Land

Malta

502 Spezies

Malta ist ein südeuropäischer Inselstaat in der Meerenge zwischen Tunesien und Italien im Mittelmeer.

Geographie

Malta zählt mit einer Fläche von 316 Quadratkilometern zu den Zwergstaaten, ist etwas kleiner als die Stadt Bremen und knapp doppelt so groß wie das Fürstentum Liechtenstein. Die Maltesischen Inseln liegen 81 Kilometer südlich der Küste Siziliens, 350 Kilometer nördlich der libyschen Hafenstadt al-Chums, 150 Kilometer nordöstlich der italienischen Insel Lampedusa und ungefähr 285 Kilometer südöstlich der tunesischen Halbinsel Cap Bon. Malta ist neben Zypern das einzige Land der Europäischen Union, das gänzlich südlich des 37. Breitengrads liegt.

Die Hauptinsel, Malta (maltesisch Malta), ist 246 Quadratkilometer groß, gen Südosten ausgerichtet und erreicht eine maximale Länge von 28 Kilometern und eine maximale Breite von 13 Kilometern. Zwischen ihrem nordwestlichen Ende und der zweiten Hauptinsel des Archipels, Gozo (maltesisch Għawdex), erstreckt sich der 4,4 Kilometer weite Gozokanal, in dem die 2,7 Quadratkilometer große Insel Comino (maltesisch Kemmuna) und das unbewohnte Felseneiland Cominotto (maltesisch Kemmunett) liegen. Gozo, 67 Quadratkilometer groß, misst in Ost-West-Richtung 14,3 Kilometer in der Länge und bis zu 7,25 Kilometer in der Breite. Die weiteren – sämtlich unbewohnten – Inseln des Archipels sind das 4,4 Kilometer südlich der Insel Malta gelegene Filfla und die Saint Paul’s Islands (maltesisch Gżejjer ta’ San Pawl) am nördlichen Ende der St. Paul’s Bay, die 83 Meter vor der Küste liegen und tatsächlich miteinander verbunden sind, deren Landverbindung jedoch bei bewegter See überspült ist. Im Westen Gozos, an der Schwarzen Lagune nahe Dwejra Point, ragt der 60 Meter hohe Fungus Rock (maltesisch Il-Ġebla tal-Ġeneral) aus dem Meer, ein großer Kalksteinfelsen. Manoel Island (maltesisch Il-Gżira Manwel) im Marsamxett-Hafen zwischen Valletta und Sliema wird gemeinhin nicht mehr als Insel betrachtet, da es über einen künstlichen Damm mit dem Festland verbunden ist.

Das charakteristischste geographische Merkmal Maltas ist die Verschiedenheit seiner Küstenlinien, was sich besonders auf der Hauptinsel offenbart. Sind die Ost- und die Nordostseite von flachen Stränden und weiten Buchten wie der Marsaxlokk-Bucht, dem Marsamxett-Hafen, dem Grand Harbour, der Mellieħa-Bucht und der St. Paul’s Bay geprägt, finden sich im Südwesten und Norden sehr scharf gezeichnete Küstenabschnitte mit Felsformationen und grottenähnlichen Einschnitten. Auf dieser Seite erhebt sich Malta schroff aus der See und bildet langgezogene Steilküsten, die an den Dingli Cliffs in Ta’ Dmejrek kulminieren, der mit 253 Metern höchsten Erhebung des Archipels. Weitere Karsthöhenzüge finden sich im Nordwesten: Mellieħa Ridge, Bajda Ridge und der bis zu 122 Meter hohe Marfa Ridge. Die höchsten Erhebungen Gozos messen 127 Meter.

Aufgrund der extremen Wasserarmut (siehe Abschnitt Wasserversorgung) existieren auf Malta, Gozo und Comino keine dauerhaft Wasser führenden Flüsse. Nach starken Niederschlägen im Winter können sich einige ausgetrocknete Bachbetten zeitweise mit Regenwasser füllen. Diese zumeist kleinen Rinnsale laufen in engen Felsentälern, den Wieds (siehe auch Wadi), zusammen, in denen sie sich eine Zeitlang halten. Der längste zeitweilige Bachlauf findet sich im Wied il-Għasri und fließt an der Nordküste Gozos in eine fjordähnliche Meeresbucht ab. Der einzige größere See des Archipels ist künstlich angelegt und befindet sich innerhalb der Għadira Nature Reserve auf der Landenge vor Marfa Ridge knapp zwei Kilometer nordwestlich von Mellieħa. Er misst 350 m mal 220 m und weist zahlreiche Binneninseln auf.

