Ringelwühle
Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Siphonops annulatus

Die Ringelwühle (Siphonops annulatus) ist eine unterirdisch lebende Art der Schleichenlurche (Blindwühlen; Gymnophiona), die in Südamerika vorkommt. Sie betreibt eine kannibalistische Form der Brutpflege, indem die Jungen die Haut des Muttertieres abfressen.

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Diese zu den Amphibien gehörende Art ist nicht zu verwechseln mit Reptilien aus der Gattung Blanus, die irreführenderweise gelegentlich ebenfalls als „Ringelwühlen“ bezeichnet werden. Ringelwühlen existieren seit ca. 250 Millionen Jahren.

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Aussehen

Die 20 bis 40 Zentimeter lange Ringelwühle hat einen wurm- bzw. schlangenartig gestreckten, gliedmaßenlosen Körper, der für Schleichenlurche relativ kurz-gedrungen ist. Die Färbung ist ein Dunkelblau, wobei der Rumpf von zahlreichen weißen Querbinden (Ringen) gegliedert wird. Ringelwühlen können an ihrem Vorderende Schleim absondern, um bei Flucht schneller in den Boden flüchten zu können. Am hinteren Ende können sie ein giftiges Sekret absondern, um eventuelle Verfolger abzuhalten. Ringelwühlen haben in ihrem Ober- und Unterkiefer Giftdrüsen, die über die Zähne Gift injizieren können.

Verteilung

Erdkunde

Weit verbreitet östlich der Anden: Ursprünglich in Brasilien entdeckt, soll sie auch in Argentinien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Französisch-Guayana, Guyana, Paraguay, Peru, Surinam und Venezuela vorkommen. Seine natürlichen Lebensräume sind subtropische oder tropische feuchte Tieflandwälder, Trockensavanne, Feuchtsavanne, subtropisches oder tropisches feuchtes Buschland, subtropisches oder tropisches saisonal feuchtes oder überschwemmtes Tieflandgrünland, Weideland, Plantagen, ländliche Gärten und stark degradierte ehemalige Wälder.

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Ringelwühle lebt vollständig terrestrisch im nördlichen Südamerika östlich der Anden, in der Regel in Gebieten unterhalb von 800 m NN. Regional kommt sie noch recht häufig vor; in Argentinien, dessen Territorium sie nur im äußersten Nordosten erreicht, gilt die Art jedoch als gefährdet. Das nachtaktive Tier ernährt sich von Regenwürmern und anderen Wirbellosen. Bei Gefahr sondert es ein übel schmeckendes Sekret ab.

Lebensstil

Paarungsgewohnheiten

Nestlinge sind mit 44 löffelförmigen Zähnen ausgestattet, mit denen sie sich von der äußeren Hautschicht ihrer Mutter ernähren. Die Jungtiere fressen etwa sieben Minuten lang alle auf einmal. Danach ruhen sie drei Tage lang, während das Weibchen eine neue äußere Hautschicht wachsen lässt. Dieses Phänomen wird als mütterliche Dermatophagie bezeichnet. Diese Praxis und morphologische Ähnlichkeiten gibt es auch bei seinem afrikanischen Verwandten Boulengerula taitana, was darauf hindeutet, dass er sich vor über 100 Millionen Jahren entwickelt hat.

Referenzen

1. Ringelwühle artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Ringelw%C3%BChle
2. Ringelwühle auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/59593/43784684

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