Kronenpinguin
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Eudyptes sclateri
Populationsgrösse
150,000
Lebensdauer
15-20 years
Gewicht
2.5-6
5.5-13.2
kglbs
kg lbs 
Höhe
50-70
19.7-27.6
cminch
cm inch 

Der Kronenpinguin (Eudyptes sclateri, Syn.: E. atratus), auch Sclater-Pinguin oder Gelbschopfpinguin genannt, ist eine Pinguin-Art, die auf den zu Neuseeland gehörigen Bountyinseln und den Antipodeninseln brütet. Er zählt zu der Gattung der Schopfpinguine.

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Der Bestand der Art ist laut der IUCN stark gefährdet (endangered). Ursache für die Einstufung ist ein starker Bestandsrückgang in den letzten 45 Jahren, der nach wie vor anhält. Kronenpinguine haben außerdem ein kleines Verbreitungsgebiet und brüten nur noch auf zwei Inseln. Außergewöhnliche Ereignisse können deshalb sehr starke Auswirkungen auf die Population haben.

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Aussehen

Der Kronenpinguin erreicht eine Körperlänge von bis zu 67 Zentimeter. Männchen sind tendenziell etwas größer und schwerer als die Weibchen und wiegen zwischen 4,4 und 6,4 Kilogramm. Bei Weibchen beträgt die Gewichtsspanne 2,9 bis 5,6 Kilogramm. Verglichen mit anderen Schopfpinguinen liegen nur verhältnismäßig wenig Daten über die jahreszeitlichen Gewichtsspannen von Kronenpinguinen vor. So fehlen beispielsweise Daten über das Gewicht der Männchen nach der Mauser. Dieses ist bislang nur für Weibchen ermittelt und stellt das jahreszeitliche Gewichtsminimum dar, was vermutlich auch für die Männchen zutrifft. Ihr Gewichtsmaximum erreichen Weibchen und Männchen unmittelbar vor dem Beginn der Mauser. Der Gewichts- und Größenunterschied der beiden Geschlechter ist der einzige auffällige Sexualdimorphismus. Er fällt besonders dann auf, wenn ein Brutpaar beobachtet werden kann.

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Das frisch vermauserte Gefieder der adulten Kronenpinguine ist am Rücken, den Flügeln und am Kopf samtig schwarz. Unmittelbar vor der Mauser wirkt das dann abgenutzte und verblichene Gefieder wie bei vielen Pinguinarten dagegen bräunlich. Die Körperunterseite ist weißlich und scharf gegen die schwarze Kehle abgesetzt. Die zu Flossen umgeformten Flügel sind auf der Oberseite blauschwarz und auf der Unterseite weißlich mit einem großen schwarzen Fleck am Flossenende. Charakteristisch für den Kronenpinguin sind zwei blassgelbe Federschöpfe, die von den Nasenlöchern über die dunkelroten Augen entlang des Scheitels nach hinten weisen. Die Federn, die diese Federschöpfe bilden, können eine Länge von bis zu sechs Zentimeter erreichen.

Der lange und verhältnismäßig schlanke Schnabel ist bräunlich-orange. Vom Kopfgefieder ist er durch eine bläulich-weiße Haut abgesetzt, die an der Schnabelbasis ähnlich wie beim Snaresinselpinguin ein auffälliges Dreieck bildet. Die Iris ist braun. Die Beine und Füße sind auf der Vorderseite rosa. Die Beinrückseite, die Sohlen und die vorderen Enden der Schwimmhäute sind dagegen braunschwarz.

Gerade flügge gewordene sowie einjährige Kronenpinguine sind kleiner als die adulten Vögel. Sie haben außerdem blassere und kürzere Federschöpfe. Das Kinn ist gräulich weiß bis grau, die unbefiederte Haut an der Schnabelbasis ist weniger auffällig als bei adulten Vögeln, der Schnabel ist schlanker und weist bei einigen Individuen eine blasse Spitze auf. Zweijährige Kronenpinguine können ebenfalls an den noch kürzeren Federschöpfen von den adulten Pinguinen unterschieden werden.

Auf Grund der auffälligen Federschöpfe bestehen bei Kronenpinguinen, die an Land beobachtet werden, nur wenige Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Pinguinarten. Auf See, wenn die nassen Federschöpfe an den Nackenseiten anliegen, ähnelt der Kronenpinguin sehr stark anderen Schopfpinguinen. Die größte Ähnlichkeit besteht mit dem Snaresinselpinguin. Diese Art hat allerdings einen kräftigeren Schnabel.