Klima

Auf Malta herrscht subtropisches, trockenes Mittelmeerklima. Dieses ausgeglichene Seeklima ist von milden, feuchten Wintern und trockenen, warmen, aber nicht übermäßig heißen Sommern geprägt. Die jährliche Niederschlagssumme beträgt auf den Inseln gut 620 Millimeter, wobei der geringste Niederschlag mit gegen Null tendierenden Werten im Sommer – speziell im Juni und Juli – und der häufigste im Winter zu verzeichnen ist. Der Regen zieht zumeist kurz und heftig über das Land, wohingegen Dauerregen unüblich ist. Die Luftfeuchtigkeit auf Malta liegt im Sommer bei durchschnittlich 74 Prozent und in den Wintermonaten bei etwa 70 Prozent.

Wie für Insellagen typisch, sind die täglichen Temperaturunterschiede mit fünf bis zehn Grad Celsius zumeist sehr gering. Die höchsten Temperaturen werden in den Sommermonaten Juli und August erreicht, in denen die Durchschnittswerte auf bis zu 31,8 Grad ansteigen. Die tiefste monatliche Durchschnittstemperatur tritt im Januar mit 9,5 Grad Celsius auf. Besonders in den Wochen ansteigender Temperaturen im März und April können kräftige, kalte Winde die gefühlte Temperatur mindern. Die Wassertemperaturen im Mittelmeer um die Inseln variieren dem Klima entsprechend. Im August betragen sie circa 22,8 °C und sinken erst ab Dezember unter 20 °C ab. Unterhalb dieser Marke halten sie sich für gewöhnlich bis Mai, wobei Tiefstwerte von 15 °C erreicht werden können.

Die staatliche Wetter- und Klimamessstation ist das Meteorological Office Malta International Airport am internationalen Flughafen des Landes nahe der Ortschaft Luqa im Südosten der Hauptinsel. Die tiefste jemals auf dem maltesischen Archipel registrierte und offiziell bestätigte Temperatur betrug am 19. Februar 1895 in Valletta 1,2 °C. Unbestätigt ist der Wert von −1,7 °C am 1. Februar 1962 auf dem Flugplatz von Ta’Qali. Im August 1999 wurde am Flughafen mit 43,8 °C die höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Entsprechend den klimatischen Bedingungen ist Schnee ein äußerst seltenes Phänomen auf Malta. Nachweislich seit 1800 hat es auf den Inseln keine Schneedecke mehr gegeben; allerdings wurden im Februar 1895, im Januar 1905 sowie am 31. Januar 1962 leichte Schneeschauer beobachtet und notiert.

Natur: Allgemeiner Überblick

Alle maltesischen Inseln sind felsig. Die Hauptinsel ist ein bis zu 260 Meter ansteigender Höhenzug aus Kalkfels. Der Süden und der Südwesten fallen steil zum Meer hin ab. Die Küste von Malta ist dort ungegliedert und unzugänglich. Zwischen den zerrissenen Felsen gibt es malerische kleine Buchten. Im Norden und Nordosten von Malta bestimmen Hügel und flachere Ebenen die Landschaft. Die Küste senkt sich dort allmählich zum Meer und ist von Buchten eingeschnitten, die von Sandstränden umschlossen werden. Berge und Flüsse gibt es auf Malta nicht. Bemerkenswert sind die zahlreichen Höhlen, die durch Erosion des Kalks entstanden sind. Infolge der Wasserknappheit besteht die Vegetation in Malta aus wenig anspruchsvollen, aber zahlreichen Pflanzen, große Bäume sind eher selten. Feigenbäume wachsen zum Teil wild am Straßenrand und auf den steinigen Feldern.

