Bengalische plumplori
Der Bengalische Plumplori (Nycticebus bengalensis) ist eine Primatenart aus der Familie der Loris (Lorisidae). Bengalische Plumploris sind wegen ihrer heimlichen Lebensweise in freier Wildbahn nur sehr schwer zu beobachten. Die meisten Erkenntnisse über die Lebensweise dieser Feuchtnasenaffen stammt aus der Haltung in Zoologischen Gärten.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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FruchtfresserAls Fruchtfresser, Früchtefresser, Frugivoren oder Fruktivoren werden Tiere bezeichnet, deren Verdauungsapparat, Körperbau und Verhalten auf den Ve...
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HarzfressendNe
NektarfresserIn der Zoologie ist ein Nektarfresser ein Tier, das seinen Energie- und Nährstoffbedarf durch eine Ernährung deckt, die hauptsächlich oder ausschli...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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BestäuberKl
KletterndVi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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NestflüchterRe
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
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ZoochoriePo
PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
Gi
GiftigGift ist eine Art von Gift, insbesondere ein von einem Tier abgesondertes Gift. Es wird durch einen Biss, einen Stich oder eine ähnliche Aktion abg...
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SozialDo
DominanzhierarchieKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitBengalische Plumploris zählen zu den größten Vertretern der Loris, bei der Größe und der Fellfärbung herrscht allerdings große Varianz. Die Kopfrumpflänge beträgt 30 bis 38 Zentimeter, der Schwanz fehlt und das Gewicht beträgt 1,5 bis 2 Kilogramm. Das Fell ist kurz und dicht, seine Färbung reicht von weißgrau bis graubraun, die Unterseite ist heller. Bei den Händen ist der zweite Finger stark reduziert, die zweiten Zehen tragen die für Feuchtnasenaffen typischen Putzkrallen. Die Augen sind groß, rund und nach vorn gerichtet, die Ohren sind klein und rundlich.
Diese Primaten sind in Südostasien beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet reicht vom östlichen Indien und Bangladesch und dem südlichen China bis in das südliche Thailand. In China ist die Art nur im Süden der Provinzen Yunnan und Guangxi nachgewiesen.
Ihr Lebensraum sind tropische Regenwälder und andere Waldformen, sie kommen bis in 2400 Meter Seehöhe vor.
Bengalische Plumploris sind nachtaktive Baumbewohner, die sich tagsüber zum Schlafen im dichten Pflanzenbewuchs zusammenrollen. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche, wobei ihre Bewegungen langsam und bedächtig sind. Dank ihrer modifizierten Hände haben sie einen festen Griff um die Äste, der kaum mit Gewalt zu lösen ist. Sie leben weitgehend einzelgängerisch.
Die Nahrung dieser Tiere besteht vorwiegend aus Früchten und Baumsäften, verglichen mit anderen Loris fressen sie relativ wenig Insekten. Bei der Jagd auf Insekten verhält sich der Bengalische Plumplori sehr ungewöhnlich. Er nähert sich dem Insekt bis auf ungefähr einen Meter Distanz, richtet sich dann auf seinen Hinterbeinen fast vollständig auf, während er sich mit seinen Hinterfüßen festhält und lässt sich dann mit seinem gesamten Körper nach vorne fallen, wobei er mit beiden Händen nach dem Insekt greift.
Bengalische Langschläfer sind hauptsächlich Pflanzenfresser (Fruchtfresser, Harzfresser, Nektarfresser), denn ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Früchten und Pflanzenausscheidungen wie Saft, Gummi, Harze und Latex. Sie fressen aber auch Insekten, Schnecken und kleine Wirbeltiere. Im Winter ernähren sie sich von Pflanzenausscheidungen wie Saft und Baumharz.
Bengalische Langschläfer sind polygyn (promiskuitiv). Das bedeutet, dass sowohl Männchen als auch Weibchen während der Brutzeit mehrere Partner haben. Sie sind keine saisonalen Brüter und wenn die Weibchen paarungsbereit sind, locken sie die Männchen mit einem lauten Pfiff an. Die Weibchen pflanzen sich alle 12-18 Monate fort und haben eine sechsmonatige Trächtigkeit. Da sie keine saisonalen Brüter sind, können Weibchen trächtig werden, wenn ihr Nachwuchs etwa 6 Monate alt ist, so dass es möglich ist, dass die Weibchen zwei Nachkommen pro Jahr zur Welt bringen. Die Weibchen bringen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt, obwohl Zwillinge selten vorkommen. Die Jungtiere werden mit offenen Augen geboren und sind mit Fell bedeckt. Die Mutter trägt ihre Jungen etwa 3 Monate lang bei sich, bevor sie unabhängig werden, obwohl sie vorübergehend auf Ästen zurückgelassen werden können, während die Mutter nach Nahrung sucht. Die Entwöhnung erfolgt in der Regel 6 Monate nach der Geburt und die Geschlechtsreife wird im Alter von etwa 20 Monaten erreicht.
Hauptgefahren für die Bengalischen Plumploris sind die Zerstörung ihres Lebensraums und die Bejagung. Die Gründe für die Bejagung sind ihr Fleisch, das gegessen wird, die traditionelle Medizin und weil sie zu Heimtieren gemacht werden. Die Haltung als Heimtiere erfolgt vor allem in Japan, der Volksrepublik China und den Ländern in denen die Tiere auch natürlich vorkommen. Plumploris gelten als besonders niedlich und zutraulich, da sie sich ohne Gegenwehr hochheben lassen. Stilles Verharren ist jedoch Teil der Abwehrstrategie der Tiere. Auch das Fangen der Primaten ist durch dieses Verhalten für den Menschen sehr einfach. Plumploris sind auf den Märkten Süd-Ost-Asiens die am meisten gefundene, bedrohte Tierart.
Nach dem Fangen werden den Tieren meist ihre scharfen Zähne mit Nagelkneifern oder anderem Werkzeug abgeknipst oder gezogen, was oft zu schweren Entzündungen oder sogar zum Tod führt. Bisher ist das natürliche Fressverhalten der nachtaktiven Tiere kaum erforscht, daher sterben viele Plumploris in Gefangenschaft durch Fehlernährung. Die IUCN befürchtet, dass die Gesamtpopulation in den nächsten drei Generationen (21 bis 24 Jahre) um über 30 % zurückgehen wird und listet die Art als „gefährdet“ (vulnerable).
In Deutschland wird die Art in Augsburg und Berlin gepflegt. In Europa gibt es außerdem Halter in Großbritannien und Russland.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Gesamtgröße der Population des Bengalischen Plumploris. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.
Bengalische Langschläfer spielen eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Sie fungieren als wichtige Samenverbreiter und Bestäuber sowie als Beute für verschiedene Fleischfresser.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...