Gelbbauch-Saftlecker
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Sphyrapicus varius
Populationsgrösse
14 Mln
Lebensdauer
6-8 years
Gewicht
35-62
1.2-2.2
goz
g oz 
Länge
19-21
7.5-8.3
cminch
cm inch 
Spannweite
34-40
13.4-15.7
cminch
cm inch 

Der Gelbbauch-Saftlecker (Sphyrapicus varius) ist eine kleine nordamerikanische Spechtart aus der Gattung der Saftlecker (Sphyrapicus) innerhalb der Familie der Spechte (Picidae). Der obligate Zugvogel ist im nördlichen Nordamerika östlich der Rocky Mountains weit verbreitet. Er lebt von kleinen Insekten, vornehmlich von Ameisen, sowie von Baumsäften unterschiedlicher Baumarten, die er durch Anlage kleiner Löcher (engl. sap wells) gewinnt. Diese Saftquellen werden zwar bewacht und gepflegt, dienen aber dennoch vielen anderen Vögeln und Insekten als Nahrung oder Nahrungsergänzung. Auch als Höhlenlieferant für kleinere höhlenbrütende Arten spielt diese Spechtart in ihrem Lebensraum eine sehr wichtige Rolle. Die Art ist monotypisch. Gemeinsam mit dem Feuerkopf-Saftlecker (Sphyrapicus ruber) und dem Rotnacken-Saftlecker (Sphyrapicus nuchalis) bildet sie die Superspezies Sphyrapicus varius. Nach Einschätzung der IUCN ist der Bestand nicht gefährdet.

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Te

Terrestrisch

Ov

Oviparie

Mo

Monogam

Al

Allgemein solitär

Ti

Tierwanderung

Y

beginnt mit

Aussehen

Der Gelbbauch-Saftlecker ist mit einer Körperlänge von maximal 21 Zentimeter und einem Gewicht von durchschnittlich 50 Gramm ein kleiner Specht. Er entspricht in der Größe etwa dem heimischen Mittelspecht, ist aber etwas leichter als dieser. Er ist ein stark kontrastierend schwarz-weiß gezeichneter Vogel und weist meist bei beiden Geschlechtern eine auffallende rote Kopfzeichnung auf. Im frischen Gefieder sind die später fast rein weißen Gefiederanteile am Hals und an den oberen Bauchseiten gelblich. Der Geschlechtsdimorphismus bezüglich der Färbung ist relativ gering und beschränkt sich auf die unterschiedliche Kehlfärbung. Weibchen sind marginal kleiner und leichter als Männchen. Jungvögel unterscheiden sich wesentlich von ausgefärbten.

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Der Nacken und der proximale Schulterbereich sind bis zum oberen Rücken auf weißem, zuweilen gelb behauchtem Grund unregelmäßig schwarz gebändert. Die Innenfahnen der Federn der unteren Rückenseite, des Bürzels bis zu den Oberschwanzdecken sind weiß, ihre Außenfahnen schwarz. Die Oberflügeldecken sind schwarz und weisen ein deutliches und ausgedehntes weißes Band auf, das beim geschlossenen Flügel ein deutliches weißes Flügelfeld ergibt. Die Schwingen sind auf schwarzem Grund weiß getupft, wodurch eine weiße, streifenförmige Flügelzeichnung entsteht. Die Oberseite der Steuerfedern ist schwarz. Die Innenfahnen des Zentralpaares sind weitgehend weiß, die äußeren zwei bis drei Federpaare weisen nur geringe Weißzeichnungen vor allem an den Spitzen der Außenfahnen auf. Die Unterseite ist ab dem schwarzen Brustschild blass gelb, an den Flanken und in der unteren Bauch- und Steißregion eher schmutzig weiß. Die Brustseiten und die Unterschwanzdecken weisen eine feine, schwarze, pfeilspitzenartige Zeichnung auf; auch die Schäfte dieser Gefiederareale sind mehrheitlich schwarz. Die Unterflügeldecken sind schmutzig weiß, die schwarzen Schwingen weißlich bis hellgrau gebändert. Die Färbung der Schwanzunterseite entspricht jener der Oberseite.

Die Füße und die vier Zehen sind blaugrau bis grünlich-grau, der relativ kurze, spitze, an der Basis sehr breite Schnabel ist schiefergrau bis schwärzlich. Die Iris ist satt braun.