Flora

Mit rund 800 einheimischen Pflanzenarten weisen die maltesischen Inseln für ein Areal dieser Größe eine große Pflanzenvielfalt auf. Dies ist umso bemerkenswerter, als Malta keine signifikanten Höhenunterschiede zeigt, wenig Vielfalt bezüglich der Standorte kennt und durch menschliche Einflüsse über Jahrtausende hinweg bereits stark umgeformt wurde. Das Artenspektrum ist typisch mediterran, eng verwandt ist die Flora Maltas mit der Siziliens, weist aber zusätzlich starke nordafrikanische Einflüsse auf.

Bereits zu neolithischer Zeit begannen die Menschen den Wald der Inseln zum Bootsbau und zu anderen Zwecken abzuholzen, so dass die Inseln inzwischen waldlos sind. Eine Ausnahme bildet das von Menschen angelegte, 900 Meter lange und bis zu 200 Meter breite Waldgebiet der Buskett Gardens, die 1,1 Kilometer östlich von Dingli und ebensoweit südlich von Rabat liegen.

Vorherrschende Vegetationstypen sind Macchie, Garrigue und Steppe, bedeutende Sonderstandorte sind insbesondere jene der Flach- und Steilküsten, aber auch der wenigen Süßgewässer. Weitverbreitet sind Formationen gestörter Standorte.

Häufige Pflanzenarten sind unter anderem Johannisbrotbaum, Olivenbaum, Kopfiger Thymian, Mastixstrauch, Vielblütige Heide, Teucrium fruticans sowie Euphorbia melitensis. Des Weiteren wachsen diverse Wolfsmilch- und Lauchgewächse sowie Strandflieder-Arten und knapp 15 Orchideenarten. Weit verbreitet ist Nickender Sauerklee (Oxalis pes-caprae). Endemische Arten sind Cremnophyton lanfrancoi, Darniella melitensis, Euphorbia melitensis, Limonium melitense, Limonium zeraphae, Cheirolophus crassifolius, Jasonia bocconei, Helichrysum melitense, Hyoseris frutescens, Zannichellia melitensis, Allium lojaconoi, Allium melitense und Ophrys melitensis.

Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts rücken Naturschutzfragen allmählich ins Bewusstsein der maltesischen Öffentlichkeit, insbesondere durch den Beitritt zur Europäischen Union 2004 wurden im Rahmen des Natura-2000-Programms erste Schutzgebiete ausgewiesen. Dessen ungeachtet gelten einige maltesische Pflanzen als stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht, die IUCN listet drei nur in Malta vorkommende Pflanzen unter ihren Top 50 Mediterranean Island Plants auf, die vom Aussterben bedroht sind, darunter neben Cremnophyton lanfrancoi und Helichrysum melitense auch die 1971 als Nationalpflanze des Inselstaates ausgerufene Cheirolophus crassifolius. Der maltesische Nationalbaum, der Sandarakbaum, gilt ebenfalls als stark gefährdet. Der vor allem historisch bedeutsame Malteserschwamm hingegen, der auf dem Fungus Rock vorkommt, ist dort geschützt, da das Betreten des Fungus Rock nur zu wissenschaftlichen Zwecken erlaubt ist. Als invasive Arten problematisch sind der aus Südafrika stammende und im 19. Jahrhundert eingeführte Nickende Sauerklee, der von Malta aus die Küsten des gesamten Mittelmeers und des Atlantiks bis nach Großbritannien erobert hat. Bisher nur in Malta problematisch ist die chilenische Aster squamatus, die seit den 1930er Jahren zu einem der häufigsten Unkräuter der Insel wurde. Von Bedeutung als invasive Neophyten sind außerdem der als Zierpflanze eingeführte Wunderbaum, der in den wenigen Feuchtgebieten der Inseln heimische Arten verdrängt. An den empfindlichen Küsten breiten sich die Essbare Mittagsblume, die Agave americana und die Opuntia ficus-indica aus.

