Die Rauchschwalbe ist etwa 19 bis 22 Zentimeter lang, davon entfallen zwei bis sieben Zentimeter auf die Schwanzspieße. Das Gewicht während der Brutzeit beträgt bei Männchen zwischen 16,1 und 21,4 Gramm, Weibchen wiegen zwischen 16 und 23,7 Gramm. Die Flügelspannbreite beträgt 32 bis 34,5 cm.
Die Rauchschwalbe ist sehr schlank mit einem charakteristischen tief gegabeltem und langem Schwanz. Der Rücken ist metallisch glänzend blau-schwarz. Die Unterseite ist rahmweiß. Charakteristisch ist auch die kastanienbraune Farbe an der Kehle, die ganz schwarz umrahmt ist, sowie an Stirn und Kinn. Auf den Steuerfedern (Schwanzfedern) befinden sich weiße Flecken, die bei gespreiztem Schwanz zu erkennen sind.
Der Bestand der Rauchschwalbe wird auf 1,1 Milliarden Individuen geschätzt. Damit ist sie eine der häufigsten Vogelarten überhaupt. Die Art lebt in der offenen Kulturlandschaft, wo es Bauernhöfe, Wiesen und Teiche gibt. Die Tiere verbringen den Sommer zwischen April und September oder Anfang Oktober in ihren Brutgebieten. Diese liegen in ganz Europa, Nordwestafrika, den gemäßigten Gebieten Asiens und in Nordamerika bis hinauf zu einer Höhe von etwa 1000 Metern und bis zum Polarkreis. Die europäischen Rauchschwalben überwintern in Mittel- und Südafrika. Asiatische Winterquartiere gibt es in Indien und in Iran.
Der Zug aus den afrikanischen Winterquartieren in die mitteleuropäischen Brutgebiete findet zwischen Ende März und Mitte Mai statt. In Deutschland treffen die Rauchschwalben in der Regel früher ein als die Mehlschwalben. Der Großteil der Rauchschwalben zieht ab Mitte September bis Mitte Oktober Richtung Winterquartiere.Markant ist das im August einsetzende Zugverhalten der Rauchschwalben, die sich in immer größeren Gruppen sammeln und zu Tausenden in großen Schilfbeständen übernachten. Auffällig sind ihre Reihungen auf Überlandleitungen oder auch auf Dachsimsen, wobei die Vögel – auch nach jedem Auffliegen – konsequent den artgemäßen Individualabstand einhalten.
Rauchschwalben jagen Fluginsekten aller Art. Dabei richten sie sich nach dem lokalen Angebot und suchen die Regionen in der Luft aus, die dem Wetter entsprechend das günstigste Angebot bieten. Wenn sie mit Mehlschwalben zusammen jagen, dann im Luftraum unter diesen.
Die Männchen der nordamerikanischen Rauchschwalbe werben mit ihren rötlich, kastanienbraunen Federn an der Kehle um die Gunst eines Weibchens. Je intensiver ihre Federfarben dort leuchten, umso größer ist ihr Paarungserfolg bei den Weibchen. Nach dem Paarungsspiel ergeben sich im Grunde dauerhafte Paarbindungen.
Unabhängig von der prinzipiellen Paarbildung paaren sich die Weibchen gelegentlich auch mit anderen Männchen und es ist durch DNA-Untersuchungen bewiesen, dass sich in den Gelegen immer auch Eier befinden, die von einem anderen Männchen als dem festen Partner befruchtet worden sind.
Hinsichtlich des Paarungsspiels und der Paarbildung bei nordamerikanischen Rauchschwalben hat die amerikanische Biologin Rebecca Safran von der Cornell University in Ithaca, New York, (USA) nachgewiesen, dass trotz einer dauerhaften Paarbindung die Männchen ihre Partnerinnen stets aufs Neue beeindrucken müssen. Vor jeder Brutsaison scheinen die Weibchen die Qualitäten ihres Partners neu zu bewerten. Macht ihr bisheriges Männchen im Vergleich zu einem anderen dabei keine gute Figur, legen sie ihrem Gatten gegebenenfalls wesentlich mehr „Kuckuckseier“ ins Nest. Das bedeutet, dass die Weibchen der nordamerikanischen Rauchschwalben ständig ihre Männchen sehr genau beobachten, rasch auf Veränderungen im Erscheinungsbild ihrer Partner reagieren und für diese das Paarungsspiel letztlich niemals beendet ist.
Zum Brüten und für die Aufzucht der Jungen baut die Rauchschwalbe offene, schalenförmige Nester aus Schlammklümpchen und Stroh auf einen Mauervorsprung oder Balken an der Wand in Ställen oder Scheunen und anderen offenen Innenräumen. In früheren Jahrhunderten flogen sie vielfach durch die Öffnungen im Giebel ein und aus, durch die auch der Rauch des Herdfeuers abzog. So erhielten sie den Namen Rauchschwalben. Da sie exzellente Flieger sind, reicht ihnen zum Verlassen des Gebäudes ein Fenster in Kippstellung.Die Nester werden immer wieder benutzt. Dort legt das Weibchen zwei- bis dreimal im Jahr vier bis fünf weiße, braunrot gefleckte Eier, die es 14 bis 17 Tage bebrütet. Beide Eltern füttern nach dem Schlüpfen noch 20 bis 22 Tage und die Jungen verlassen in diesem Alter auch erstmals das Nest. Bemerkenswert ist, dass die älteren Jungen beim Füttern der zweiten Brut helfen.
In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2020 wird die Art in der Kategorie V (Vorwarnliste) geführt., seit 2015 in der Roten Liste von Niedersachsen und Bremen als gefährdet.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Rauchschwalbe auf 290.000.000-487.000.000 reife Individuen. Die europäische Population dieser Art besteht aus 29.000.000-48.700.000 Millionen Paaren, was 58.000.000-97.400.000 Millionen ausgewachsenen Individuen entspricht. Die nationalen Populationsschätzungen umfassen 10.000-1 Millionen Brutpaare und mehr als 1.000 Individuen auf Wanderschaft in China; 10.000-100.000 Brutpaare, mehr als 10.000 Individuen auf Wanderschaft und weniger als 50 überwinternde Individuen in Taiwan; 10.000-1 Millionen Brutpaare und mehr als 1.000 Individuen auf Wanderschaft in Korea; 10.000-1 Millionen Brutpaare, mehr als 1.000 Individuen auf Wanderschaft und 50-1.000 überwinternde Individuen in Japan und 10.000-100.000 Brutpaare und 1.000-10.000 Individuen auf Wanderschaft in Russland. Insgesamt wird diese Art derzeit auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.
Rauchschwalben verzehren große Mengen an Insekten und kontrollieren so deren Populationen. Im Gegenzug sind diese Vögel auch eine wichtige Nahrungsquelle für viele lokale Prädatoren.