Marsischer Braunbär

Marsischer Braunbär

Marsische braunbär

Reich
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Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ursus arctos marsicanus / arctos

Der Marsische Braunbär (Ursus arctos marsicanus) ist eine stark gefährdete Unterart des Braunbären (Ursus arctos) und kommt heute nur noch in und um den Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise in den Apenninen vor. Derzeit wird darüber diskutiert, ob er weiterhin als eigene Unterart betrachtet werden sollte.

Aussehen

Die Männchen erreichen bei einer Standhöhe von 185 cm ein Gewicht von bis zu 115 kg, die Weibchen bleiben kleiner und leichter. Sie zählen zu den größten Landraubtieren Italiens. Die Bären verhalten sich sehr scheu und sind oft nur während der Nacht aktiv. Sie sind meist Einzelgänger und leben in eigenen Territorien von bis zu 200 km². Die Bären sind dafür bekannt, während der Nahrungssuche Wohngebiete aufzusuchen, wodurch sie sich bei der Bevölkerung unbeliebt machen. Zur Überwinterung graben sich die Bären Bauten oder ziehen sich in Felshöhlen zurück. Wie es bei den Bären üblich ist, bauen sie dabei ihre Fettreserven ab, die sie während des Sommers und Herbsts angefressen haben.

Verteilung

Erdkunde

Der Marsische Braunbär bildet eine kleine allopatrische Population im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise und den angrenzenden Nationalparks Monti Sibillini, Gran Sasso und Monti della Laga, Majella sowie den Regionalparks Sirente-Velino und Monti Simbruini. Das Verbreitungsgebiet wurde innerhalb der letzten 200 Jahre signifikant eingeschränkt und nimmt heute etwa 1.600 km² ein. Seit der Gründung des Nationalparks Abruzzen im Jahre 1923 steht auch der Marsische Braunbär unter Schutz, jedoch wurden bisher nie effektive Schutzprogramme etabliert. Mitunter rührt die Bedrohung von der wachsenden Landwirtschaft und der zunehmenden Besiedlung der Abruzzen her und wird durch gezielte Wilderung und Vergiftung (seit dem 17. Jahrhundert verstärkt). Aber auch durch freilaufende Hunde übertragene Krankheiten wie die canine Parvovirose, die Hundestaupe und die Hundebrucellose sind bestandsbedrohende Faktoren. Dies in der Summe dezimierte die Population auf etwa 40 bis 50 Individuen. Damit wird sie langfristig nicht als überlebensfähig angesehen.

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Heute ist der Marsische Braunbär gemäß nationaler Gesetze, europäischer Direktiven, der Berner Konvention und dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen vollumfänglich geschützt. Um sicherzustellen, dass die Population das ganze Jahr durch satt wird, ohne menschliche Siedlungen aufzusuchen, bepflanzten Parkranger die Wälder mit zusätzlichen Obstbäumen und Beeren.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Das Verhalten des Marsischen Braunbären ist relativ typisch für alle Braunbären. Diese Bären sind hauptsächlich nachtaktiv, außer wenn sie mit ihren Jungen oder bei der Paarung sind, wo sie sehr unabhängig und in sich gekehrt zu sein scheinen. Die Paarungszeit dieser Bären liegt in der Regel zwischen Mai und Juli, die Geburt der Jungtiere erfolgt im frühen Winter. Um den Februar herum bringen die Weibchen jedes Jahr ein bis drei Junge zur Welt, die bei der Geburt weniger als 500 Gramm wiegen, aber stark von der Größe ihrer Mutter abhängen.

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Die Jungen des Marsischen Braunbären wachsen dank der fettreichen Milch ihrer Mutter sehr schnell heran, so dass sie schon nach wenigen Monaten auf eigene Faust umherstreifen und unabhängig sein können. Im Durchschnitt bleiben Marsische Braunbärenjunge etwas mehr als ein Jahr lang bei ihren Müttern. Wenn sie älter werden, werden die Weibchen im Alter von etwa drei Jahren fruchtbar und geschlechtsreif, so dass die Fortpflanzung schon früh im Leben der Mutter möglich ist.

Diese Bären werden sehr schnell geschlechtsreif und entwickeln einen sehr guten Hör- und Geruchssinn, der ihnen hilft, Nahrung zu finden und ihre Umgebung zu durchstreifen. Im Gegensatz dazu ist das Sehvermögen des Marsischen Braunbären eher gewöhnlich bzw. durchschnittlich.

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Fressverhalten und Ernährung

Bis zu 90 % der Nahrung ist pflanzlich, zum Beispiel Wurzeln, Knollen, Früchte und Beeren. Diese Kost bietet wenige Nährstoffe, so dass der Bär eine große Menge davon verzehren muss. Der Marsische Bär ist wie alle Bären ein Allesfresser, so jagt er auch kleinere Tiere und ernährt sich vom Kadaver größerer Tiere.

Coloring Pages

Referenzen

1. Marsischer Braunbär artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Marsischer_Braunb%C3%A4r

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