Vogeljagd und Vogelschutz

Die Vogeljagd gilt auf Malta als traditioneller Volkssport. Mit rund 18.000 offiziellen Jagdlizenzen hat Malta die höchste Jägerdichte in Europa. Eines der größten Jagdreviere ist die Marfa Ridge. Bis zum EU-Beitritt 2004 erlaubten die maltesischen Bestimmungen selbst die Jagd auf geschützte Arten wie Bekassine, Zwergschnepfe, Kampfläufer und Greifvögel. Schätzungen der Gesamtzahl getöteter Vögel schwanken zwischen 200.000 und 1.000.000 jährlich. Die Tiere werden zumeist ausgestopft und als Trophäe verkauft oder – falls lebendig gefangen – auch illegal als Käfigvögel verkauft. Diese Vogeljagd galt und gilt meist noch als ausgesprochene Männerdomäne und wurde über Generationen „vererbt“.

Seit 2004 gelten für Malta europäische Bestimmungen wie die Vogelschutzrichtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Die maltesische Regierung konnte jedoch einen Übergangskompromiss aushandeln. So wurde die Frühjahrsjagd auf Turteltauben und Wachteln beschränkt und der Fang von sieben Finkenarten noch bis 2008 erlaubt, um ein Zuchtsystem aufbauen zu können. Zur Überwachung der Umsetzung dieses Kompromisses entstand die 23 Personen starke Law Enforcement Police, die zudem für die Kontrolle von Prostitution und Glücksspiel verantwortlich ist. Seit 2004 fordern der NABU und BirdLife Malta ein Ende der Zugvogeljagd auf der Mittelmeerinsel. Die Vogelschützer protokollierten im Herbst 2007 nicht nur den Vogelzug, sondern auch die umfangreiche Jagd im Süden der Insel. Insgesamt wurden 209 Verstöße dokumentiert und der örtlichen Polizei gemeldet. In den meisten Fällen handelte es sich um illegale Abschüsse von Greifvögeln. Unter diesen stand der in Mitteleuropa besonders seltene Wespenbussard an erster Stelle. Am 31. Januar 2008 leitete die Europäische Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof ein Klageverfahren gegen Malta ein, in dessen Mittelpunkt die Beendigung der besonders schädlichen Frühjahrsjagd auf Wachteln und Turteltauben stand.

Ungeachtet aller Proteste und Verfahren erließ die Regierung auch 2012 wieder eine Ausnahmeregelung zum Abschuss Tausender europaweit gefährdeter Zugvögel.

Nachdem 2014 zuerst Fortschritte bei der Eindämmung der Vogeljagd gemacht worden waren, erlaubte die maltesische Regierung im Herbst 2014 erneut die Bejagung von sieben Finkenarten, Goldregenpfeifern und Singdrosseln mit riesigen Klappnetzen. Das Komitee gegen den Vogelmord berichtete hierüber umfangreich und dokumentiert dieses Vergehen gegen geltendes EU-Recht genau.

Probleme für den Naturschutz

Die Natur wird primär durch das Bevölkerungswachstum, das suburbane Flächenwachstum und den Tourismus bedroht. Diese Faktoren führen zum einen zu einer Verkleinerung der Habitate, zum anderen auch zu einer Fragmentierung der Landschaft. Auf Malta wird der Abfall vollständig deponiert. Mit jährlichen 648 kg Abfall pro Kopf erreicht Malta nach Zypern einen einsamen negativen Spitzenwert in der Europäischen Union. Wegen der geringen Größe der Insel und der hohen Bevölkerungsdichte ist dies besonders problematisch. Es gibt kaum größere Flächen auf den Inseln, die für die Landwirtschaft genutzt werden könnten, sodass viele Produkte importiert werden müssen. Durch das gering vorhandene bzw. fehlende Umweltbewusstsein der Einheimischen landet dieser Müll zum Teil in der Landschaft.

Vorkommende Meerestiere

Häufige Fischarten in Maltas Gewässern sind Stachelmakrelen, Zackenbarsche, verschiedene Brassenarten, fliegende Fische, Knurrhähne, Stachelrochen, Schalenfische, Dorsche, Meerbarben, Papageienfische und Muränen. Die felsigen Strukturen der Unterwasserküste Maltas bieten außerdem Aalen optimale Lebensbedingungen. Darüber hinaus gibt es auch Kraken und andere Tintenfische. Im Winter halten sich auch Delphine, Thunfische und Bonitos in Maltas Küstennähe auf. Angelandet werden hauptsächlich Goldmakrelen (,Lampuki’), welche als Nationalfisch Maltas gelten, sowie Schwertfische und Meeraale.