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Verteilung

Erdkunde

Länder
Biogeografische Bereiche

Das Verbreitungsgebiet der Kronenpinguine sind die kühlen Meeresgewässer in der Region von Neuseeland. Brutkolonien des Kronenpinguins finden sich nur auf den Antipodeninseln und den Bountyinseln sowie noch in den 1980er Jahren in kleiner Zahl auf den Aucklandinseln. Sie sind in ihrem Brutareal im Zeitraum September bis April zu beobachten. Das Gebiet, in dem sich Kronenpinguine außerhalb der Brutzeit aufhalten, ist dagegen weitgehend unbekannt. Im Winterhalbjahr der Südhalbkugel wurden Kronenpinguine jedoch sowohl in der Cookstraße als auch an der Ostküste der neuseeländischen Südinsel beobachtet. Irrgäste erreichen gelegentlich die Südküste Australiens, die Macquarieinsel und die Chathaminseln. In den 1960er Jahren wurde ein Individuum sogar vor den Falklandinseln beobachtet.

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Ursprünglich befand sich eine Brutkolonie auch auf der Campbell Island, wo in den 1940er Jahren noch ein paar hundert Vögel brüteten. 1986/1987 wurden hier etwa zwanzig Kronenpinguinpaare beobachtet, die allerdings nicht zur Brut schritten. Auf der Campbellinsel wurden zu Beginn der 1980er Jahre die Rind- und Schafhaltung eingestellt und die dort eingeführte Wanderratte ausgerottet. Bis jetzt scheint die Insel jedoch nicht von Kronenpinguinen als Brutkolonie genutzt zu werden.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Kronenpinguine sind tagaktive Vögel. Sie sind sehr soziale Tiere, die sich zu großen Nistkolonien zusammenschließen. In ihren Brutgebieten gibt es einen erbitterten Wettbewerb um Nistplätze, und man kann sie oft dabei beobachten, wie sie miteinander um den besten Platz kämpfen. Paare, die sich paaren, können sich gegenseitig an ihrem Blick erkennen. Außerdem geben sie tagsüber raue, tiefe Töne von sich, die aus gepulsten Phrasen bestehen und in gleichmäßigem Tempo ausgesprochen werden. Jedes Jahr im März-April durchlaufen die erwachsenen Tiere eine Mauser, die 26-30 Tage dauert. Mitte April verlassen die Pinguine die Kolonie, fahren auf das Meer hinaus und bleiben dort bis September. Die nicht brütenden Pinguine mausern sich dagegen schon früher, im Februar-März. Die Kronenpinguine sind ausgezeichnete Taucher und Schwimmer. Sie sind auch in der Lage, große Entfernungen zurückzulegen.

Fressverhalten und Ernährung

Die primäre Nahrung der Pinguine setzt sich aus Fisch, kleinen Kopffüßern und Krill zusammen. Die Fressfeinde sind Haie, Schwertwale, neuseeländische Seebären sowie neuseeländische Seelöwen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Das Fortpflanzungsverhalten von Kronenpinguinen ist bislang nur unzureichend untersucht. Grundsätzlich geht man jedoch davon aus, dass es weitgehend dem anderer Schopfpinguine gleicht. Besondere Ähnlichkeit wird mit dem Verhalten des Dickschnabelpinguins und dem Snaresinselpinguin unterstellt. Die wenigen Studien, die bislang vorgenommen wurden, weisen jedoch darauf hin, dass Kronenpinguine ein weniger aggressives Verhalten als diese beiden Arten zeigen. Zum Aggressionsverhalten der Kronenpinguine gehört ein Vorstrecken des Kopfes, bei dem sie ein leises Knurren oder scharf bellende Geräusche von sich geben. Dabei wird der Schnabel geöffnet und der Kopf leicht zur Seite geneigt. In direkten Auseinandersetzungen ergreifen sie sich an den Schnäbeln oder beißen ihren Gegner in den Nacken, während sie auf ihn mit ihren Flossen einschlagen.

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Kronenpinguine nutzen felsige Küstenabschnitte als Standort ihrer Brutkolonien. Gewöhnlich fehlt jegliche Vegetation, der Boden ist nicht von Erde bedeckt und die Brutkolonien liegen maximal siebzig Meter über Meeresniveau. Sie kehren zu Beginn des Septembers in diese Brutkolonien zurück. Einzelne Brutkolonien finden sich in der Nähe von Brutkolonien des Felsenpinguins und des Weißkappenalbatros. Die Nester stehen in großer Dichte zueinander und weisen gewöhnlich einen Abstand von 66 Zentimeter auf. Brutkolonien umfassen meistens mehr als 1.000 Paare. Das eigentliche Nest ist eine flache, einfache Mulde auf dem Boden und befindet sich zwischen größeren Felsbrocken. Gelegentlich ist der Rand der Nistmulde aus kleinen Steinchen gebaut und mitunter befindet sich in der Nistmulde auch von den Pinguinen eingetragenes Gras.

