Nattern-Plattschwanz

Nattern-Plattschwanz

Gelblippen-seeschlange

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Laticauda colubrina
Populationsgrösse
Unknown
Gewicht
600-1800
21.2-63.5
goz
g oz 
Länge
875-1420
34.4-55.9
mminch
mm inch 

Der Nattern-Plattschwanz oder die Gelblippen-Seeschlange (Laticauda colubrina) zählt innerhalb der Familie der Giftnattern (Elapidae) zur Gattung der Plattschwänze (Laticauda). Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde die Art im Jahre 1799 von dem deutschen Naturwissenschaftler Johann Gottlob Schneider.

Na

Nachtaktiv

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

Fi

Fischfresser

Se

Semiaquatisch

Pr

Prädator

Ne

Nestflüchter

Na

Natatorisch

Ov

Oviparie

Se

Seeschlangen

Po

Polyandrie

Gi

Giftig

So

Sozial

Ke

Keine Tierwanderung

Y

beginnt mit

Aussehen

Der Nattern-Plattschwanz hat einen zylindrischen, schlanken Körperbau, der Kopf ist oval und setzt sich kaum vom Körper ab. Das Tier erreicht eine Körperlänge zwischen 110 und 140 cm und ist auffällig gezeichnet. Die Grundfärbung liegt zwischen gelblich, weißlich blau und dunkelblau, während sich über den gesamten Körper relativ regelmäßig schwarze Querbänder ziehen. Die Kopfoberseite ist schwarz, die Schnauzenoberseite und -spitze ist gelblich oder entspricht der Grundfarbe. Zwischen Auge und Mundwinkel ist ein schwarzes Band zu erkennen, außerdem ist die Maulunterseite ebenfalls schwarz gefleckt und am Rand gestreift. Die schwarze Zeichnung des Kopfes kann in den ersten Querstreifen im Nacken übergehen oder mit ihm verbunden sein. Die Schwanzspitze ist vertikal flossenförmig abgeflacht.

Video

Klimazonen

Nattern-Plattschwanz Lebensraum-Karte
Nattern-Plattschwanz
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Nattern-Plattschwanz ist nachtaktiv und hält sich am Tag oft außerhalb des Wassers in trockenen Spalten und Höhlen zwischen den Felsen der Küsten auf. Auch beim Klettern in kleinen Büschen wurde die Art bereits beobachtet. Laticauda colubrina dringt oft recht tief ins Inland von Inseln vor, auf den Salomonen hat er sich auf diese Weise im Brackwassersee Lake Te′Nggano etabliert. Damit ist er wohl die am stärksten am Land orientierte Seeschlange. Vermutlich kommt der Nattern-Plattschwanz auch zur Aufnahme von Süßwasser an Land. Er ernährt sich als Nahrungsspezialist von aalartigen Fischen. Zur Beute gehören auch solche, die durch Mimikry versuchen, Plattschwänze zu imitieren. Auf den Fidschi-Inseln konnte nachgewiesen werden, dass Weibchen größere Beutetiere fressen als Männchen, unabhängig von der Größe der Schlange. Ab Eintritt der Dämmerung machen sich die Tiere auf Nahrungssuche: Beutetiere werden mit dem Geruchssinn aufgespürt und mit einem Giftbiss gelähmt.Nattern-Plattschwänze sind ovipare (eierlegende) Schlangen. Die Weibchen setzen ein Gelege im Umfang von 6 bis 20 Eiern am Strand ab, teilweise in Massenansammlungen.

Saisonales Verhalten

Gift

Der Nattern-Plattschwanz besitzt vergleichsweise kleine, feststehende Giftzähne im vorderen Oberkiefer, über die bei einem Biss ein hochwirksames Gift abgegeben wird. Es setzt sich vor allem aus Neurotoxinen zusammen. Außerdem zeigt es myotoxische Eigenschaften und damit verbunden auch nierenschädigende Wirkung durch tote Muskelzellen.

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Bisse können durchaus unbemerkt bleiben, da kaum lokale Reaktionen auftreten. Lebensbedrohliche Folgen können Kreislaufversagen oder Atemlähmung sein. Bissunfälle sind zwar nachgewiesen, jedoch aufgrund der nachtaktiven Lebensweise und sehr geringer Aggressivität äußerst selten.

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Fressverhalten und Ernährung

Nattern-Plattschwänze sind Fleischfresser (Piscivoren). Sie ernähren sich hauptsächlich von Aalarten, fressen aber auch kleine Fische. Ausgewachsene Weibchen, die deutlich größer als die Männchen sind, jagen bevorzugt in tieferem Wasser nach größeren Meeraalen, während ausgewachsene Männchen in flacherem Wasser nach kleineren Muränen jagen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Nattern-Plattschwänze haben ein polyandrisches Paarungssystem, bei dem die Weibchen in einer einzigen Brutsaison mehr als einen Partner haben. Diese Schlangen sind ovipar, das heißt, sie legen Eier, die sich außerhalb des Körpers entwickeln. Jedes Jahr in den wärmeren Monaten von September bis Dezember versammeln sich die Männchen bei Flut an Land und im Wasser in leicht abfallenden Bereichen. Wenn ein Männchen ein Weibchen entdeckt, jagt es das Weibchen und beginnt mit der Balz. Die Weibchen sind größer und langsamer als die Männchen, und viele Männchen eskortieren und umschlingen ein einzelnes Weibchen. Die Männchen richten dann ihre Körper auf das Weibchen aus und die entstehende Masse an Schlangen kann mehrere Tage lang fast bewegungslos bleiben. Nach der Paarung legt das Weibchen dann bis zu 10 Eier pro Gelege ab. Die Eier werden in Felsspalten abgelegt, wo sie bis zum Schlüpfen bleiben. Über das Schlüpfen der Baby-Meerkräten ist wenig bekannt. Die Eier werden in der Wildnis nur sehr selten gefunden, und im gesamten Verbreitungsgebiet der Art wurden bisher nur zwei Nester definitiv gemeldet. Es ist bekannt, dass die Weibchen im Alter von 1,5-2,5 Jahren fortpflanzungsfähig werden, während die Männchen im Alter von 1,5 Jahren fortpflanzungsfähig werden.

POPULATION

Populationsgefährdung

Nattern-Plattschwänze sind durch den Verlust ihres Lebensraums bedroht, den sie für die Eiablage und die Verdauung ihrer Beute benötigen; dies geschieht durch Zerstörung und Küstenerschließung. Außerdem werden sie von Licht angezogen und können durch künstliche Lichtquellen wie Hotels und andere Gebäude an den Küsten abgelenkt werden. Auf den Philippinen werden die Nattern-Plattschwänze wegen ihrer Haut und ihres Fleisches gefangen. Das Fleisch wird geräuchert und für die japanische Küche exportiert.

Populationszahl

Laut IUCN ist der Nattern-Plattschwanz in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Ökologische Nische

Nattern-Plattschwänze ernähren sich hauptsächlich von Aalen und kontrollieren deren Populationen, wodurch sie eine wichtige Rolle in den von ihnen bewohnten Ökosystemen spielen.

Referenzen

1. Nattern-Plattschwanz artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Nattern-Plattschwanz
2. Nattern-Plattschwanz auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/176750/7296975

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