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Malta ist ein südeuropäischer Inselstaat in der Meerenge zwischen Tunesien und Italien im Mittelmeer.

Geographie

Malta zählt mit einer Fläche von 316 Quadratkilometern zu den Zwergstaaten, ist etwas kleiner als die Stadt Bremen und knapp doppelt so groß wie das Fürstentum Liechtenstein. Die Maltesischen Inseln liegen 81 Kilometer südlich der Küste Siziliens, 350 Kilometer nördlich der libyschen Hafenstadt al-Chums, 150 Kilometer nordöstlich der italienischen Insel Lampedusa und ungefähr 285 Kilometer südöstlich der tunesischen Halbinsel Cap Bon. Malta ist neben Zypern das einzige Land der Europäischen Union, das gänzlich südlich des 37. Breitengrads liegt.

Die Hauptinsel, Malta (maltesisch Malta), ist 246 Quadratkilometer groß, gen Südosten ausgerichtet und erreicht eine maximale Länge von 28 Kilometern und eine maximale Breite von 13 Kilometern. Zwischen ihrem nordwestlichen Ende und der zweiten Hauptinsel des Archipels, Gozo (maltesisch Għawdex), erstreckt sich der 4,4 Kilometer weite Gozokanal, in dem die 2,7 Quadratkilometer große Insel Comino (maltesisch Kemmuna) und das unbewohnte Felseneiland Cominotto (maltesisch Kemmunett) liegen. Gozo, 67 Quadratkilometer groß, misst in Ost-West-Richtung 14,3 Kilometer in der Länge und bis zu 7,25 Kilometer in der Breite. Die weiteren – sämtlich unbewohnten – Inseln des Archipels sind das 4,4 Kilometer südlich der Insel Malta gelegene Filfla und die Saint Paul’s Islands (maltesisch Gżejjer ta’ San Pawl) am nördlichen Ende der St. Paul’s Bay, die 83 Meter vor der Küste liegen und tatsächlich miteinander verbunden sind, deren Landverbindung jedoch bei bewegter See überspült ist. Im Westen Gozos, an der Schwarzen Lagune nahe Dwejra Point, ragt der 60 Meter hohe Fungus Rock (maltesisch Il-Ġebla tal-Ġeneral) aus dem Meer, ein großer Kalksteinfelsen. Manoel Island (maltesisch Il-Gżira Manwel) im Marsamxett-Hafen zwischen Valletta und Sliema wird gemeinhin nicht mehr als Insel betrachtet, da es über einen künstlichen Damm mit dem Festland verbunden ist.

Das charakteristischste geographische Merkmal Maltas ist die Verschiedenheit seiner Küstenlinien, was sich besonders auf der Hauptinsel offenbart. Sind die Ost- und die Nordostseite von flachen Stränden und weiten Buchten wie der Marsaxlokk-Bucht, dem Marsamxett-Hafen, dem Grand Harbour, der Mellieħa-Bucht und der St. Paul’s Bay geprägt, finden sich im Südwesten und Norden sehr scharf gezeichnete Küstenabschnitte mit Felsformationen und grottenähnlichen Einschnitten. Auf dieser Seite erhebt sich Malta schroff aus der See und bildet langgezogene Steilküsten, die an den Dingli Cliffs in Ta’ Dmejrek kulminieren, der mit 253 Metern höchsten Erhebung des Archipels. Weitere Karsthöhenzüge finden sich im Nordwesten: Mellieħa Ridge, Bajda Ridge und der bis zu 122 Meter hohe Marfa Ridge. Die höchsten Erhebungen Gozos messen 127 Meter.

Aufgrund der extremen Wasserarmut (siehe Abschnitt Wasserversorgung) existieren auf Malta, Gozo und Comino keine dauerhaft Wasser führenden Flüsse. Nach starken Niederschlägen im Winter können sich einige ausgetrocknete Bachbetten zeitweise mit Regenwasser füllen. Diese zumeist kleinen Rinnsale laufen in engen Felsentälern, den Wieds (siehe auch Wadi), zusammen, in denen sie sich eine Zeitlang halten. Der längste zeitweilige Bachlauf findet sich im Wied il-Għasri und fließt an der Nordküste Gozos in eine fjordähnliche Meeresbucht ab. Der einzige größere See des Archipels ist künstlich angelegt und befindet sich innerhalb der Għadira Nature Reserve auf der Landenge vor Marfa Ridge knapp zwei Kilometer nordwestlich von Mellieħa. Er misst 350 m mal 220 m und weist zahlreiche Binneninseln auf.

