Himalaya-Moschustier
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Moschus leucogaster
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
10-14 years
Gewicht
11-18
24.2-39.6
kglbs
kg lbs 
Länge
86-100
33.9-39.4
cminch
cm inch 

Das Himalaya-Moschustier (Moschus leucogaster) ist eine Art der Moschustiere (Moschidae). Es ist an den südlichen Hängen des Himalayas im nordwestlichen und nordöstlichen Indien, in Nepal und Bhutan verbreitet.

Aussehen

Das Himalaya-Moschustier ist eine relativ große Moschustierart und erreicht eine Kopfrumpflänge von 86 bis 100 cm, hat einen 4 bis 6 cm langen Schwanz und erreicht ein Gewicht von 13 bis 18 kg. Die bisher vermessenen Schädel waren 15,3 bis 16 cm lang. Im westlichen Nepal zeigen die Tiere auf ihrer Rückenseite eine braun-gelbliche, leicht streifige Färbung. Der Kopf ist graubraun, die Ohren sind grau mit weißlich-grauen Rändern und einem weißlich-grauen Inneren. Auch der Bauch, die Brust und die Unterseite des Unterkiefers sind weißlich-grau. Die Beine und die Kehle sind dunkel. Einige Individuen haben weißlich-graue Augenringe. Die Basen der Rückenhaare sind weiß. Jungtiere sind gefleckt.

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Bei Zhangmu (28°N, 87°E), in der Waldzone des südlichen Tibet, sind die Tiere dunkler, haben auch dunkle Ohren und ihr Hinterteil ist weißlich-orange. Das Nasenbein dieser Tiere ist nach vorn verlängert. Bei Khumjung ist der Hals der Moschustiere heller, die Kehle ist hell, Kinn und die Unterseite des Unterkiefers sind cremeweiß und die Ohren sind an der Basis grau und an der Spitze schwarz. Beine und Kehle sind schwarz, das Gesäß ist gelbbraun und der Bauch ist mehr grau als bei der hier zuerst beschriebenen Form. Auch die Schädel beider Formen unterscheiden sich. Im nördlichen Himachal Pradesh bei Kullu und in den benachbarten, nepalesischen Regionen gibt es eine Form („pepper and salt form“) die auf dem Rücken eine braune oder rötlich-agutifarbene (d. h. die Haare sind gebändert), hell gesprenkelte Färbung zeigt, die oft die Form eines Sattels annimmt. Die Kehle dieser Tiere ist hellbraun mit einigen hellgrauen oder weißlichen Streifen, die von der Kehle zur Innenseite der Vorderbeine verlaufen. Die Unterläufe sind weiß gesprenkelt und dadurch heller als der Rumpf. Gesäß und Schwanz sind hell, die Ohren dunkelgrau oder braun mit weißen Rändern. Der Bauch ist braun und heller als der Rest des Rumpfes. Der Kopf ist grau mit weißen Flecken und orangen Flecken ober- und unterhalb der Augen. Bei diesen drei Formen könnte es sich um Unterarten des Himalaya-Moschustiers oder um eigenständige Moschustierarten handeln. Feldstudien wurden bisher nur bei der „pepper and salt form“ durchgeführt.

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Verteilung

Erdkunde

Himalaya-Moschustiere kommen in den Himalayas von Nepal, Bhutan, Indien, Pakistan und China vor. Sie leben in hochalpinen Umgebungen und bevorzugen Wiesen, Strauchland und Tannenwälder.