Beim adulten Männchen sind die leuchtend rote Stirn und der rote Scheitel zur Gänze schwarz eingefasst. Der Überaugenstreif ist weiß; er verläuft an den Nackenseiten bis zum Mantel. Ein schwarzer Augenstreif erstreckt sich von der Stirn über die Augen, die Ohrdecken, die Halsseiten bis zu den Schultern. Er wird wieder deutlich von einem weißen Band begrenzt, das am Schnabelansatz beginnt und halsseitig bis zur oberen Brust verläuft. Ein schmaler schwarzer Bartstreif begrenzt diese Gefiederregion. Er vereinigt sich mit dem deutlichen, schwarzen, halbmondförmigen Brustlatz, indem der die leuchtend rote Kehle zur Gänze umfasst.

Das Weibchen unterscheidet sich nur durch das Fehlen der roten Kehle vom Männchen. Diese Region ist bei ihm weiß. Bei nicht wenigen Individuen fehlen auch die Rotfärbungen der Kopfoberseite oder sind zumindest sehr stark mit Schwarz durchmischt.

Juvenile und immature Gelbbauch-Saftlecker unterscheiden sich deutlich von adulten. Die Oberseite ist auf dunkel olivbräunlichem Grund unregelmäßig hell-dunkel gefleckt. Brust und Bauch sind schmutzig hell braungrau und unregelmäßig geflockt. Das weiße Flügelband ist schmaler als bei ausgefärbten Individuen und weist oft schwarze Einschlüsse auf. Die markanten Gesichts- und Kopfzeichnungen fehlen Jungvögeln völlig.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet zieht sich im Westen vom südwestlichen Yukon-Gebiet in einem unterschiedlich breiten Gürtel leicht südwärts bis an die atlantische Küste in Labrador und Südneufundland. In Alaska liegt die Nordgrenze der Verbreitung fast am Polarkreis, im Osten Kanadas bei etwa 55° Nord. Die Südgrenze liegt im Westen im kanadischen Grenzgebiet zu den USA, überschreitet dieses nach Osten hin jedoch bedeutend. Die südlichsten Vorkommen liegen in den Appalachen, in West Virginia, in Tennessee und im östlichen North Carolina.Die Überwinterungsgebiete schließen im Süden daran an, ohne sich aber mit den Brutgebieten zu überschneiden. Sie reichen bis an den Golf von Mexiko, umfassen ganz Mexiko bis auf Niederkalifornien und den äußersten Nordwesten sowie alle mittelamerikanischen Staaten bis Panama, wo die Art aber nur mehr vereinzelt erscheint. Gelbbauch-Saftlecker überwintern auf vielen Westindischen Inseln. Während der Zugzeiten kann die Art in den gesamten USA östlich der Rocky Mountains auftreten.Einzelne Irrgastmeldungen liegen von den Scilly-Inseln, Irland und Island sowie, etwas häufiger, von Grönland vor.

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In diesem großen Verbreitungsgebiet bewohnt die Art Mischwälder und flussbegleitende Laubwälder. Sie bevorzugt auffallend recht junge Wälder, im Gegensatz zu vielen anderen Spechten spielt bei ihr das Vorhandensein von Totholz keine Rolle. Wichtige Nahrungs- und Brutbäume sind vor allem die Amerikanische Zitterpappel, daneben Birken und Hickorys. Reine Nadelwaldgebiete werden nicht besiedelt. Gelegentlich bewohnt die Art lichte Rotahornwälder, in Hartholzbeständen aus Buchen, Eichen oder Ulmen ist sie weniger häufig.

Auch im Winter meidet der Gelbbauch-Saftlecker reine Nadelwälder, kommt aber in lockeren Gelbkiefer-Beständen vor. Insgesamt sind die Winterlebensräume sehr vielfältig. Er besiedelt eine Vielzahl eher offener Waldgebiete mit unterschiedlicher Baumzusammensetzung, besucht einzelstehende Bäume in landwirtschaftlich genutzten Gebieten und dringt in die Randgebiete von Städten vor.

Die vertikale Verbreitung erstreckt sich in den Brutgebieten vom Meeresniveau bis etwa 2000 Meter, in den Winterquartieren bevorzugt die Art höher gelegene Gebiete und wurde in Mexiko bis in Höhen von über 3500 Metern festgestellt.