Klima

Auf Malta herrscht subtropisches, trockenes Mittelmeerklima. Dieses ausgeglichene Seeklima ist von milden, feuchten Wintern und trockenen, warmen, aber nicht übermäßig heißen Sommern geprägt. Die jährliche Niederschlagssumme beträgt auf den Inseln gut 620 Millimeter, wobei der geringste Niederschlag mit gegen Null tendierenden Werten im Sommer – speziell im Juni und Juli – und der häufigste im Winter zu verzeichnen ist. Der Regen zieht zumeist kurz und heftig über das Land, wohingegen Dauerregen unüblich ist. Die Luftfeuchtigkeit auf Malta liegt im Sommer bei durchschnittlich 74 Prozent und in den Wintermonaten bei etwa 70 Prozent.

Wie für Insellagen typisch, sind die täglichen Temperaturunterschiede mit fünf bis zehn Grad Celsius zumeist sehr gering. Die höchsten Temperaturen werden in den Sommermonaten Juli und August erreicht, in denen die Durchschnittswerte auf bis zu 31,8 Grad ansteigen. Die tiefste monatliche Durchschnittstemperatur tritt im Januar mit 9,5 Grad Celsius auf. Besonders in den Wochen ansteigender Temperaturen im März und April können kräftige, kalte Winde die gefühlte Temperatur mindern. Die Wassertemperaturen im Mittelmeer um die Inseln variieren dem Klima entsprechend. Im August betragen sie circa 22,8 °C und sinken erst ab Dezember unter 20 °C ab. Unterhalb dieser Marke halten sie sich für gewöhnlich bis Mai, wobei Tiefstwerte von 15 °C erreicht werden können.

Die staatliche Wetter- und Klimamessstation ist das Meteorological Office Malta International Airport am internationalen Flughafen des Landes nahe der Ortschaft Luqa im Südosten der Hauptinsel. Die tiefste jemals auf dem maltesischen Archipel registrierte und offiziell bestätigte Temperatur betrug am 19. Februar 1895 in Valletta 1,2 °C. Unbestätigt ist der Wert von −1,7 °C am 1. Februar 1962 auf dem Flugplatz von Ta’Qali. Im August 1999 wurde am Flughafen mit 43,8 °C die höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Entsprechend den klimatischen Bedingungen ist Schnee ein äußerst seltenes Phänomen auf Malta. Nachweislich seit 1800 hat es auf den Inseln keine Schneedecke mehr gegeben; allerdings wurden im Februar 1895, im Januar 1905 sowie am 31. Januar 1962 leichte Schneeschauer beobachtet und notiert.

Natur: Allgemeiner Überblick

Alle maltesischen Inseln sind felsig. Die Hauptinsel ist ein bis zu 260 Meter ansteigender Höhenzug aus Kalkfels. Der Süden und der Südwesten fallen steil zum Meer hin ab. Die Küste von Malta ist dort ungegliedert und unzugänglich. Zwischen den zerrissenen Felsen gibt es malerische kleine Buchten. Im Norden und Nordosten von Malta bestimmen Hügel und flachere Ebenen die Landschaft. Die Küste senkt sich dort allmählich zum Meer und ist von Buchten eingeschnitten, die von Sandstränden umschlossen werden. Berge und Flüsse gibt es auf Malta nicht. Bemerkenswert sind die zahlreichen Höhlen, die durch Erosion des Kalks entstanden sind. Infolge der Wasserknappheit besteht die Vegetation in Malta aus wenig anspruchsvollen, aber zahlreichen Pflanzen, große Bäume sind eher selten. Feigenbäume wachsen zum Teil wild am Straßenrand und auf den steinigen Feldern.