Himalaya-Moschustier Lebensraum-Karte

Klimazonen

Himalaya-Moschustier Lebensraum-Karte
Himalaya-Moschustier
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Gewohnheiten und Lebensstil

Das Himalaya-Moschustier kommt in immergrünen Eichen- und Birkenwäldern an den Hängen des Himalaya vor. Südlich des Mount Everest leben die Tiere in Höhen von 3000 bis 4300 Metern, in Sikkim kommen sie zwischen 2500 und 4400 Metern vor und in Bhutan und Arunachal Pradesh liegt ihr Lebensraum in einer Höhe von 2600 bis 3000 Metern in einem dichten Bambuswald. Die Tiere halten sich meist in Gebieten mit einer Hangneigung von 30 bis 40 % auf. Tagsüber halten sich Himalaya-Moschustiere vor allem auf den von der Sonne beschienenen südlichen Hängen auf und die Nacht verbringen sie geschützt im Gebüsch. Etwa 40 % ihrer Zeit sind sie aktiv, vor allem in der Nacht, und 60 % ihrer Zeit verbringen sie ruhend oder schlafend. Im Winter ernähren sich Himalaya-Moschustiere zu etwa 40 % von Blättern (die Hälfte davon Rhododendronblätter), zu 16 % von Kräutern (die Hälfte davon Senecio), zu 7 % von Grass und zu 2 % von Farnen. Im Frühling und Sommer werden vor allem Kräuter und Flechten gefressen und im Herbst Kräuter und Blätter. Sie sind relativ leise, zischen aber bei Gefahr und quietschen wenn sie von einem Raubtier attackiert werden. Bei aggressiven Interaktionen untereinander stoßen Männchen rasselnde Geräusche aus, die möglicherweise durch das Reiben der Zähne aufeinander erzeugt werden. Jungtiere geben blökende Geräusche von sich um Kontakt mit der Mutter zu halten. Die Fluchtdistanz der Männchen ist sehr niedrig und liegt in der Regel nur bei 15 bis 20 Metern. Im Herbst vergrößert sie sich auf etwa 30 Meter. Auf der Flucht tendieren sie dazu sich rasch umzusehen. Weibchen sind vorsichtiger und fliehen über eine Distanz von etwa 100 Meter bevor sie stoppen und sich umsehen. Die Trächtigkeitsdauer liegt bei 196 bis 198 Tagen. Neugeborene haben ein durchschnittliches Gewicht von 600 g. Bei einer von sechs Geburten kommen Zwillinge zur Welt. Die Rate der Zwillingsgeburten ist damit niedriger als bei anderen Moschustieren, mit Ausnahme des Gelbbauch-Moschustiers (Moschus chrysogaster).

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Himalaya-Moschustiere sind Pflanzenfresser (Blattfresser). Sie ernähren sich bevorzugt von Blättern von Bäumen und Sträuchern mit hohem Protein- und niedrigem Fasergehalt. Im Winter fressen sie Flechten und klettern sogar auf kleine Bäume, um sich von Blättern zu ernähren, die sonst unerreichbar wären.

Paarungsgewohnheiten

Während der Paarungszeit verstecken sich die Weibchen vor all dem Trubel. Damit die Männchen die Weibchen anlocken und aus ihrem Versteck locken, benutzen sie ihren stark riechenden Moschus. Nach einer Tragzeit von 170 bis 198 Tagen bringt ein Weibchen jeweils ein oder zwei Junge zur Welt. Die jungen Moschushirsche ernähren sich von der Milch ihrer Mutter, bis sie etwa 6 Monate alt und in der Lage sind, normale Nahrung in der Wildnis zu sich zu nehmen. Im Alter von 16 bis 24 Monaten werden sie fortpflanzungsfähig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die IUCN schätzt den Bestand des Himalaya-Moschustiers als stark gefährdet (Endangered) ein. In den 1980er Jahren soll es nur noch 30.000 Tiere gegeben haben und jedes Jahr wurden etwa 4000 Männchen zur Gewinnung von Moschus vom Menschen getötet, so dass die Population während der letzten drei Generationen um 50 % zurückgegangen ist.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen geben keine Auskunft über die Größe der Gesamtpopulation des Himalaya-Moschustiers. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Referenzen

1. Himalaya-Moschustier artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Himalaya-Moschustier
2. Himalaya-Moschustier auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/13901/61977764

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