Die Art errichtet und verteidigt Brut- und Nahrungsterritorien, die den unmittelbaren Nistbereich und einige Saftbäume umfassen. Ihre Größe liegt zwischen 0.8 und etwas über 3 Hektar.

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Gelbbauch-Saftlecker Lebensraum-Karte
Gelbbauch-Saftlecker Lebensraum-Karte
Gelbbauch-Saftlecker
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Wie alle Echten Spechte ist der Gelbbauch-Saftlecker tagaktiv. Seine Aktivitätszeit beginnt etwa mit Sonnenaufgang und endet etwas nach Sonnenuntergang. Während des Höhlenbaus, der Brut und der frühen Nestlingszeit verbringt das Männchen die Nacht in der Bruthöhle, das Weibchen an einem geschützten Stammabschnitt in deren Nähe. Nur bei sehr schlechtem Wetter sucht auch das Weibchen eine alte Höhle auf. Außer für die Nahrungssuche wendet die Art viel Zeit zur Gefiederpflege und für andere Komforthandlungen wie zum Beispiel Sonnenbaden auf.

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Der Gelbbauch-Saftlecker ist außerhalb der Brutzeit weitgehend Einzelgänger. Auch während der Brutzeit sieht man das Elternpaar selten nahe beieinander. Außerhalb der Brutzeit lösen auch Annäherungen von Jungvögeln Drohgebärden aus. Nur während des Zuges können sich größere Gruppen versammeln.

Der Höhlenbaum und einige Saftbäume werden von beiden Vögeln eines Paares bewacht und gegenüber Artgenossen und anderen Eindringlingen verteidigt. Berührungskämpfe sind selten, Flugattacken auf andere, die Saftquellen nutzende Vogelarten, insbesondere auf Rubinkehlkolibris, die häufig in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gelbbauch-Saftlecker nisten, wurden jedoch beobachtet. Die innerartlichen Auseinandersetzungen sind weitgehend ritualisiert. Dabei sitzen sich konkurrierende Spechte auf einem Ast gegenüber, die Schnäbel zeigen auf den Gegner. Das Kehl- und das Kopfgefieder ist gesträubt, die Schwanzfedern sind gespreizt. Unter wechselseitigem Kopfheben, Flügelschlagen und aggressiven Rufen wird der Gegner eingeschüchtert und zur Flucht gezwungen, danach vom Sieger oft unter lautem Rufen noch weit verfolgt.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Gelbbauch-Saftlecker ernähren sich zu etwa gleichen Teilen von pflanzlichen Materialien und von Insekten und Spinnen. Diese in der Ganzjahressumme ausgeglichene Nahrungszusammensetzung variiert saisonal sehr stark. Während der Brutzeit ernährt sich die Art fast ausschließlich von Insekten, auch die Brut wird mit Insektennahrung gefüttert, allerdings wird diese gelegentlich in Baumsaft eingetunkt. Die Insektennahrung besteht vorwiegend aus Ameisen verschiedener Arten, Käfern und Käferlarven, Steinfliegen, Buckelzirpen, Heuschrecken, Grillen, Fliegen und Wespen. In der Vorbrutzeit, während des Zuges und im Winter nehmen Gelbbauch-Saftlecker vor allem Baumsäfte, Holzbast, Knospen, Früchte und Beeren zu sich. Holzbast und Kambium bildet im April den größten Nahrungsanteil. Reiner Baumsaft liefert etwa 20 Prozent der jährlichen Gesamtenergiemenge, saisonal kann er allerdings fast einziger Nahrungsbestandteil sein. Die Art erlangt ihre Nahrung an allen Stammabschnitten unterschiedlicher Baumarten und auf Ästen, seltener auf dem Boden. Insekten werden auch im Flug erbeutet. Die Insektennahrung wird durch Absuchen, Stochern, Bohren, gelegentlich auch durch Aufhämmern gewonnen. Beeren und Früchte sammelt die Art, oft kopfüber hängend, von den Zweigen. Viele Insekten werden von den austretenden Baumsäften angezogen und dort erbeutet. Die Baumsäfte werden direkt von den Saftlöchern aufgeleckt.

