Talpa martinorum
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Talpa martinorum

Talpa martinorum ist eine Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae) innerhalb der Ordnung der Insektenfresser (Eulipotyphla). Es handelt sich um einen mittelgroßen Vertreter der Maulwürfe, der in seinem äußeren Erscheinungsbild dem Europäischen Maulwurf ähnelt, aber kleiner ist. Unterschiede finden sich vor allem in einzelnen Zahnmerkmalen. Die Tiere kommen in Thrakien an der südwestlichen Küste des Schwarzen Meeres vor. Sie bewohnen Wiesenlandschaften, Ackerflächen und Waldgebiete im hügeligen Bergland. Ursprünglich wurden die Tiere der Region anderen Vertretern der Maulwürfe zugewiesen. Genetische Untersuchungen aus dem Jahr 2018 zeigten aber auf, dass sie eine eigenständige Art bilden.

Aussehen

Talpa martinorum ist ein mittelgroßer Vertreter der Eurasischen Maulwürfe. Die Kopf-Rumpf-Länge variiert zwischen 12,4 und 13,4 cm, hinzu kommt ein 2,4 bis 3,2 cm langer Schwanz. Das Körpergewicht reicht von 52,5 bis 65,8 g. In ihren Körperproportionen gleicht die Art dem Europäischen Maulwurf (Talpa europaea), sie ist aber etwas kleiner. Der Schwanz ist mit 18 bis 26 % der Länge des restlichen Körpers eher kurz. Er wird von einem schwarzen, dichten Fellkleid bestehend aus bis zu 6,5 mm langen, borstenartigen Haaren bedeckt. Das Körperhaar ist ebenfalls dicht und zudem seidig. Die Haare am Rücken werden 7 bis 8 mm lang, die der Unterseite sind mit 4,5 bis 6 mm etwas kürzer. Das Fell hat oberseits eine schwarze Färbung, unterseits ist es leicht heller und mit schiefrigen Schatten durchsetzt. Bei einigen Individuen kommt am hinteren Bauch ein irregulär geformter, gelblich brauner Streifen vor. Die Haare um die Augen sind kürzer und heller gefärbt, die Lidspalte wird von einer transparenten Haut überdeckt. Die Schnauze ist fleischfarben, hinter dem Nasenspiegel tritt ein dreieckiger, nackter Hautstreifen zum Vorschein, dessen Spitze rückwärts zeigt. Die Hinterfüße werden 15,0 bis 17,4 mm lang.

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Der Schädel wird 30,3 bis 33,1 mm lang. Er zeigt prinzipiell keine besonderen Merkmale abweichend von anderen Eurasischen Maulwürfen. Das Rostrum ist eher robust, seine Breite an den Eckzähnen liegt bei 13,3 bis 14,5 % der Schädellänge, an den Molaren bei 25,4 bis 27,7 %. Der Hirnschädel ist eher hoch. Die Schneidezähne nehmen nach hinten an Größe ab, wobei der vordere den hinteren um das Doppelte an Größe übertrifft. Die Molaren sind relativ groß, was auch für den hintersten oberen Mahlzahn zutrifft. Ihre Kauoberflächen bestehen aus charakteristisch spitzen Höckern. Das Mesostyl, ein kleiner Höcker zwischen zwei der hohen Haupthöcker (Paraconus und Metaconus) zeigt sich schwach zweispitzig, während dieses beim Europäischen Maulwurf und bei Talpa aquitania nur eine Spitze aufweist, beim Iberischen Maulwurf (Talpa occidentalis) hingegen zwei. Am ersten oberen Molaren fehlt außerdem das Parastyl, ein kleiner Nebenhöcker vor dem Paraconus, der bei fast allen anderen Vertretern der Eurasischen Maulwürfe vorkommt.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet von Talpa martinorum umfasst die Region Thrakien an der südwestlichen Küste des Schwarzen Meeres. Es reicht im Norden vom Strandscha-Gebirge bei Burgas in Bulgarien nach Süden bis zum Istranca bei Istanbul im europäischen Teil der Türkei. Die Tiere sind hauptsächlich in mittelfeuchten Wiesenlandschaften und Obstgärten auf roten, gut durchlässigen Böden in hügeligen Regionen anzutreffen. Zudem besiedeln sie Ackerland auf dunklen Böden, flache Überflutungsebenen und Eichenwälder sowie Auwälder. Die Höhenverbreitung reicht bis etwa 445 m über dem Meeresspiegel. Talpa martinorum kommt allopatrisch zum Europäischen Maulwurf vor, der die Flachlandsgebiete weiter westlich erschlossen hat, im nordwestlichen Anatolien ist der Levantinische Maulwurf (Talpa levantis) verbreitet.

Talpa martinorum Lebensraum-Karte
Talpa martinorum Lebensraum-Karte
Talpa martinorum
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Gewohnheiten und Lebensstil

In seiner Lebensweise ähnelt Talpa martinorum den anderen Eurasischen Maulwürfen. Die Tiere graben unterirdische Baue und hinterlassen charakteristische Maulwurfshügel.

Referenzen

1. Talpa martinorum artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Talpa_martinorum

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