Schneckenweih
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Rostrhamus sociabilis
Populationsgrösse
2 Mlnlnn
Lebensdauer
14 years
Gewicht
300-570
10.6-20.1
goz
g oz 
Länge
36-48
14.2-18.9
cminch
cm inch 
Spannweite
99-120
39-47.2
cminch
cm inch 

Der Schneckenweih (Rostrhamus sociabilis), auch als Schneckenmilan bezeichnet, ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae).

Aussehen

Der Schneckenweih erreicht eine Länge von 39 bis 48 Zentimeter und eine Spannweite von 99 bis 115 Zentimeter. Die Flügellänge beträgt 328 bis 382 Millimeter, die Schwanzlänge 158 bis 210 Millimeter, und der Schnabel misst zwischen 28 und 40 Millimetern. Das Gewicht eines erwachsenen Männchens beträgt bis zu 385 Gramm, Weibchen sind mit 415 Gramm etwas schwerer. Der Schneckenweih hat lange, breite, am Flügelbug stark gerundete, tief gefingerte Flügel, einen langen Schwanz, einen weißen Bürzel und weiße Unterschwanzdecken. Die Schwanzoberseite ist beim Männchen schwarz, die Unterseite zeigt ein deutliches, recht breites schwarzes Subterminalband. Der dünne Hakenschnabel ist unverwechselbar und ein perfekt angepasstes Werkzeug zum Öffnen von Schneckenhäusern. Der spitz zulaufende, schmale Oberschnabel krümmt sich sichelförmig über den Unterschnabel. Die Iris beider Geschlechter ist hellrot. Das Gefieder des erwachsenen Männchens ist einheitlich dunkel blaugrau. Die langen Beine sind orangerot. Rücken und Flügeloberseite der Weibchen sind dunkelbraun, bis auf die Arm- und Handschwingen sind die meisten Deckfedern etwas heller gesäumt. Die Unterseite ist etwas heller braun und unregelmäßig weiß gefleckt. Das meist fast reine Weiß der Kehle geht in einen unterschiedlich stark ausgeprägten dunkelbraunen Brustfleck über. Im Flug fallen beim Weibchen das breite, helle Feld im Bereich der mittleren Handschwingen, sowie die rötlichbraune Färbung der unteren Flügeldecken auf. Die Unterschenkel sind bis zum Lauf bei beiden Geschlechtern in der Farbe des Bauchgefieders behost. Die unbefiederten Bereiche um das Auge, die Wachshaut, sowie die Beine sind gelborange.Die juvenilen Vögel sehen dem Weibchen ähnlich, der Oberkopf ist jedoch gestreift und die Unterseite ist cremefarben und zeigt eine deutliche Streifenmusterung. Die Iris ist braun, der Zügel cremefarben und die Beine sind gelblich.

Verteilung

Erdkunde

Der Schneckenweih kommt in vier Unterarten im tropischen Südamerika, Kuba, Ostmexiko, in der Karibik sowie in Zentral- und Südflorida in den Vereinigten Staaten vor. R. s. sociabilis ist von Nicaragua bis Südamerika verbreitet. Das Verbreitungsgebiet von R. s. major erstreckt sich vom südöstlichen Mexiko bis nach Guatemala, R. s. plumbeus (manchmal als Everglades-Schneckenmilan bezeichnet) kommt in den Everglades im Flusstal des Kissimmee River, im Gebiet des Okeechobeesees sowie am St. Johns River vor. 2007 wurde diese Unterart erstmals außerhalb Floridas, in North Carolina, beobachtet. Die Rasse R. s. levis lebt auf Kuba und der Isla de la Juventud.