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Mehrmals wurde beobachtet, dass die Art Hickorynüsse und Eicheln in geeigneten Baumspalten versteckt.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Männchen und Weibchen erlangen als Jährlinge ihre Brutreife. Sie führen eine weitgehend monogame Saisonehe. Das Männchen erscheint etwa eine Woche vor dem Weibchen im Brutgebiet und beginnt sofort, vor allem durch Trommeln, ein Revier abzugrenzen und neue Saftlöcher anzulegen. Die Brutortstreue beider Geschlechter ist sehr groß, sodass Wiederverpaarungen häufig sind. Das Balzritual besteht vor allem aus verschiedenen Ausdrucksflügen, Höhlenzeigen und Zeigen der Saftbäume, sowie aus verschiedenen Rufen und Instrumentallauten. Bei älteren Brutpartnern verläuft die Balz sehr heimlich.

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Der Höhlenbau beginnt frühestens Mitte April, meist erst im Mai. Es wird jedes Jahr eine neue Höhle angelegt, häufig wird diese in den gleichen Baum wie in vergangenen Jahren geschlagen. Nicht immer wird die neue Höhle später tatsächlich für die Brut verwendet, manchmal wird hierfür eine alte Höhle genutzt. Als Nistbäume kommen verschiedene Laub- oder Nadelbäume in Frage, die Amerikanische Zitterpappel wird mit Abstand am häufigsten gewählt. Ideale Nistbäume sind Zitterpappeln, die bereits mit Phellinus tremulae, dem Espen-Feuerschwamm, befallen sind. Das Myzel dieses Pilzes erzeugt im Stamminneren eine das Holz zermürbende Weißfäule, die dem Specht das Ausmeißeln der Bruthöhle sehr erleichtert (s. Holzbienen). Die Höhlen liegen im Durchschnitt in 11 Meter Höhe; sie werden unter nur geringer Mithilfe des Weibchens in etwa drei Wochen vom Männchen erzeugt. Das Einflugloch ist kreisrund und an der Unterkante oft deutlich abgeschrägt, damit Regenwasser besser nach außen abrinnt. Sein Durchmesser schwankt zwischen 3,2 und 4,1 Zentimeter. Die mittlere Tiefe der Höhle beträgt 27, der Brutraumdurchmesser etwas über 7 Zentimeter. Nistmaterial wird, wie bei allen Echten Spechten, nicht eingetragen.

Gelbbauch-Saftlecker brüten einmal im Jahr; dass bei Gelegeverlust eine Ersatzbrut begonnen wird, ist wahrscheinlich, wurde aber bisher nicht dokumentiert. Die Eiablage beginnt etwa eine Woche nach Fertigstellung der Bruthöhle, meist in der dritten Maiwoche. Frische Gelege wurden noch Anfang Juli beobachtet, dabei handelte es sich wahrscheinlich um Ersatzgelege. Das Gelege besteht aus 4–5 (2–7) rein weißen Eiern mit einer durchschnittlichen Größe von etwa 22 × 17 Millimetern. Sie werden im Tagesabstand auf eine lose Spanunterlage gelegt und ab dem 3. oder 4. Ei fest bebrütet. Die Brutbeteiligung scheint von Paar zu Paar unterschiedlich zu sein, immer brütet nachts das Männchen. Die Brutdauer schwankt zwischen 10 und 13 Tagen. Die Jungen werden von beiden Eltern zu gleichen Teilen vornehmlich mit Insektennahrung versorgt; daneben werden auch Knospen und Früchte verfüttert. Gelegentlich werden diese Nahrungsbestandteile in Saftlöcher getaucht, ansonsten scheint Baumsaft nicht verfüttert zu werden. Die Nestlinge verlassen nach durchschnittlich 27 Tagen das Nest und verbleiben mit den Eltern im unmittelbaren Brutgebiet. Die Führungszeit ist sehr kurz. Etwa eine Woche, spätestens 10 Tage nach dem Ausfliegen sind die Jungen selbstständig und ernähren sich vornehmlich von Baumsäften an den von den Eltern angelegten Saftlöchern und von an diesen aufgelesenen Insekten. Lose Familienverbände können bis in die Zugzeit erhalten bleiben. Zum Bruterfolg liegen nur wenige Daten aus kleinen Untersuchungsreihen vor. In Michigan verließen pro Brut 2,72 Jungspechte das Nest. Zur Überlebensrate ausgeflogener Spechte liegen keine Angaben vor, als Höchstalter wurden 6 Jahre und 9 Monate festgestellt.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Laut IUCN gilt der Bestand der Art als ungefährdet. Auf einer Gesamtverbreitungsfläche von annähernd 4,5 Millionen Quadratkilometern wird der Bestand auf etwa 9 Millionen Individuen geschätzt. Regional sind jedoch Bestandsschwankungen und auch Bestandsrückgänge festzustellen. In den Appalachen-Bundesstaaten sowie in Südontario wurde die Art in eine Form der Vorwarnliste (species of concern) aufgenommen. In North Carolina gilt sie als außerordentlich seltener Brutvogel (significantly rare).

