Annam-Muntjak
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SPEZIES
Muntiacus truongsonensis

Der Annam-Muntjak (Muntiacus truongsonensis) ist eine Hirschart aus der Gattung der Muntjaks. Er wurde erstmals im Jahr 1997 anhand von Geweih- und Schädelfunden aus Vietnam vorgestellt. Gleichzeitig vorgenommene DNA-Analysen bestätigten die Eigenständigkeit der Art. Eine genauere Beschreibung erfolgte im Jahr 1998. Die Tiere zeichnen sich durch eine geringe Körpergröße, ein dunkles Fell und durch ein sehr kurzes und einfaches Geweih aus. Über die Lebensweise liegen keine Informationen vor, ebenso wenig über die Gefährdung des Bestandes.

Aussehen

Der Annam-Muntjak gehört zu den kleinsten Muntjak-Arten, es liegen aber keine spezifischen Körpermaße vor. Er ist ungefähr 15 kg schwer, die Schulterhöhe beträgt vermutlich rund 40 cm. Die Tiere sind damit kleiner als der Indische Muntjak (Muntiacus muntjak). Das Fell zeichnet sich durch eine schwärzliche Farbgebung aus. Der Schwanz ist kurz und breit, schwarz getönt auf der Oberseite und weißlich auf der Unterseite. Charakteristische Merkmale finden sich in der Geweihausprägung. Dieses ist auffallend kurz, die Rosenstöcke erreichen nur rund 3,6 cm Länge, die Stange ist unverzweigt, so dass kein Augspross vorkommt, und rund 2 cm lang bei einem Umfang von 2,2 bis 2,7 cm. Die Spitzen stehen gut 6,3 cm auseinander. Der Schädel ist kürzer als beim Indischen Muntjak. Die obere und untere Backenzahnreihe vom ersten Prämolaren bis zum letzten Molaren beträgt 5,2 beziehungsweise 6 cm in der Länge, die Mahlzähne nehmen davon jeweils mehr als die Hälfte ein. Auffallend ist der geringe Unterschied in der Eckzahngröße zwischen männlichen und weiblichen Tieren. Bei ersteren wird er rund 3 cm lang, bei letzteren rund 2,5 cm. Der Geschlechtsdimorphismus bezüglich der Eckzähne ist dadurch deutlich geringer ausgeprägt als etwa beim Riesenmuntjak (Muntiacus vuquangensis).

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Die genaue Ausdehnung des Verbreitungsgebietes des Annam-Muntjak ist noch ungeklärt. Ursprünglich wurde die Art anhand von Schädelfunden von drei verschiedenen Lokalitäten in der zentralvietnamesischen Provinz Quảng Nam beschrieben, spätere genetische Studien bestätigten auch ihre Anwesenheit in Laos. Kamerafallen geben bisher ungesicherte Hinweise auf ein Vorkommen nach Norden bis in das südliche China. Nach Aussagen lokaler Jäger im zentralen Vietnam nutzt der Annam-Muntjak dichte und feuchte, teils sekundäre tropische Regenwälder in höheren Lagen. Möglicherweise beschränkt er sich auf Höhenlagen von 1000 m über dem Meeresspiegel.

Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Wie andere Muntjaks ernährt sich der Annam-Muntjak wohl von Blättern und Früchten. Über die Lebensweise liegen ansonsten keine spezifischen Informationen vor.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Annam-Muntjak wird von der IUCN in die Kategorie „unzureichende Datenlage“ (data deficient) eingestuft. Es gibt keine gesicherten Informationen über die Größe des Verbreitungsgebietes und somit auch nicht über die Größe der Population. Der Verlust von Lebensräumen ist in einigen Regionen wahrscheinlich eine Bedrohung, doch der Grad der Toleranz gegenüber Fragmentierung kann noch nicht abgeschätzt werden. Die größte Bedrohung des Annam-Muntjak ist die Jagd.

Referenzen

1. Annam-Muntjak artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Annam-Muntjak
2. Annam-Muntjak auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/44704/22154056

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