Die Magellangans (Chloephaga picta) ist ein Vogel und gehört zur Familie der Entenvögel. Der Geschlechtsdimorphismus ist ähnlich wie bei der zur selben Gattung gehörenden Tanggans für eine Halbgansart ausgesprochen ausgeprägt: Weibchen haben ein braunes Gefieder, während das Körpergefieder der Ganter weiß und grau ist.
Die zu den Halbgänsen zählende Magellangans gilt als die häufigste Halbgansart Südamerikas. Allein ihr Bestand auf den Falkland-Inseln beträgt mehr als 200.000 Individuen. Auf dem südamerikanischen Kontinent wird die Population auf mehr als 1 Million Vögel geschätzt, die Bestandszahl ist aber insgesamt rückläufig. Schafe sind zu den Hauptnahrungskonkurrenten dieser Art geworden.
In Mitteleuropa gibt es Vorkommen, die aber ausschließlich auf Park- und Volierenvögel zurückgehen. Für die Niederlande sind ein bis zwei Brutpaare nachgewiesen. In Belgien gab es die ersten Bruten im Jahre 1993, seitdem hat ihr Bestand auf dreißig bis vierzig Brutpaare allein in Flandern zugenommen. Für Deutschland liegen noch keine gesicherten Brutnachweise vor.
Die Magellangans ist eine große Halbgansart. Sie erreicht eine Körperlänge von 60 bis 65 Zentimetern. Die Magellangans wiegt im Durchschnitt mehr als 3,1 Kilogramm.
Das Männchen hat ein weißes Kopf-, Brust- und Bauchfederkleid, das restliche Gefieder ist grau. Das Weibchen hat ein braungraues Federkleid. In der Gefiederfarbe ähnelt die weibliche Magellangans der Rotkopfgans (Chloephaga rubidiceps). Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Füße. Bei dem Weibchen sind sie orange bis gelb, beim Männchen dunkelgrau bis schwarz. Die Schnäbel haben bei beiden Geschlechtern eine schwarze Farbe.
Ihre Brutgebiete befinden sich in den großen Graslandschaften im Süden von Südamerika. An den Küsten von Feuerland, Chile, Patagonien und auf den Falklandinseln lebt die Magellangans paarweise häufig in der Nähe von Gewässern, die sie jedoch nur selten aufsucht. Um den März herum zieht sie in großen Schwärmen in die nördlichen Gebiete, nur ein kleiner Teil verbleibt in den Brutgebieten. Es werden zwei Unterarten unterschieden, neben der Nominatform noch Chloephaga picta leucoptera. Letztere Unterart wird im deutschen Sprachgebrauch meist als Große Magellangans bezeichnet. Die Nominatform Chloephaga picta picta wird Kleine Magellangans genannt.
Die Magellangans ist in erster Linie ein Pflanzenfresser und ernährt sich hauptsächlich von Samen, Blättern, Stängeln und anderen pflanzlichen Stoffen. Sie sind sehr gesellig, und man kann Schwärme von Tausenden von Vögeln allein auf einer Weide grasen sehen. Sie werden von den Landwirten als Schädlinge betrachtet, weil sie sich von den Weiden ernähren, die für Rinder und Schafe genutzt werden, und weil behauptet wird, dass Magellangänse die Ernteerträge erheblich abnehmen. Eine neuere Studie behauptet jedoch, dass Sheldgänse zwar die Weizenbedeckung verringern, aber nicht den gesamten Weizenertrag, und dass sie durch das Weiden von Unkraut sogar eine Ökosystemleistung erbringen.
Magellangänse gehen mehrjährige Paarbindungen ein. Die einzelnen Brutpaare beziehen kleine, aber streng voneinander abgegrenzte Brutreviere in Wassernähe. Ihre Nester legen sie in selbstgescharrten Erdmulden unter Büschen, im hohen Gras oder einfach ohne jede Deckung auf dem trockenen Boden an. Mit Pflanzenfasern und Dunen polstern sie das Nest aus. Das Gelege besteht aus fünf bis acht Eiern, die in einem Zeitraum von 30 bis 32 Tagen ausgebrütet werden. An der Brutpflege beteiligen sich beide Altvögel. In dieser Zeit durchlaufen die beiden Elternvögel auch die Schwingenmauser, so dass sie flugunfähig sind.