Schreckliche pfeilgiftfrosch, Schrecklicher giftfrosch, Schrecklicher blattsteiger, Gelber blattsteiger, Goldener giftfrosch, Zitronengelber blattsteiger, Goldener blattsteiger
Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis), auch als Schrecklicher Giftfrosch, Schrecklicher Blattsteiger, Gelber Blattsteiger, Goldener Giftfrosch, Zitronengelber Blattsteiger oder Goldener Blattsteiger bezeichnet, gilt als eines der giftigsten Tiere und als die giftigste Froschart. Sie wurden von den Chocó-Indianern Kolumbiens als Pfeilgiftfrösche benutzt, wie von anderen indigenen Völkern Südamerikas besonders giftige Arten der Familie Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae), um mit ihrem Hautgift Blasrohrpfeile zu bestreichen.Tiere in Gefangenschaft verlieren ihr Gift, ihre Nachkommen sind ungiftig. Für die Synthese des Giftes (Batrachotoxin) werden Alkaloide spezieller tropischer Futterinsekten benötigt.
Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch wird bis zu fünf Zentimeter lang und zählt damit zu den größten Vertretern der Baumsteigerfrösche. Die Weibchen sind im Durchschnitt geringfügig größer als die Männchen. Der Körper ist einheitlich gelb, metallisch gelbgrün oder orange gefärbt, selten auch grau. Die Bauchseite und die Beine sind im Gegensatz zu anderen Phyllobates-Arten nur unwesentlich dunkler. Die Jungtiere sind anders gefärbt als die erwachsenen Exemplare. Sie sind schwarz mit zwei seitlichen Rückenstreifen.
Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch ist in den feuchten Wäldern der Pazifikküste Kolumbiens in den Departements Cauca und Valle del Cauca im Chocó-Regenwald beheimatet. Der optimale Lebensraum dieser Art ist der Regenwald mit hohen Niederschlagsmengen (5 m oder mehr pro Jahr), Höhenlagen von Meereshöhe bis 200 m über dem Meeresspiegel, Temperaturen von mindestens 26 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80-90%. Sie ist nur aus Primärwäldern bekannt. Die Eier werden auf dem Boden abgelegt; die Männchen transportieren die Kaulquappen zu permanenten Tümpeln. Sein Verbreitungsgebiet ist weniger als 5.000 Quadratkilometer groß; die Zerstörung dieses Lebensraums hat dazu beigetragen, dass P. terribilis zu einer bedrohten Art geworden ist.
Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch kommt nur in einem sehr kleinen Areal um den Fluss Rio Saija nahe der Pazifikküste Kolumbiens im Department Cauca vor. Das Gebiet weist bis zu 200 m hohe Hügel auf. Die Frösche bewohnen dort den tropischen Regenwald und leben primär auf dem Waldboden und in Flussnähe. Sie sind außerhalb der Paarungszeit tagaktive Einzelgänger. Innerhalb des kleinen Verbreitungsgebietes soll die Bestandsdichte sehr hoch sein.
Die Männchen verfügen über Schallblasen, mit denen sie zur Fortpflanzungszeit trillernde Rufe erzeugen. Die Eier werden an Land abgelegt. Die schlüpfenden Larven werden von den Männchen auf den Rücken genommen und zu dauerhaft wasserführenden Gewässern transportiert, wo sie ihre Kaulquappenphase durchlaufen.
Die IUCN stuft Phyllobates terribilis unter anderem wegen des kleinen Verbreitungsareals als endangered (stark gefährdet) ein.
Diese Art ist ein unspezialisierter Jäger aus dem Hinterhalt. Ein erwachsener Frosch kann im Verhältnis zu seiner Größe viel größere Nahrung aufnehmen als die meisten anderen Dendrobatiden. Die wichtigsten natürlichen Nahrungsquellen von P. terribilis sind die Ameisen der Gattungen Brachymyrmex und Paratrechina, aber auch viele andere Insekten und andere kleine Wirbellose können gefressen werden, insbesondere Termiten und Käfer, die man leicht auf dem Boden des Regenwaldes findet. Kaulquappen ernähren sich von Algen, Mückenlarven und anderem essbaren Material, das in ihrer Umgebung vorkommen kann.