Die Eiablage fällt auf den Antipodeninseln in die erste Oktoberhälfte, auf den Bountyinseln beginnt die Brut etwa drei Wochen früher. Das Gelege besteht aus zwei Eiern. Diese sind stumpf oval und haben eine blass bläuliche oder grünliche Schalenfarbe. Die Bebrütungsdauer liegt bei 35 Tagen. Bei den meisten Gelegen schlüpft nur ein Küken. Bei 97 Prozent der Paare, die ein Ei verloren, handelte es sich um das erste gelegte Ei. In 46 Prozent der Fälle wurde das Ei von den Brutvögeln selbst entfernt. Zu den Prädatoren, die Eier und auch Küken fressen, zählen vor allem Raubmöwen. Bei den wenigen Gelegen, bei denen beide Küken schlüpfen, kommt es zur obligaten Brutverringerung, da die Elternvögel nicht ausreichend Nahrung heranschaffen können, um beide Küken großzuziehen. Meist ist es das Küken des zweiten Eis, das aufgezogen wird.

Über die Entwicklung des Jungvogels ist nur wenig bekannt. Ältere Jungvögel leben in Gruppen und werden von beiden Elternvögeln gefüttert. Gewöhnlich ist es das Weibchen, das häufiger Futter heranbringt. Jungvögel kurz vor dem Flügge werden, wiegen durchschnittlich 3,6 Kilogramm. Auf den Antipodeninseln verlassen die meisten Jungvögel die Brutkolonie um den 30. Januar herum. Ab dem 12. Februar halten sich keine Jungvögel mehr in den dort befindlichen Brutkolonien auf.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Obwohl die Gründe für den Rückgang ihrer Populationen derzeit unbekannt sind, geht man davon aus, dass die Vögel von Veränderungen der ozeanographischen Produktivität in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet betroffen sind. Diese Veränderungen führen dazu, dass der Bruterfolg der Vögel abnimmt und erwachsene Pinguine weiter schwimmen müssen, um Nahrung für ihre Nachkommen zu finden.

Populationszahl

Der Bestand an Kronenpinguinen wird insgesamt auf 150.000 bis 170.000 geschlechtsreife Individuen geschätzt. Auf den Bountyinseln brüteten gegen Ende des 20. Jahrhunderts noch 28.000 Brutpaare. Auf den Antipodeninseln dagegen etwa 49.000 bis 57.000 Brutpaare.

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Der Brutbestand auf den Bountyinseln nahm zwischen 1978 und 1998 etwa um 76 Prozent ab, der Brutvogelbestand auf den Antipodeninseln halbierte sich im selben Zeitraum.

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Lustige Fakten für Kinder

  • Die Art ist nach Philip Lutley Sclater, einem englischen Zoologen, benannt.
  • Anders als andere Vögel haben Pinguine keine hohlen Knochen. Die Knochen dieser Vögel sind viel schwerer, was ihrem natürlichen Auftrieb entgegenwirkt und den Pinguinen hilft, schnell zu schwimmen.
  • Diese faszinierenden Pinguine sind hervorragende Kletterer. Sie brüten hoch oben auf Felsvorsprüngen und erklimmen schnell steile Felsklippen, um ihre Brutplätze zu erreichen. Professionelle Kletterer hingegen bräuchten eine Menge Sicherheitsausrüstung und viel mehr Zeit, um diese Felsklippen zu erklimmen.
  • Wenn nötig, können diese Pinguine auf der Suche nach geeigneter Nahrung sehr tief tauchen. Kronenpinguine fressen so viel wie möglich, da sie ihr Körperfett speichern müssen, das ihnen hilft, während der Paarung und der Mauser zu überleben, wenn die Vögel normalerweise nicht fressen und sich nur auf dieses Fett verlassen.
  • Diese Vögel besitzen spezielle Stacheln auf der Rückseite ihres Mundes und auf der Zunge, die ihnen helfen, Beute festzuhalten und zu schlucken, ohne sie zu kauen.
  • Um den zukünftigen Nachwuchs vor Prädatoren zu schützen, bauen diese Pinguine ihre Nester normalerweise auf steilen, schwer zugänglichen Felsen. Die Nester sind aus Schlamm, Vegetation und Steinen gebaut.

Referenzen

1. Kronenpinguin artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kronenpinguin
2. Kronenpinguin auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22697789/0

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