Der Rotstirnmaki (Eulemur rufifrons) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren (Lemuriformes). Im Jahr 2001 wurde er als eine vom Braunen Maki eigenständige Art mit dem wissenschaftlichen Namen Eulemur rufus anerkannt, 2008 wurde diese Art von R. Mittermeier et al. anhand morphologischer und genetischer Unterschiede in zwei Arten, den Roten Maki (der den Namen Eulemur rufus beibehielt) und den Rotstirnmaki (der jetzt den Namen Eulemur rufifrons trägt) geteilt.
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Kathemeralkathemeral bezeichnet ein zeitliches Aktivitätsmuster von Tieren in Bezug auf den circadianen Rhythmus von Tag- und Nachtstunden. Kathemerale Arten...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Viviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
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PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
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beginnt mitRotstirnmakis erreichen eine Kopfrumpflänge von 35 bis 48 Zentimetern, der Schwanz ist mit 45 bis 55 Zentimetern deutlich länger als der Rumpf. Das Gewicht beträgt 2 bis 2,8 Kilogramm. Das Fell dieser Tiere ist am Rücken graubraun bis rotbraun und am Bauch hellgrau gefärbt, die Gliedmaßen sind manchmal deutlich brauner als der Rumpf. Die langgestreckte Schnauze, der Bereich um die Augen und die Mitte der Stirn sind schwarz gefärbt, über den Augen, an den Backen und am Hals befinden sich weißgraue Flächen. Die namensgebende Rotfärbung der Oberseite des Kopfes haben nur die Männchen, bei den Weibchen ist dieser Bereich grau gefärbt. Darüber hinaus sind die Backenhaare bei den Männchen deutlich buschiger als bei den Weibchen.
Rotstirnmakis kommen nur auf Madagaskar vor, sie haben ein zweigeteiltes Verbreitungsgebiet. Zum einen leben sie an der Ostküste der Insel von den Flüssen Onive und Mangoro südwärts bis zum Andringitra-Bergland. Zum anderen bewohnen sie die Westküste, hier sind sie vom Fluss Fiherenana bei Toliara im Süden bis zum Fluss Tsiribihina im Norden beheimatet – nördlich des Tsiribihina leben die Roten Makis. Ihr Lebensraum sind Regenwälder im Osten und trockene Laubwälder im Westen.
Diese Primaten sind ausgesprochene Baumbewohner, die selten auf den Boden kommen. Im Geäst bewegen sie sich vierbeinig oder springend fort. Sie sind kathemeral, das heißt, sie haben keinen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus und können sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sein. Sie leben in Gruppen von 4 bis 18 (durchschnittlich 8 bis 10) Tieren zusammen, Gruppen setzen sich aus mehreren Männchen und Weibchen und den gemeinsamen Jungtieren zusammen. Innerhalb der Gruppe gibt es keine erkennbare Rangordnung.
Die Größe der Reviere und die Länge der Tagesstreifzüge ist je nach Lebensraum und Jahreszeit sehr variabel. Während der Regenzeit in den westlichen Wäldern bewohnt eine Gruppe oft nur 1 Hektar und bewegt sich am Tag nicht mehr als 125 bis 150 Meter, in der Trockenzeit steigt die Größe des Streifgebietes auf 12 bis 15 Hektar. In den östlichen Regenwäldern sind die Reviere viel größer, sie können bis zu 100 Hektar umfassen, und die Länge der Tagesstreifzüge kann bis zu 2000 Meter betragen. Die Streifgebiete verschiedener Gruppen überlappen einander, mit lauten Schreien machen sich die Gruppen aufeinander aufmerksam, um direkte Begegnungen zu vermeiden. Kommt es doch zu einer Begegnung, verläuft diese häufig friedlich, es kann aber auch zu aggressiven Auseinandersetzungen kommen.
Früchte machen den Hauptbestandteil der Nahrung aus. Im Westen spielen zusätzlich Blätter, Knospen, Blüten und andere Pflanzenteile eine wichtige Rolle. Tiere an der Ostküste fressen weniger Blätter, vielmehr nehmen sie häufiger Pilze und Kleintiere wie Insekten und Tausendfüßer zu sich. Rotstirnmaki reiben sich mit den Sekreten von Tausendfüßern ein und schlucken diese sogar, wahrscheinlich um sich vor Haut- und Darmparasiten zu schützen.
Die Fortpflanzung ist saisonal: nach einer rund 120-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im September oder Oktober meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses klammert sich zunächst an den Bauch der Mutter, später reitet es auf ihrem Rücken. Mit drei Monaten bewegt sich das Junge selbstständig fort, die Geschlechtsreife tritt mit zwei bis drei Jahren ein.
Diese Tiere sind im Allgemeinen Fruchtfresser, denn mehr als die Hälfte ihrer Ernährung besteht aus verschiedenen Früchten, während die andere Hälfte typischerweise aus Blättern, Blüten, Insekten und Gliederfüßern besteht.
Rotstirnmakis sind sowohl polygyn (ein Männchen paart sich mit mehreren Weibchen) als auch polygyn (promisk) (sowohl Männchen als auch Weibchen haben mehrere Partner). Rotstirnmakis paaren sich zwischen Mai und Juni. Die Weibchen bringen im Allgemeinen einen einzigen Nachwuchs pro Jahr zur Welt, normalerweise Anfang bis Mitte Oktober, nach einer Tragezeit von etwa 120 Tagen. Während der Säugezeit leben die Mutter und ihre neugeborenen Jungen getrennt von der Gruppe. Nach einer Weile kann man die Babys sehen, wie sie sich an den Bauch ihrer Mutter klammern. Im Alter von etwa einem Monat werden die Säuglinge beweglicher und beginnen, auf dem Rücken ihrer Mutter zu reiten. Die Entwöhnung erfolgt im Alter von 6 Monaten, während das Alter der Geschlechtsreife bei den Weibchen bei 2 - 4 Jahren und bei den Männchen bei 3 - 4,5 Jahren liegt.
Die Hauptbedrohung für den Rotstirnmaki stellt die Zerstörung seines Lebensraums durch Brandrodungen und Abholzungen dar, hinzu kommt mancherorts die Jagd wegen seines Fleisches. Die IUCN schätzt, dass die Bestände in den letzten 24 Jahren (3 Generationen) um mindestens 30 % zurückgegangen sind und listet die Art als „gefährdet“ (vulnerable).
In Deutschland wird die Art in Jaderberg, Magdeburg, Saarbrücken und Straußberg gepflegt.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtpopulation der Roten Makis unbekannt. Im Ranomafana-Nationalpark wurden jedoch 2.228 Individuen geschätzt. Insgesamt werden die Rotstirnmakis als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft und ihre Zahl nimmt heute weiter ab.
Diese Tiere fungieren als wichtige Samenverbreiter der Pflanzenarten, die sie verzehren, und kommen so dem Ökosystem der trockenen Laubwälder und Regenwälder, in denen sie leben, zugute.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...