Westliche diamant-klapperschlange
Die Texas-Klapperschlange, auch Westliche Diamant-Klapperschlange (Crotalus atrox) ist eine Art der Klapperschlangen, die im Südwesten der USA und Nord-Mexiko verbreitet ist. Sie ist mit einer Maximallänge von über zwei Metern neben der Diamant-Klapperschlange (C. adamanteus) eine der größten Klapperschlangenarten.
Die Texasklapperschlange erreicht eine Körperlänge von 1,20 bis 1,80 Metern, in Ausnahmefällen überschreitet sie auch 2,00 Meter Körperlänge. Die Körperfarbe reicht von grau bis zu einem hellen rosafarben, gelblich-grau oder ziegelrot. Auf dem Rücken trägt sie rautenförmige Zeichnungselemente ("Diamanten"), die allerdings meistens nur wenig dunkler als die Grundfärbung sind und häufig mit dieser verwischen. Die Flecken sind im Regelfall durch eine weiße Schuppenreihe abgegrenzt, diese kann jedoch fehlen oder unvollständig ausgebildet sein. An den Seiten befinden sich manchmal ebenfalls dunklere Flecken. Die Kopffärbung entspricht der Grundfärbung des Körpers, unterhalb des Auges zieht sich ein dunklerer Streifen bis in die Mundwinkel, manchmal mit zusätzlichen hellen Streifen ober- und unterseits. Der Schwanz weist als eines der Haupterkennungsmerkmale der Schlange vier bis sechs Schwarz-Weiß-Bänder auf, die jeweils etwa die gleiche Breite haben. Wie alle Klapperschlangen hat sie eine auffällige Schwanzrassel.
Die Texas-Klapperschlange ist in den südwestlichen USA sowie in Nord-Mexiko von Baja California bis zum Golf von Mexiko in Texas beheimatet. Sie kann zudem auf einigen Inseln im Golf von Kalifornien gefunden werden.
Sie lebt vorwiegend in sehr trockenen Habitaten in Wäldern, Wüsten und Prärien. Diese Gebiete zeichnen sich durch eine sehr spärliche Vegetation und felsigen Boden aus. Im Regelfall lebt die Art im Tiefland, kann jedoch in einigen Gebieten auch in Höhen über 2.000 Metern gefunden werden. Auch in ausgetrockneten Flussbetten oder auf Straßen findet man diese Art recht häufig.
Wie die meisten anderen Arten der Klapperschlangen ist auch diese Art vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiv und lebt ausschließlich auf dem Boden. Sie ernährt sich vor allem von Kleinsäugern, seltener auch von Eidechsen oder Vögeln, die sie mit ihrem Biss tötet.
Bei einer potentiellen Bedrohung versucht die Schlange zu fliehen oder verhält sich ruhig und vertraut auf ihre Tarnung. Wird die Bedrohung intensiver, kann die Schlange ihre Rassel zur Warnung einsetzen und dabei ein laut rasselndes Geräusch erzeugen. Danach folgt meistens bereits ein Verteidigungsbiss, der fast immer mit einer Giftinjektion verbunden ist.
Die lebendgebärenden Texas-Klapperschlangen bringen je Wurf zwischen sieben und 21 Jungschlangen zur Welt, die bei der Geburt bereits eine Länge von 30 bis 36 Zentimetern haben.
Als große Klapperschlange hat die Texas-Klapperschlange auch eine größere Giftmenge als alle anderen Arten der Gattung mit Ausnahme der Diamant-Klapperschlange. Das Gift greift die Blutzellen an und zerstört sie, außerdem führt es zu Gewebezerstörungen im Bereich der Bissstelle, die stark anschwillt. Wird der Biss nicht behandelt, kann er sehr schwere Folgen für den Patienten haben und sogar zum Tod führen. Aus dem Gift der Klapperschlange sind fünf verschiedene metallhaltige Toxine isoliert worden, die ihre Aktivität durch Entfernung des Metalls durch Komplexierung mit EDTA verlieren.
Besonders für die Terrarienhaltung stehen Antivenine zur Verfügung, die unspezifisch bei Bissen von Klapperschlangen eingesetzt werden können. Ein bekanntes Präparat ist "CroFab (Crotalidae Polyvalent Immune) ".
Texas-Klapperschlangen sind Fleischfresser und gehören zu den wenigen Schlangenarten, die Aasfresser sind. Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren wie Streifenhörnchen, Präriehunden, Wühlmäusen, Waldratten, Kaninchen, Erdhörnchen, aber auch von Vögeln, Eidechsen und sogar Fischen.
Texas-Klapperschlangen paaren sich normalerweise im Herbst. Sie sind Viviparie, was bedeutet, dass die Weibchen lebende Jungtiere zur Welt bringen. Die Trächtigkeit dauert 6 oder 7 Monate, und es werden durchschnittlich 10 bis 25 Jungtiere geboren. Die Schlangenjungen sind voll entwickelt und in der Lage, einen giftigen Biss auszuführen, sobald sie geboren sind. Sie bleiben nur wenige Stunden bei der Mutter, bevor sie sich auf eigene Faust auf die Jagd und die Suche nach Deckung machen. Westliche Diamantrücken werden fortpflanzungsfähig, wenn sie 3 Jahre alt sind.
Für die Texas-Klapperschlangen gibt es keine größeren Bedrohungen. Sie leiden jedoch lokal unter der Zerstörung ihres Lebensraums und dem Tod auf der Straße. Außerdem werden sie in der freien Wildbahn häufig mit Benzin aus ihren Verstecken gelockt und bei Klapperschlangen-Rodeos getötet, um Nahrung, Häute und Unterhaltung zu erlangen.
Laut IUCN ist die Texas-Klapperschlange in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist stabil.
Als wichtige Mitglieder der Nahrungskette sind westliche Diamantrücken wichtige Prädatoren für viele kleine Nagetiere, Kaninchen und Vögel. Im Gegenzug werden sie von einer Vielzahl größerer Säugetiere und Vögel, wie Kojoten, Füchsen, Falken und Eulen, erbeutet.