Die Arizonanatter (Arizona elegans) ist eine kleine Natternart, die im südlichen Nordamerika vorkommt. Von manchen Autoren wird die Unterart A. elegans occidentalis als eigene Art A. occidentalis angesehen.
Arizonanattern sind rötlichgelbe bis hellbraune Schlangen mit braunen, schwarz gerandeten Querflecken auf dem Rücken und zwei Reihen kleiner Tupfen auf den Flanken. Mundwinkel und Auge sind durch einen dunklen Schläfenstreifen verbunden. Der Bauch ist einfarbig gelblichweiß. Der Kopf ist länglich mit spitz zulaufender Schnauze und kaum vom Hals abgesetzt. Die Gesamtlänge des mäßig schlanken Körpers beträgt bis zu 125 Zentimeter.
Von der Gattung Pituophis wird die Gattung durch die paarigen Präfrontalia und die meist glatten Dorsalia abgegrenzt. Der Rumpf weist 21 bis 31 schräge Reihen glatter Schuppen in seiner Mitte, 185 bis 241 Ventralschilde und 39 bis 63 Subkaudalschilde und einen ungeteilten Analschild auf.
Das Verbreitungsgebiet der Arizonanatter erstreckt sich über den Süden Nebraskas, Oklahoma, Texas, Südkalifornien und Zentralmexiko. Die Art besiedelt verschiedene offene Lebensräume bis zu einer Höhe von 2 200 Metern.
Die Art ist vorwiegend nachtaktiv und verbringt den Tag im Erdboden eingegraben oder unter Steinen oder in Kleinsäugerbauten verborgen. Besonders im östlichen Verbreitungsgebiet sind Arizonanattern auch gelegentlich tagsüber anzutreffen. Die Wintermonate werden mit einer vier- bis fünfmonatigen Ruhephase vorwiegend in Nagetierbauten verbracht.
Als Beutetiere dienen vorwiegend kleine Echsen, die nachts während ihrer Ruhephase erbeutet werden. Insbesondere größere Schlangen erbeuten auch kleine Säugetiere, Vögel und Schlangen. Bei Bedrohung reagieren Arizonanattern mit heftigen Vibrationen des Schwanzendes, beißen aber nur extrem selten zu.
Die Paarungszeit liegt im Frühjahr, die Jungtiere schlüpfen etwas mehr als zwei Monate nach Ablage der 3 bis 23 länglichen Eier.
Arizonanatter ernähren sich fleischfressend. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Eidechsen, aber auch von Nagetieren und kleinen Vögeln.
Arizonanatter sind polygyn (promiskuitiv) in ihren Paarungsgewohnheiten, was bedeutet, dass sowohl die Männchen als auch die Weibchen mehrere Partner haben. Sie brüten im späten Frühjahr und frühen Sommer nach dem Winterschlaf. Die Männchen finden die Weibchen in der Regel, indem sie Duftspuren folgen. Arizonanattern sind Oviparie und die Weibchen legen ein Gelege pro Jahr, das aus 10 bis 20 Eiern besteht. Die Inkubationszeit dauert etwa 72 Tage. Die frisch geschlüpften Jungtiere sind etwa 25 cm lang und werden in den ersten Tagen nach der Geburt von ihrer Mutter behütet.
Die Arizonanatter gilt derzeit nicht als bedroht, allerdings haben einige lokale Populationen unter der Verstädterung und der landwirtschaftlichen Entwicklung gelitten.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtgröße der erwachsenen Population der Arizonanatter unbekannt, übersteigt aber sicherlich 100.000 erwachsene Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihre Bestände sind heute stabil.
Arizonanatter spielen eine wichtige Rolle in dem Ökosystem, in dem sie leben. Sie kontrollieren die Populationen ihrer Beutetiere und tragen durch ihre Behausungen auch zur Durchlüftung des Bodens bei.