Der Rotohrbülbül (Pycnonotus jocosus) ist ein Echter Bülbül aus der Familie der Bülbüls.Er ist im tropischen Asien von Indien bis nach Südostasien und China verbreitet. Vom Menschen wurde er nach New South Wales (Australien), Mauritius, Spanien und Florida eingeschleppt.
Die Bestandssituation des Rotohrbülbüls wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“ = „nicht gefährdet“ eingestuft.
Der Rotohrbülbül erreicht eine Körperlänge zwischen 18 und 20,5 Zentimeter. Sie wiegen zwischen 25 und 31 Gramm. Es gibt keinen auffälligen Geschlechtsdimorphismus.
Der Rotohrbülbül hat eine braune Oberseite und eine weißliche Unterseite, ein dunkler, vorne offener Ring endet auf der Brust in Schulterhöhe. Er hat eine schwarze Haube, die spitz und schmal zuläuft.Hinter den Augen hat er jeweils einen roten Fleck. Die Wange, die Kehle, die Brust und der Bauch sind weiß. Der Schwanz ist lang und braun mit weißen Federspitzen, der Bürzel selbst ist orange.
Ein Sexualdimorphismus liegt nicht vor. Die Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, lediglich die Jungvögel sind vor dem Umfärben braun.
Sein Flug ähnelt dem der Spechte.
In dem großen Verbreitungsgebiet werden eine Zahl von Unterarten unterschieden.
Der Rotohrbülbül lebt in schütter bewaldeten Regionen mit Büschen und Sträuchern und auch in landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Er erschließt sich auch den urbanen Raum und kommt in Parks und Gärten vor.Man hört ihn öfter als man ihn sieht, gelegentlich lässt er sich auffallend auf den Boden nieder. Seine Nester baut er in Büschen.
Sein öfter wahrgenommener Verwandter, der Rotsteißbülbül, wird häufiger in menschlichen Siedlungen gesehen. Wie oft bei spatzengroßen Vögeln sind seine Bedrohungen in menschlicher Nähe eher Katzen und elektrische Kabel auf Masten.
Rotohrbülbüls ernähren sich von Früchten, Nektar und Insekten. Der laute und einprägsame Ruf ist ein scharfes kink-aa-ju, der Gesang ist ein schimpfendes Geschnatter. Seine Stimme ähnelt einem fröhlichen menschlichen Pfeifen. Wenn Jungvögel im Nest sind, löst ein menschliches Pfeifen die Reaktion der Jungen aus.
Rotohrbülbüls sind Pflanzenfresser (Frugfresser, Nektarfresser) und Fleischfresser (Insektenfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, einschließlich denen des gelben Oleanders, der für Säugetiere giftig ist, sowie von Beeren und Nektar. Junge Vögel ernähren sich von Raupen und Insekten, die mit zunehmender Reife durch Früchte und Beeren ersetzt werden.
Die Brutzeit variiert mit dem Verbreitungsgebiet. Das Nest ist ein tiefes Napfnest, das sie aus Gräsern, Blättern und Pflanzenfasern bauen. Das Gelege besteht in der Regel aus zwei bis drei Eiern. Die Nestlinge schlüpfen nach einer Brutzeit von 12 bis 14 Tagen. Da die Brut bereits mit der Ablage des ersten Eis aufgenommen wird, schlüpfen die Nestlinge asynchron. Sie werden zu Beginn von den Elternvögeln vorwiegend mit animalischer Kost gefüttert. Sie sind nach etwa zwei Wochen flügge. Wenn die Küken vorzeitig das Nest verlassen, bleiben sie am Boden und werden weiterhin von den Eltern gefüttert.
Gegenwärtig gibt es keine größeren Bedrohungen für diese Art.
Laut der Roten Liste der IUCN ist der Rotohrbülbül in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Die nationalen Populationsgrößen wurden auf etwa 10.000-100.000 Brutpaare in China und etwa 100-10.000 eingeführte Brutpaare in Japan geschätzt. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.