Inlandtaipan

Inlandtaipan

Westlicher taipan, Schreckensotter, Kleinschuppenschlange, Australischer inlandtaipan

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Oxyuranus microlepidotus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
10-15 years
Länge
2
6
mft
m ft 

Der Inlandtaipan (Oxyuranus microlepidotus, veraltet Parademansia microlepidota), auch Westlicher Taipan, Schreckensotter, Kleinschuppenschlange oder Australischer Inlandtaipan genannt, ist die giftigste Schlange der Welt. Sie ist in Australien heimisch und wurde erstmals von Sir Frederick McCoy 1879 beschrieben. Im Englischen wird sie auch Small Scaled Snake, Western Taipan oder Fierce Snake genannt. Letzterer Name bedeutet übersetzt „Wilde Schlange“ und wird im allgemeinen Sprachgebrauch am häufigsten verwendet. Der Inlandtaipan erhielt diesen Namen von Farmern, weil er bei der Jagd manchmal so aussieht, als würde er das Vieh auf dem Weideland jagen. Im Deutschen werden gelegentlich auch die Namen „Schreckensotter“ und „Zornschlange“ verwendet. Aufgrund ihrer Entdeckungsgeschichte und starken Giftigkeit wurde sie Mitte der 1980er Jahre Australiens bekannteste Schlange.

Aussehen

Die Körperlänge beträgt bis zu 2,5 m, wobei der Durchschnitt bei etwa 1,8 m liegt. Ihr Kopf geht ohne Abhebungen direkt in den Körper über.

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Der Inlandtaipan kann als einzige Schlange Australiens seine Farbe ändern. So ist er während der heißen Sommermonate eher hell gefärbt, um die Sonneneinstrahlung teilweise besser zu reflektieren und sich besser tarnen zu können. Im Winter dagegen ist er eher dunkler, um mehr von dem Sonnenlicht absorbieren zu können. Die braunen Tiere besitzen entweder eine braun-rote oder braun-gelbe Bauchseite und die Färbung ihres Rückens verläuft zum Kopf hin gegen Schwarz, wobei der Kopf selbst meistens vollkommen schwarz ist. Die olivfarbenen Tiere besitzen diese Auffälligkeiten hingegen nicht; ihre Bauchseite und ihr Kopf besitzen die gleiche Farbe, nur bei einigen Exemplaren sind Bauch und Kopf dunkler gefärbt. Die Rückenschuppen beider Farbarten besitzen ab etwa einem Viertel der Körperlänge eine schwarze Färbung um die Spitze herum. Das dadurch entstehende charakteristische Muster ist häufig ungeordnet, verläuft jedoch zumindest an einigen Stellen in Form von diagonalen Linien quer zum Körper.

Verwechslungsgefahr besteht mit der schwarzköpfigen Form der Westlichen Braunschlange (Pseudonaja nuchalis), welche dünner ist und ein anderes Schuppenmuster besitzt.

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Verteilung

Erdkunde

Der Inlandtaipan lebt vorwiegend in einem kleinen Gebiet in den heißen Wüstengegenden von West Queensland, es gibt jedoch Berichte über vereinzelte Sichtungen im südlich gelegenen New South Wales. Ihr Lebensraum im Outback ist weit abgelegen und damit vor Menschen sicher. Zudem ist ihr Verbreitungsgebiet nicht sehr groß.

Inlandtaipan Lebensraum-Karte

Klimazonen

Inlandtaipan Lebensraum-Karte
Inlandtaipan
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Aufgrund seiner Giftigkeit wird dem Inlandtaipan häufig ein so aggressiver Charakter wie dem Küstentaipan zugesprochen. Dies ist jedoch nicht zutreffend, da es vielmehr scheue Tiere sind, welche bei Anzeichen von Gefahr flüchten und sich in Erdlöchern verstecken. Ist eine Flucht jedoch nicht möglich, so wechseln sie in eine defensive Haltung und warten einen günstigen Moment ab, um den Angreifer zu beißen. Bei einer Begegnung mit dieser Spezies sollte man sich daher niemals sicher fühlen, wenn die Schlange einen ruhigen Eindruck macht, da sie häufig auch bei der Flucht unerwartet nach hinten zuschnappt. Wie die meisten Schlangen behält selbst der Inlandtaipan sein aggressives Verhalten nur bei, solange er glaubt, dass man eine Gefahr darstellt. Sobald er bemerkt, dass man ihm nichts zu Leide tun will, verliert er jegliche Aggressivität, und es ist möglich, sich nahezu gefahrlos in seiner Nähe aufzuhalten. Inlandtaipane sind ausschließlich tagaktiv. Sie zeigen eine hochspezialisierte Lebensweise, die untrennbar mit einer einheimischen Ratte verbunden ist, der Plague Rat (Rattus villosissimus). Der Inlandtaipan ernährt sich ausschließlich von Kleinsäugern. Neben der bevorzugten Plague Rat sind dies Mäuse (Mus musculus) und die Springbeutelmaus (Antechinomys laniger).

Gift

Der Inlandtaipan ist eine extrem schnelle und wendige Schlange, die sofort und mit äußerster Präzision zuschlagen kann, oft mehrmals in einem Angriff, und die in fast jedem Fall ein Gift abgibt. Die durchschnittliche Giftmenge dieser Art liegt bei 44 mg und die maximale Dosis bei 110 mg. Die Giftmenge eines Bisses reicht aus, um 100 ausgewachsene Männer zu töten. Die ersten lokalen und allgemeinen Symptome eines Bisses sind lokale Schmerzen und variable unspezifische Wirkungen, zu denen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schwindel, Kollaps oder Krämpfe gehören können, die zu schwerwiegenden Auswirkungen auf die Organe führen: Neurotoxizität, Koagulopathie, Rhabdomyolyse oder Nierenversagen/-schädigung und schließlich Tod. Da der Inlandtaipan so schnell wirken kann, kann er einen Menschen innerhalb von etwa 45 Minuten töten. Es gibt Berichte von Menschen, die die Auswirkungen des Giftes innerhalb einer halben Stunde zu spüren bekamen.

Fressverhalten und Ernährung

Inlandtaipane sind Fleischfresser. Sie fressen ausschließlich Säugetiere, meist Nagetiere wie die Rattus villosissimus, die Pseudomys australis und die eingeführte Hausmaus.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Die Reproduktionsrate von Inlandtaipanen hängt zum Teil von ihrer Ernährung ab: Wenn es nicht genügend Nahrung gibt, vermehren sich diese Schlangen weniger. Die Weibchen legen zwischen 12-24 Eier in verlassene Behausungen und tiefe Felsspalten. Die Eier schlüpfen zwei Monate später. In Gefangenschaft erreichen die Männchen die Geschlechtsreife im Alter von 16 Monaten und die Weibchen im Alter von 28 Monaten.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für Inlandtaipane gehören der Verlust und die Verschlechterung ihres Lebensraums. Diese Schlangen leiden auch unter dem Verlust ihrer Hauptnahrungsquelle, den Nagetieren. Dies geschieht vor allem durch Prädatoren wie Katzen und Füchse, die nicht heimisch sind.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße des Inlandtaipans. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.

Referenzen

1. Inlandtaipan artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Inlandtaipan
2. Inlandtaipan auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/42493150/42493160

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