Sclaters maki, Türkisaugenmaki
Der Blauaugenmaki (Eulemur flavifrons), auch Sclaters Maki (nach dem britischen Zoologen Philip Lutley Sclater) oder Türkisaugenmaki genannt, ist eine Primatenart aus der Familie der Gewöhnlichen Makis (Lemuridae) innerhalb der Lemuren (Lemuriformes). Früher galt er als Unterart des Mohrenmakis (als Eulemur macaco flavifrons), 2008 wurde ihm der Status einer eigenständigen Art verliehen.
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Kathemeralkathemeral bezeichnet ein zeitliches Aktivitätsmuster von Tieren in Bezug auf den circadianen Rhythmus von Tag- und Nachtstunden. Kathemerale Arten...
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FruchtfresserAls Fruchtfresser, Früchtefresser, Frugivoren oder Fruktivoren werden Tiere bezeichnet, deren Verdauungsapparat, Körperbau und Verhalten auf den Ve...
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NektarfresserIn der Zoologie ist ein Nektarfresser ein Tier, das seinen Energie- und Nährstoffbedarf durch eine Ernährung deckt, die hauptsächlich oder ausschli...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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NesthockerTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Viviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
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SozialB
beginnt mitBlauaugenmakis erreichen eine Kopfrumpflänge von 39 bis 45 Zentimetern, der lange, buschige Schwanz misst 51 bis 65 Zentimeter, und ihr Gewicht beträgt etwa 1,8 Kilogramm. Die Geschlechter weisen wie beim Mohrenmaki einen deutlichen Geschlechtsdichromatismus auf, sind also sehr unterschiedlich gefärbt. Die Männchen sind durchgehend schwarz gefärbt, manchmal mit einem dunkelbraunen Schimmer. Sie haben einen charakteristischen kurzen Haarschopf auf der Oberseite des Kopfes, im Gegensatz zu den Mohrenmakis ist ihr Fell kürzer, weicher und die Ohrbüschel fehlen. Die Weibchen sind an der Oberseite rotbraun bis rotgrau gefärbt, die Unterseite ist weißgrau, die Hände und die Füße sind dunkelgrau. Die Oberseite des Kopfes ist rot, das Gesicht und die Schnauze sind grau oder braun. Im Gegensatz zu den weiblichen Mohrenmakis sind sie generell heller und die weißen Ohrbüschel fehlen. Namensgebendes Merkmal sind die blauen oder blaugrauen Augen; neben dem Menschen sind sie die einzigen Primaten mit dieser Augenfarbe.
Blauaugenmakis bewohnen ein kleines Gebiet im Nordwesten der Insel Madagaskar, wo sie auf der Halbinsel Sahamalaza und den angrenzenden Festlandregionen vorkommen. Es gibt eine kleine Region, in der der Blauaugenmaki mit dem Mohrenmaki hybridisiert. Lebensraum dieser Art ist die Übergangszone zwischen den feuchten Wäldern im Norden und den trockenen Laubwäldern im Süden. Diese Primaten sind relativ anpassungsfähig und können auch in Sekundärwäldern und sogar in Plantagen vorkommen.
Über die Lebensweise dieser Tiere ist relativ wenig bekannt. Sie halten sich meist auf den Bäumen auf und sind kathemeral, das heißt, sie haben keinen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus. Der Grad ihrer Nachtaktivität hängt mit dem Mondstand zusammen, bei hellem Mond sind sie aktiver. Sie leben in Gruppen von fünf bis sieben Tieren, die von einem dominanten Weibchen angeführt werden.
Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus reifen Früchten und Blättern, daneben nehmen sie auch Insekten, Baumsäfte, Blüten, Pilze und gelegentlich kleine Wirbeltiere zu sich.
Nach rund 125-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen zwischen August und Oktober meist ein einzelnes Jungtier zur Welt.
Blauaugenmakis sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Nektar und Pollen. In der Trockenzeit können sie auch Blätter, Beeren und Samen fressen, seltener auch Insekten.
Man nimmt an, dass der Blauaugenmaki polygyn ist, was bedeutet, dass sich ein Männchen mit mehreren Weibchen paart. In Madagaskar findet die Paarung von April bis Juni statt. In der nördlichen Hemisphäre finden die meisten Bruten im November und Dezember statt, und die Geburten erfolgen im März und April. Die Trächtigkeitsdauer beträgt etwa 120-129 Tage. In der Regel wird ein einzelnes Jungtier geboren, aber manchmal gibt es auch Zwillinge. In den ersten 3 Wochen klammert sich das Baby an den Bauch seiner Mutter und wechselt seine Position nur zum Säugen. Im Alter von drei bis vier Wochen beginnt der junge Katta, sich für kurze Zeit etwa einen Meter von seiner Mutter zu entfernen und zu ihrem Bauch zurückzukehren, wenn er erschrickt. Im Alter von 4-6 Wochen beginnt er, feste Nahrung zu probieren, und zwar alles, was seine Mutter oder andere Gruppenmitglieder in einer nahe gelegenen Gruppe fressen. Das Stillen wird fortgesetzt, verliert aber immer mehr an Bedeutung für die Ernährung des Säuglings, und die Entwöhnung erfolgt im Alter von 5-6 Monaten. Junge Kattas sind im Alter von etwa 2-3 Jahren geschlechtsreif.
Nachdem er jahrzehntelang verschollen war, wurde der Blauaugenmaki erst 1983 von französischen Wissenschaftlern wiederentdeckt. Zu den Hauptbedrohungen dieser Art zählen die Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzung und Wanderfeldbau sowie die Bejagung. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst weniger als 3000 km² und ist stark zersplittert. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art als „stark gefährdet“ (critically endangered) gelistet.Die Zoos von Mulhouse, Köln und Saarbrücken haben zusammen mit der Universität Straßburg eine Initiative, die Association Européenne pour l’Etude et la Conservation des Lémuriens (AEECL), gegründet, die sich dem Schutz dieser Lemuren widmet. Auf der Halbinsel Sahamalaza wurde ein entsprechendes Schutzgebiet eingerichtet, das von der AEECL wissenschaftlich betreut wird. Im Rahmen dieser Initiative führen Wissenschaftler des Kölner Zoos Ernährungs- und Parasitenstudien durch. Sie haben eine Station aufgebaut, die langfristig zu Forschungszwecken genutzt werden soll.
Neben den Schutzmaßnahmen vor Ort gibt es auch kleine Bestände, die in zoologischen Gärten gehalten werden. Derzeit umfassen diese Bestände rund 55 Tiere, davon knapp 30 in Europa (Stand März 2009). Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm wird vom Zoo Mulhouse koordiniert.
In deutschen Zoos gibt es aktuell zwei Haltungen im Tierpark Berlin und im Kölner Zoo.
Laut Wikipedia liegt die Gesamtpopulation des Blauaugenmakis bei etwa 1.000 Individuen. Heute ist der Bestand dieser Art abnehmend und sie wird auf der Roten Liste der IUCN als "Critically Endangered" (CR) eingestuft.
Der Blauaugenmaki trägt zur Vermehrung vieler Regenwaldpflanzen bei, indem er die Samen von über 50 verschiedenen Arten durch das Ablegen seiner Abfälle verbreitet. Es ist möglich, dass sich einige Pflanzen speziell für die Ausbreitung durch diese Art entwickelt haben. Sie bestäuben auch viele Pflanzen, indem sie Nektar und Pollen von diesen Pflanzen fressen.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...