Flora

Mit rund 800 einheimischen Pflanzenarten weisen die maltesischen Inseln für ein Areal dieser Größe eine große Pflanzenvielfalt auf. Dies ist umso bemerkenswerter, als Malta keine signifikanten Höhenunterschiede zeigt, wenig Vielfalt bezüglich der Standorte kennt und durch menschliche Einflüsse über Jahrtausende hinweg bereits stark umgeformt wurde. Das Artenspektrum ist typisch mediterran, eng verwandt ist die Flora Maltas mit der Siziliens, weist aber zusätzlich starke nordafrikanische Einflüsse auf.

Bereits zu neolithischer Zeit begannen die Menschen den Wald der Inseln zum Bootsbau und zu anderen Zwecken abzuholzen, so dass die Inseln inzwischen waldlos sind. Eine Ausnahme bildet das von Menschen angelegte, 900 Meter lange und bis zu 200 Meter breite Waldgebiet der Buskett Gardens, die 1,1 Kilometer östlich von Dingli und ebensoweit südlich von Rabat liegen.

Vorherrschende Vegetationstypen sind Macchie, Garrigue und Steppe, bedeutende Sonderstandorte sind insbesondere jene der Flach- und Steilküsten, aber auch der wenigen Süßgewässer. Weitverbreitet sind Formationen gestörter Standorte.

Häufige Pflanzenarten sind unter anderem Johannisbrotbaum, Olivenbaum, Kopfiger Thymian, Mastixstrauch, Vielblütige Heide, Teucrium fruticans sowie Euphorbia melitensis. Des Weiteren wachsen diverse Wolfsmilch- und Lauchgewächse sowie Strandflieder-Arten und knapp 15 Orchideenarten. Weit verbreitet ist Nickender Sauerklee (Oxalis pes-caprae). Endemische Arten sind Cremnophyton lanfrancoi, Darniella melitensis, Euphorbia melitensis, Limonium melitense, Limonium zeraphae, Cheirolophus crassifolius, Jasonia bocconei, Helichrysum melitense, Hyoseris frutescens, Zannichellia melitensis, Allium lojaconoi, Allium melitense und Ophrys melitensis.

Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts rücken Naturschutzfragen allmählich ins Bewusstsein der maltesischen Öffentlichkeit, insbesondere durch den Beitritt zur Europäischen Union 2004 wurden im Rahmen des Natura-2000-Programms erste Schutzgebiete ausgewiesen. Dessen ungeachtet gelten einige maltesische Pflanzen als stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht, die IUCN listet drei nur in Malta vorkommende Pflanzen unter ihren Top 50 Mediterranean Island Plants auf, die vom Aussterben bedroht sind, darunter neben Cremnophyton lanfrancoi und Helichrysum melitense auch die 1971 als Nationalpflanze des Inselstaates ausgerufene Cheirolophus crassifolius. Der maltesische Nationalbaum, der Sandarakbaum, gilt ebenfalls als stark gefährdet. Der vor allem historisch bedeutsame Malteserschwamm hingegen, der auf dem Fungus Rock vorkommt, ist dort geschützt, da das Betreten des Fungus Rock nur zu wissenschaftlichen Zwecken erlaubt ist. Als invasive Arten problematisch sind der aus Südafrika stammende und im 19. Jahrhundert eingeführte Nickende Sauerklee, der von Malta aus die Küsten des gesamten Mittelmeers und des Atlantiks bis nach Großbritannien erobert hat. Bisher nur in Malta problematisch ist die chilenische Aster squamatus, die seit den 1930er Jahren zu einem der häufigsten Unkräuter der Insel wurde. Von Bedeutung als invasive Neophyten sind außerdem der als Zierpflanze eingeführte Wunderbaum, der in den wenigen Feuchtgebieten der Inseln heimische Arten verdrängt. An den empfindlichen Küsten breiten sich die Essbare Mittagsblume, die Agave americana und die Opuntia ficus-indica aus.

