Der Wilson-Wassertreter (Steganopus tricolor, Syn.: Phalaropus tricolor) ist eine Vogelart aus der Familie der Schnepfenvögel. Die Erstbeschreibung stammt von Louis Pierre Vieillot und ist dem amerikanischen Ornithologen Alexander Wilson gewidmet.
In Mitteleuropa ist der Wilsonwassertreter ein seltener Irrgast. So wurden beispielsweise in den Niederlanden zwischen 1966 und 2003 insgesamt zwanzig Mal einzelne Individuen gesehen.
Die Körperlänge des Wilson-Wassertreters ist etwa 23 Zentimeter. Er zeichnet sich durch einen geraden, feinen schwarzen Schnabel aus. Das Weibchen ist in seinem Prachtkleid auf der Körperoberseite überwiegend grau und braun gefärbt. Die Körperunterseite ist weiß; der Hals ist rötlich und auch auf den Flanken befinden sich rötliche Flecken. Das Männchen ähnelt dem Weibchen; die Farben sind jedoch weniger leuchtend.
Der Wilson-Wassertreter brütet in den Prärielandschaften Nordamerikas und kommt vor allem im westlichen Kanada und den USA vor. Er zählt zu den Zugvögeln und überwintert in Südamerika. Gelegentlich kommt es vor, dass Vögel dieser Art während ihres Zuges auch nach Europa vertrieben werden.
Der Wilson-Wassertreter ist während seiner Zugzeit häufig an Brackwasser- und Salzseen wie dem Mono Lake in Kalifornien und dem Großen Salzsee in Utah zu beobachten. Während dieser Zeit ist er häufig mit dem Odinshühnchen vergesellschaftet.
Ähnlich wie bei den Wassertretern ist die bei Vögeln übliche Rollenverteilung vertauscht. Die Weibchen werben aktiv um die Männchen, kämpfen um Brutreviere und verteidigen aggressiv ihre Nester sowie den gewählten Geschlechtspartner. Sobald die Weibchen ihre Eier gelegt haben, beginnen sie mit dem Zug nach Süden. Die Männchen bebrüten dann das aus drei bis vier Eiern bestehende Gelege.
Während der Nahrungssuche schwimmen Wilson-Wassertreter häufig schnell in kleinen, engen Kreisen und bilden dabei eine Art kleinen Whirlpool. Dieses Verhalten wird im Allgemeinen so interpretiert, dass es dem Vogel so gelingt, Futter an die Oberfläche zu bringen. Es sind vor allem Kleintiere und darunter Insektenlarven, die aus dem Wasser genommen werden.