutzeit und kurz vor der Mauser sind Goldschopfpinguine aber auch zehn bis zwanzig Tage abwesend, um nach Nahrung zu suchen.

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Während der Jungenaufzucht verlassen Goldschopfpinguine gewöhnlich die Brutkolonie während der frühen Morgenstunden zwischen 5.00 und 7.00 Uhr und kehren gegen 18 Uhr wieder zurück. Ihre Nahrung finden sie gewöhnlich in der Region von Kontinentalschelfen. In Südgeorgien liegen diese Nahrungsgründe etwa 50 Kilometer von den Brutkolonien entfernt. Goldschopfpinguine verbringen durchschnittlich 38 Prozent ihrer Nahrungssuche damit, zu diesen Nahrungsgründen zu finden. Sie schwimmen dabei etwa mit einer Geschwindigkeit von 2,08 Meter pro Sekunde. Während ihrer Tauchgänge sind sie durchschnittlich 1,48 Minuten unter Wasser. 48 Prozent der Zeit während der Nahrungssuche verbringen sie unter Wasser. Alle Tauchgänge verlaufen V-förmig, das heißt, dass der Goldschopfpinguin keine längere Zeit in der tiefsten Gewässerschicht verbringt, sondern nach Erreichen der maximalen Tiefe sofort wieder auftaucht.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Weibliche Tiere brüten ab dem fünften Lebensjahr, männliche Tiere nur selten vor dem sechsten. Sie sind sehr orts- und partnertreu.

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Die Brutzeit beginnt Mitte Oktober. Als Brutplatz dienen Felsküsten und niedrige Klippen, die Nestdichte beträgt 0,7 bis 1,4 Nester pro Quadratmeter. Im Abstand von vier bis fünf Tagen werden zwei Eier gelegt, das erste wiegt rund 93 Gramm, das zweite rund 150 Gramm. Das zweite Ei liegt dabei hinter dem ersten, wo die Temperatur am stabilsten ist und das Ei weniger stark der Gefahr des Verlustes oder des Raubs unterliegt. Das kleinere erste Ei bedarf einer längeren Brutzeit und wird nur selten erfolgreich bebrütet.

Die Brutzeit dauert rund fünf Wochen und teilt sich in drei gleich lang dauernde Phasen. In der ersten Phase sind beide Elternteile am Nest, in der zweiten brütet nur das Weibchen, in der dritten nur das Männchen; der jeweils andere Partner geht auf die Jagd. Das Weibchen kehrt teilweise erst eine Woche nach dem Schlupf der Küken zurück, solange müssen die Küken gegebenenfalls auf ihre erste Mahlzeit warten.

Nach dem Schlupf hudert das Männchen die Küken für weitere 24 Tage, während das Weibchen auf die Jagd geht. Die Küken werden nach ihrer ersten Mahlzeit täglich gefüttert, frisch geschlüpfte Küken brauchen rund 200 Gramm am Tag.

Am Ende der 24 Tage haben die Küken ihr zweites Dunenkleid entwickelt, verlassen die Nester und bilden mit anderen Küken Gruppen, die es beiden Eltern erlauben, das Nest zu verlassen und auf Jagd zu gehen, um dem wachsenden Nahrungsbedarf des Kükens nachzukommen (pro Fütterung zu dieser Zeit rund 1000 Gramm). Im Alter von 11 Wochen entwickeln die Tiere ein wasserfestes Federkleid und werden selbstständig.

Drei Wochen, nachdem die Küken unabhängig geworden sind, beginnt die Mauser der Altvögel, die rund 25 Tage dauert. Anschließend verlassen die Vögel die Brutplätze, die Wintermonate verbringen sie im Meer.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Ausgewachsene Tiere haben an Land keine natürlichen Feinde, im Meer hingegen werden sie Beute von Orcas, Seeleoparden, Mähnenrobben und Seebären. Eier und Küken werden von Raubmöwen, Möwen und Greifvögeln gefressen.

Populationszahl

Der Bestand des Goldschopfpinguins wird von der IUCN auf 18 Millionen geschlechtsreife Individuen geschätzt. Insgesamt kann man aber von mindestens 24 Millionen Individuen sprechen. Die größten Populationen finden sich auf den Inseln Ile des Pingouins der Crozetinseln, auf Heard und McDonald mit jeweils etwa einer Million Brutpaaren, den Kerguelen mit 1,8 Millionen Brutpaaren und Südgeorgien mit 2,5 Millionen Brutpaaren. Die Populationen auf Südgeorgien und Bouvet nahmen vermutlich in den 1960er und 1970er Jahren deutlich zu, haben aber seitdem wieder abgenommen. Gut untersuchte einzelne Populationen auf Südgeorgien nahmen zwischen 1986 und 1998 um 65 Prozent ab. Insgesamt geht man davon aus, dass der Brutvogelbestand auf Südgeorgien sich in den letzten zwanzig Jahren halbiert hat. Ähnliches gilt für untersuchte Populationen auf Marion, die sich zwischen 1979 und 1998 halbierten. Anders ist die Situation auf den Kerguelen, wo die Populationen zwischen 1962 und 1985 jährlich um ein Prozent zunahmen. Daten seit 1998 weisen darauf hin, dass die dortigen Brutkolonien in ihrer Bestandsgröße mindestens stabil sind oder möglicherweise sogar leicht zunehmen. Für die zahlenmäßig nicht sehr bedeutsamen Populationen, deren Brutkolonien sich auf südamerikanischem Boden befinden, gibt es nur wenige Daten, diese weisen jedoch auf einen stabilen Bestand hin.

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Die wesentlichen bestandsbeeinflussenden Faktoren sind die, die alle Arten der südlichen Ozeane betreffen. Auf sie wirken sich die kommerzielle Fischerei, die Erwärmung der Ozeane und die zunehmende Ölverschmutzung negativ aus.

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Lustige Fakten für Kinder

  • Wenn sie an Land sind, bewegen sich die Pinguine hüpfend fort. Außerdem klettern diese flinken Tiere mühelos auf felsige Klippen, um zu ihren Kolonien zu gelangen.
  • Bei ihren Balzritualen strecken die männlichen Pinguine ihre Flossen aus, halten den Kopf nach oben und pumpen wiederholt mit der Brust, begleitet von rauen Brüllrufen.
  • Die Art wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von englischen Entdeckern benannt. Als sie den Pinguin zum ersten Mal sahen, erinnerte sie der gelbe Kamm auf dem Kopf des Vogels an einen bestimmten Stil, der damals unter jungen Männern üblich war: Diejenigen, die auffällige Federn an ihren Hüten trugen, wurden als "Makkaroni" bezeichnet, was auf das Lied "Yankee Doodle" zurückgeht, das während des Revolutionskriegs gesungen wurde und sich über die schlecht gekleidete Kontinentalarmee lustig machen sollte.
  • In dem Film "Happy Feet" ist eine der Hauptfiguren namens "Lovelace" ein Goldschopfpinguin.
  • An Land bewegen sich Goldschopfpinguine im Watschelgang mit ausgestreckten Flügeln, die sie nach hinten und aufrecht halten.

Coloring Pages

Referenzen

1. Goldschopfpinguin artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Goldschopfpinguin
2. Goldschopfpinguin auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22697793/0

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