Der Hausgimpel (Haemorhous mexicanus) ist ein Singvogel aus der Familie der Finken. Ursprünglich war die Art nur in der westlichen Hälfte Nordamerikas von Kanada bis Mexiko verbreitet, wurde aber in den 1940er Jahren auch an der Ostküste angesiedelt und hat sich seither über weite Teile der USA und Kanadas ausgebreitet. Sie brütet vor allem in Siedlungsnähe und gehört zu den sehr häufigen Arten. Mancherorts wird sie in den USA einfach als „the linnet“ (= „der Hänfling“) bezeichnet.
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NesthockerZo
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SozialSc
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beginnt mitDer Hausgimpel ist mit 12,5–15 cm Körperlänge die kleinste der drei Arten der Gattung Haemorhous, die früher zu den Karmingimpeln gestellt wurden. Die Flügellänge beträgt 74–83,5 mm beim Männchen und 70–80 mm beim Weibchen. Die Schwanzlänge liegt zwischen 57 und 65 mm. Der verhältnismäßig kurze, kräftige Schnabel ist oben dunkel und unten heller hornfarben, die Füße braun oder fleischfarben.
Die Geschlechter unterscheiden sich deutlich in der Gefiederfärbung. Beim Männchen sind der vordere Oberkopf einschließlich Überaugenstreif, Kehle und Vorderbrust intensiv rot gefärbt. Die rote Färbung läuft auf der Brust zum hellen Bauch hin aus. Auf Ohrdecken und Nacken und dem hinteren Scheitel verwäscht sie ins Graubraune. Flanken und Bauch sind je nach Unterart mehr oder weniger kräftig auf weißlichem bis braunbeigem Grund gestrichelt. Der Rücken ist graubraun mit dunklen Federzentren und im unabgenutzten Gefieder leicht rötlich überhaucht. Der Bürzel zeigt ein mehr oder weniger verwaschenes, aber kräftiges Rot. Die Oberschwanzdecken und der Stoß sind graubraun. Der Schwanz wirkt relativ lang, ist nicht gegabelt, sondern schließt breit und gerade ab. Die Armdecken sind dunkelbraun mit – je nach Unterart – beigen oder rötlichen Säumen und Spitzen, die ein doppeltes Band bilden. Schwingen und Handdecken sind dunkelbraun mit helleren Säumen. Es treten nicht selten Männchen auf, bei denen das Rot an Kopf, Vorderbrust und Bürzel nahrungsbedingt durch Gelb oder Orange ersetzt ist.
Dem Weibchen fehlen die roten Partien des Männchens. Die Unterseite ist meist etwas verwaschener gestreift. Durch das Fehlen eines Überaugenstreifs wirkt der Vogel insgesamt sehr unauffällig, lediglich das doppelte helle Flügelband tritt optisch hervor. Das Jugendkleid ähnelt dem des Weibchens ist aber feiner gestreift und insgesamt blasser.
Der Hausgimpel war ursprünglich nur in der Westhälfte Nordamerikas verbreitet. Dort besiedelt er ein Gebiet, das vom südlichen British Columbia bis in den Süden Mexikos reicht. In den 1940er Jahren wurde die Art auf Long Island eingeführt und hat sich bis 2008 über die ganzen Vereinigten Staaten und Teile Kanadas verbreitet. Während in den 1980er Jahren erst Teile der Ostküste besiedelt waren, reichte die Verbreitung bereits in den 1990er Jahren nordwärts bis nach Kanada hinein, westwärts bis Illinois und südwärts bis South Carolina und Alabama. Der Trend zur Ausbreitung hält an und ist seit den 1980er Jahren auch im Süden Mexikos zu beobachten. Eventuell wurde dieses Vorkommen aber ebenfalls durch Gefangenschaftsflüchtlinge begründet. In Hawaii wurde die Art etwa um 1870 eingeführt und hat sich auf zahlreichen Pazifikinseln ausgebreitet.
Die Männchen der Unterarten unterscheiden sich in Ausdehnung und Intensität der roten Partien sowie in der Färbung der Oberseite. Die mit Abstand am weitesten verbreitete Unterart ist frontalis, viele andere kommen endemisch auf einigen der kalifornischen Küste vorgelagerten Inseln vor.
Der Hausgimpel besiedelt vor allem Vorstädte und Dörfer, ist aber auch in der Kulturlandschaft, in Obstplantagen, offener Waldlandschaft, Buschland und semiariden Lebensräumen zu finden. Die Höhenverbreitung reicht etwa bis 1500 m über dem Meer. Die Art ist weitverbreitet und vielerorts sehr häufig.