Vogeljagd und Vogelschutz

Die Vogeljagd gilt auf Malta als traditioneller Volkssport. Mit rund 18.000 offiziellen Jagdlizenzen hat Malta die höchste Jägerdichte in Europa. Eines der größten Jagdreviere ist die Marfa Ridge. Bis zum EU-Beitritt 2004 erlaubten die maltesischen Bestimmungen selbst die Jagd auf geschützte Arten wie Bekassine, Zwergschnepfe, Kampfläufer und Greifvögel. Schätzungen der Gesamtzahl getöteter Vögel schwanken zwischen 200.000 und 1.000.000 jährlich. Die Tiere werden zumeist ausgestopft und als Trophäe verkauft oder – falls lebendig gefangen – auch illegal als Käfigvögel verkauft. Diese Vogeljagd galt und gilt meist noch als ausgesprochene Männerdomäne und wurde über Generationen „vererbt“.

Seit 2004 gelten für Malta europäische Bestimmungen wie die Vogelschutzrichtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Die maltesische Regierung konnte jedoch einen Übergangskompromiss aushandeln. So wurde die Frühjahrsjagd auf Turteltauben und Wachteln beschränkt und der Fang von sieben Finkenarten noch bis 2008 erlaubt, um ein Zuchtsystem aufbauen zu können. Zur Überwachung der Umsetzung dieses Kompromisses entstand die 23 Personen starke Law Enforcement Police, die zudem für die Kontrolle von Prostitution und Glücksspiel verantwortlich ist. Seit 2004 fordern der NABU und BirdLife Malta ein Ende der Zugvogeljagd auf der Mittelmeerinsel. Die Vogelschützer protokollierten im Herbst 2007 nicht nur den Vogelzug, sondern auch die umfangreiche Jagd im Süden der Insel. Insgesamt wurden 209 Verstöße dokumentiert und der örtlichen Polizei gemeldet. In den meisten Fällen handelte es sich um illegale Abschüsse von Greifvögeln. Unter diesen stand der in Mitteleuropa besonders seltene Wespenbussard an erster Stelle. Am 31. Januar 2008 leitete die Europäische Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof ein Klageverfahren gegen Malta ein, in dessen Mittelpunkt die Beendigung der besonders schädlichen Frühjahrsjagd auf Wachteln und Turteltauben stand.

Ungeachtet aller Proteste und Verfahren erließ die Regierung auch 2012 wieder eine Ausnahmeregelung zum Abschuss Tausender europaweit gefährdeter Zugvögel.

Nachdem 2014 zuerst Fortschritte bei der Eindämmung der Vogeljagd gemacht worden waren, erlaubte die maltesische Regierung im Herbst 2014 erneut die Bejagung von sieben Finkenarten, Goldregenpfeifern und Singdrosseln mit riesigen Klappnetzen. Das Komitee gegen den Vogelmord berichtete hierüber umfangreich und dokumentiert dieses Vergehen gegen geltendes EU-Recht genau.

Probleme für den Naturschutz

Die Natur wird primär durch das Bevölkerungswachstum, das suburbane Flächenwachstum und den Tourismus bedroht. Diese Faktoren führen zum einen zu einer Verkleinerung der Habitate, zum anderen auch zu einer Fragmentierung der Landschaft. Auf Malta wird der Abfall vollständig deponiert. Mit jährlichen 648 kg Abfall pro Kopf erreicht Malta nach Zypern einen einsamen negativen Spitzenwert in der Europäischen Union. Wegen der geringen Größe der Insel und der hohen Bevölkerungsdichte ist dies besonders problematisch. Es gibt kaum größere Flächen auf den Inseln, die für die Landwirtschaft genutzt werden könnten, sodass viele Produkte importiert werden müssen. Durch das gering vorhandene bzw. fehlende Umweltbewusstsein der Einheimischen landet dieser Müll zum Teil in der Landschaft.

Vorkommende Meerestiere

Häufige Fischarten in Maltas Gewässern sind Stachelmakrelen, Zackenbarsche, verschiedene Brassenarten, fliegende Fische, Knurrhähne, Stachelrochen, Schalenfische, Dorsche, Meerbarben, Papageienfische und Muränen. Die felsigen Strukturen der Unterwasserküste Maltas bieten außerdem Aalen optimale Lebensbedingungen. Darüber hinaus gibt es auch Kraken und andere Tintenfische. Im Winter halten sich auch Delphine, Thunfische und Bonitos in Maltas Küstennähe auf. Angelandet werden hauptsächlich Goldmakrelen (,Lampuki’), welche als Nationalfisch Maltas gelten, sowie Schwertfische und Meeraale.

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