Schneckenweih Lebensraum-Karte

Klimazonen

Schneckenweih Lebensraum-Karte
Schneckenweih
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Schneckenweih ist ein geselliges Tier. Man hat Kolonien beobachtet, die aus bis zu 200 Vögeln bestanden. Die Schneckenweihpopulation der Everglades ernährt sich fast ausschließlich von der Florida-Apfelschnecke (Pomacea paludosa). Wenn der Schneckenweih eine Schnecke erspäht, stößt er hinab, greift die Schnecke mit den Krallen aus der Vegetation oder aus dem Wasser und befördert sie in seinem Schnabel zu seinem bevorzugten Hochsitz (z. B. den Zweig eines Busches). Anschließend hält er sie mit einer oder mit beiden Krallen fest und durchtrennt mit seinem hochspezialisierten Hakenschnabel den Spindelmuskelnerv, so dass sich der verschlossene Schneckenhausdeckel öffnet. Nun kann der Schneckenweih die Schnecke aus ihrem Haus lösen und verzehren. In anderen Teilen des Verbreitungsgebietes ernährt sich der Schneckenweih von Süßwasserschnecken der Gattung Marisa und Süßwasserkrabben der Gattung Dilocarcinus. In Florida ist der Schneckenweih standorttreu, dies macht ihn für Dürren und andere Veränderungen der Hydrologie sehr anfällig. Die Brutzeit ist in Florida von Dezember bis August, in Surinam von Januar bis September und in Argentinien von August bis März. Das Nest wird auf einem über dem Wasser hängenden Ast errichtet, um es vor terrestrischen Raubtieren zu schützen. Es hat einen Durchmesser von 30 bis 40 Zentimeter, eine Tiefe von 10 bis 30 Zentimeter und wird mit Binsen, Gras und Kräutern ausgepolstert. Das Gelege besteht aus zwei bis drei (selten aus fünf) weißen Eiern mit braunen Tupfern. Nach 26 bis 28 Tagen sind die Eier ausgebrütet. Flügge sind die Jungen nach 23 bis 30 Tagen.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Schneckenweihe sind Fleischfresser. Sie ernähren sich ausschließlich von Apfelschnecken und gelten daher als Weichtiere.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Das Paarungssystem von Schneckenweihen ist unbekannt, aber in der Mitte der Brutsaison können die Weibchen ihre Partner verlassen und nach neuen Partnern suchen, um ein neues Gelege zu produzieren. Sie können im Laufe des Jahres 2 bis 4 Bruten produzieren. Schneckenweihe nisten in Kolonien in Büschen oder auf dem Boden. Das Weibchen legt 3 bis 4 Eier, die von beiden Elternteilen innerhalb eines Monats bebrütet werden. Die Küken werden 26-30 Tage nach dem Schlüpfen flügge und sind innerhalb von 2 Monaten nach der Geburt auf die Nahrung ihrer Eltern angewiesen. Junge Schneckenweihe werden im ersten Lebensjahr fortpflanzungsfähig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Schneckenweihe gelten zwar nicht als weltweit bedroht, doch leiden diese Vögel unter dem Verlust ihres Lebensraums in Feuchtgebieten, dem Einsatz von Pestiziden und anderen Chemikalien sowie unter menschlichen Störungen in den Nistgebieten.

Populationszahl

Laut der Ressource All About Birds beläuft sich die Gesamtpopulation des Schneckenweihs auf 2 Millionen Individuen. Derzeit ist diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Nicht gefährdet (LC)" eingestuft, und ihr Bestand nimmt heute zu.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Schneckenweih gehört zu derselben Familie, zu der auch Adler, Falken und Altweltgeier gehören.
  • Der nächste Verwandte des Schneckenweihs ist der Hakenweih.
  • Während der Balz geben Schneckenweihe Geräusche von sich, die dem Blöken von Schafen ähneln.
  • Um die Schnecke aus dem Schneckenhaus zu befreien, führt der Schneckenweih seinen gekrümmten Schnabel in die Öffnung ein und durchtrennt den Muskel, der den Körper der Schnecke mit dem Schneckenhaus verbindet. Danach zieht der Vogel seine Beute heraus und verschluckt sie ganz.

Referenzen

1. Schneckenweih artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Schneckenweih
2. Schneckenweih auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22695048/93487191
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/705465

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