Die Nahrung besteht aus Sämereien, wie vorrangig von Disteln und Löwenzahn, aber auch aus Knospen, Blüten und Früchten. Sie wird vorrangig auf dem Boden gesammelt.
Zur Parasitenabwehr bauen Hausgimpel sowie Sperlinge häufig Zigarettenstummel in ihre Nester ein. Laut einer Studie der Universidad Nacional Autonoma de Mexico fanden die Biologen um Monserrat Suarez-Rodriguez in rund 90 Prozent aller Nester Zigarettenfilter integriert. Nachweislich korrelierte das Ausmaß von Milbenbefall tatsächlich stark mit der Anzahl umgenutzter Kippen. Das darin enthaltene Nikotin ist ein starkes Insektengift.
Hausgimpel sind Pflanzenfresser (Körnerfresser, Fruchtfresser) und ernähren sich hauptsächlich von Körnern, Samen und Beeren, wobei sie auch Unkrautsamen wie Brennnessel und Löwenzahn fressen. Manchmal verzehren sie auch kleine Insekten wie Blattläuse.
Hausgimpel sind monogam und bilden Paare. Ihre Brutzeit findet zwischen März und August statt. Die Weibchen werden in der Regel von den Männchen mit dem tiefsten Rotpigment am Kopf angezogen. Während der Balz berührt das Männchen die Schnäbel des Weibchens. Er kann dem Weibchen dann ausgewählte Futterstücke anbieten, und wenn sie das Verhalten eines hungrigen Kükens nachahmt, kann er sie tatsächlich füttern. Das Männchen füttert das Weibchen auch während der Brutzeit, der Bebrütung der Eier und der Aufzucht der Jungen, und das Männchen ist der Hauptnahrungsgeber für die Jungvögel. Hausgimpel nisten in Höhlen, einschließlich Öffnungen in Gebäuden, hängenden Pflanzen und anderen becherförmigen Dekorationen im Freien. Manchmal werden auch von anderen Vögeln verlassene Nester genutzt. Die Nester können für nachfolgende Bruten oder in den folgenden Jahren wiederverwendet werden. Das Nest wird vom Weibchen gebaut, manchmal sogar in nur zwei Tagen. Es ist gut aus Zweigen und Abfällen gebaut und hat die Form einer Schale, die normalerweise 1,8 bis 2,7 m über dem Boden liegt. Das Weibchen kann zwei oder mehr Bruten pro Jahr mit 2 bis 6 Eiern pro Brut produzieren, am häufigsten sind es 4 oder 5. Die Eier sind blass bläulich-grün mit wenigen schwarzen Flecken und einer glatten, leicht glänzenden Oberfläche. Die Inkubation dauert 12-14 Tage und wird vom Weibchen durchgeführt. Die Küken schlüpfen als Nesthocker; sie sind rosa mit geschlossenen Augen und flauschigen Daunenbüscheln. Das Weibchen füttert die Jungen immer, und das Männchen schließt sich in der Regel an. Die Jungtiere sind in den ersten 7 oder 8 Tagen stumm und beginnen dann, während der Fütterung zu piepsen. Bevor sie fliegen, klettern die Küken oft auf benachbarte Pflanzen und werden in der Regel etwa 11 bis 19 Tage nach dem Schlüpfen flügge. Löwenzahnsamen gehören zu den bevorzugten Samen, die an die Jungvögel verfüttert werden. Während die meisten Vögel, selbst solche, die als Erwachsene Pflanzenfresser sind, dazu neigen, ihre Nestlinge mit tierischen Stoffen zu füttern, um ihnen die für das Wachstum notwendigen Proteine zu geben, gehören Hausgimpel zu den wenigen Vögeln, die ihre Jungen ausschließlich mit pflanzlichen Stoffen füttern.
Zurzeit gibt es keine größeren Bedrohungen für Hausgimpel.
Laut Wikipedia liegt die Gesamtpopulationsgröße des Hausgimpels zwischen 267 Millionen und 1,7 Milliarden Individuen. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand nimmt heute zu.
Hausgimpel tragen dazu bei, Samen in ihrem Ökosystem zu verbreiten und bieten auch Nahrung für lokale Prädatoren wie Raubvögel, Schlangen, Eichhörnchen, Ratten und Hauskatzen.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...