Das Pantherchamäleon (Furcifer pardalis) ist eine große, im nördlichen und nordöstlichen Küstentiefland der Insel Madagaskar vorkommende Chamäleon-Art.
Männchen werden auf Madagaskar 55 cm, auf Réunion 44 cm lang, Weibchen bleiben kleiner. Entlang des Rückens haben die Tiere einen nach hinten abfallenden Kamm aus großen, dicht hintereinander stehenden stachligen Schuppen. Ebensolche Schuppen finden sich auf der Kehlwamme. Entlang der Körperseite kann man deutliche Streifen (Lateralstreifen) erkennen, die sich von der Färbung des Körpers abheben.
Die Farbe hängt von den jeweiligen Verbreitungsgebieten ab. Die Männchen der Nordspitze Madagaskars sind besonders bunt. Die Weibchen sind dort grün mit einer roten Zeichnung. Auf Nosy Bé sind die Männchen hellgrün mit einer weißen, grauen, roten oder hellblauen Streifenzeichnung, die Weibchen sind schmutziggelb, grau, rosa oder lila. Auf Nosy Boraha sind die Pantherchamäleons mehr grau mit einer weißen Streifenzeichnung.
Das Pantherchamäleon kommt im Norden und an der Ostküste Madagaskars, sowie auf nahegelegenen Inseln wie Nosy Bé und Sainte Marie vor. Außerdem im Süden bei Tolagnaro, sowie auf Mauritius und Réunion. Pantherchamäleons leben immer küstennah, in feuchtheißem Klima in Büschen, auf Bäumen und im Gestrüpp. Viele leben auch in der Nähe menschlicher Siedlungen, an Feldrändern und in Gärten.
Die IUCN stuft die Art als „nicht gefährdet“ (least concern) ein.
Pantherchamäleons sind Solitäre und sehr territorial. Sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in Isolation, abgesehen von der Paarungszeit. Wenn zwei Männchen miteinander in Kontakt kommen, wechseln sie ihre Farbe und blähen ihre Körper auf, um ihre Dominanz zu behaupten. Oft enden diese Kämpfe in diesem Stadium, wobei sich der Verlierer zurückzieht und sich eintönig und dunkel färbt. Gelegentlich kommt es auch zu körperlichen Auseinandersetzungen, wenn keiner der beiden Kontrahenten zurückweicht. Pantherchamäleons sind tagsüber am aktivsten und verbringen ihre Tage mit der Futtersuche in den Bäumen auf der Suche nach Insekten. Pantherchamäleons haben sehr lange Zungen (manchmal länger als ihre eigene Körperlänge), die sie schnell aus dem Maul herausstrecken können. Die Zunge fährt mit etwa 26 Körperlängen pro Sekunde aus und trifft die Beute in etwa 0,0030 Sekunden. An der Spitze dieser elastischen Zunge befindet sich eine muskulöse, keulenartige Struktur, die mit dickem Schleim bedeckt ist und einen Saugnapf bildet. Sobald die Spitze an einem Beutestück haften bleibt, wird es schnell zurück ins Maul gezogen, wo die starken Kiefer des Pantherchamäleons es zermalmen und es verzehren.
Pantherchamäleons sind Fleischfresser (Insektenfresser). Ihre Ernährung besteht aus Insekten, kleinen Vögeln und anderen Reptilien.
Das Männchen beginnt die Balz, indem es eine helle Färbung annimmt, nickende Bewegungen mit dem Kopf macht und sich dabei dem Weibchen nähert. Ist das Weibchen nicht zur Paarung bereit, wehrt es das Männchen ab, indem es mit aufgerissenem Maul droht. Der Paarungsvorgang selbst dauert etwa zehn Minuten. Die Paarungsbereitschaft dauert insgesamt etwa drei Tage. Die Trächtigkeit dauert etwa 31–45 Tage.
Wenige Tage vor der Eiablage macht sich das Weibchen auf die Suche nach einem Eiablageplatz. Hat es einen geeigneten gefunden, gräbt es eine kleine Höhle und legt 12–46 Eier ab. Der Eingang der Höhle wird anschließend wieder verschlossen. Nach 159–323 Tagen schlüpfen die Jungtiere.
Gegenwärtig gibt es keine größeren Bedrohungen für Pantherchamäleons.
Laut IUCN ist das Pantherchamäleon in seinem gesamten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Auf der Insel Nosy Be im Nordosten von Madagaskar gibt es jedoch schätzungsweise 451.730 Individuen dieser Art. Derzeit wird das Pantherchamäleon auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und sein Bestand ist heute stabil.