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Neben sehr vielen natürlichen Feinden, wie vor allem verschiedenen Greifvögeln und Mardern, stellen Habitatverlust, Höhlenkonkurrenz – insbesondere durch den eingeführten Europäischen Star – und Kollisionen mit Gebäuden, Fahrzeugen oder Windkraftanlagen die größten Gefährdungsursachen dar. Die direkte Verfolgung, die früher mit der Behauptung, dass die Art sowohl Forst- als auch Obstschädling sei, begründet wurde, spielt heute keine Rolle mehr.

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Populationszahl

Nach Angaben von Partners in Flight beläuft sich die Gesamtpopulation des Gelbbauch-Saftleckers auf etwa 14.000.000 brütende Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Da der Gelbbauch-Saftlecker durch seine Fressgewohnheiten Bäume verletzen und Insekten anlocken kann, wird er manchmal als Schädling betrachtet. Die Vögel können schwere Schäden an Bäumen verursachen, und intensives Fressen wurde als Ursache für Baumsterben dokumentiert. Die Fütterung durch den Saftsauger kann zum Absterben eines Baumes führen, wenn ein Ring aus Rinde um den Stamm herum schwer verletzt wird. Bestimmte Baumarten sind besonders anfällig für das Absterben, nachdem sie von Gelbbauch-Saftleckern geschädigt wurden.

Lustige Fakten für Kinder

  • Spechte kommen weltweit vor, mit Ausnahme von Australien, Neuguinea, Neuseeland, Madagaskar und den extremen Polarregionen.
  • Spechte können senkrecht auf Baumstämme klettern, was für Aktivitäten wie Nahrungssuche oder Nestbau von Vorteil ist. Zusätzlich zu ihren starken Krallen und Füßen haben sie kurze, starke Beine, was typisch für Vögel ist, die regelmäßig auf Stämmen nach Nahrung suchen.
  • Die Schwänze aller Spechte sind versteift, und wenn der Vogel auf einer vertikalen Fläche hockt, arbeiten Schwanz und Füße zusammen, um ihn zu stützen.
  • Der Gelbbauch-Saftlecker trommelt auf Materialien, die laut widerhallen, wobei das Trommeln mit schnellen Stößen beginnt, sich aber mit der Zeit in die Länge zieht. Die Ausbrüche dauern normalerweise zwischen 1,5 und 5 Sekunden. Früher dachte man, dass diese Trommeln dazu dienen, die Qualität eines Nist- oder Futterplatzes anzuzeigen, aber es ist wahrscheinlich, dass sie als eine Form der Fernkommunikation verwendet werden. Die Bäume, auf denen getrommelt wird, sind tot und werden daher nicht zum Fressen oder Nisten verwendet.
  • Die Hauptnahrung der Gelbbauch-Saftlecker-Küken sind Insekten, die die Eltern manchmal in Baumsaft einlegen, bevor sie sie an die Küken verfüttern. Die Küken betteln mit Lauten um Nahrung, die noch in einer Entfernung von 100 Metern oder mehr zu hören sind, was die Erwachsenen wahrscheinlich dazu anregt, mehr Nahrung zu fangen. Diese Rufe werden in der Regel von dem hungrigsten Küken angestimmt, während die anderen Küken nur mitmachen, wenn die Eltern im Nest sind. Aus diesem Grund erhält das hungrigste Küken immer zuerst Nahrung.
  • Der Aushub der Nesthöhle wird meist vom Männchen vorgenommen und dauert etwa 15 bis 28 Tage; das weitere Aushöhlen wird bereits von beiden Elternteilen vorgenommen, nachdem die Küken geschlüpft sind.

Referenzen

1. Gelbbauch-Saftlecker artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbbauch-Saftlecker
2. Gelbbauch-Saftlecker auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22680868/92883427
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/663258

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