Östliche flachlandgorilla, Grauergorilla
Der Östliche Flachlandgorilla (Gorilla beringei graueri), auch Grauergorilla genannt (nach dem österreichischen Afrikaforscher Rudolf Grauer) ist eine Unterart des Östlichen Gorillas aus der Primatenfamilie der Menschenaffen (Hominidae). Die zweite Unterart sind die Berggorillas, mit denen Östliche Flachlandgorillas also näher verwandt sind als mit den Westlichen Flachlandgorillas.
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beginnt mitÖstliche Flachlandgorillas gelten als größte Unterart der Gorillas und somit als größte lebende Primaten. Männliche Tiere können stehend bis zu 1,75 Meter hoch werden (wobei sie meist die Knie etwas gebeugt halten, ansonsten wären sie rund 2 Meter hoch), Weibchen sind wesentlich kleiner. Über das Gewicht männlicher Tiere gibt es unterschiedliche Angaben: manche Quellen sprechen von bis zu 200 Kilogramm, andere von bis zu 275 Kilogramm, die Weibchen sind deutlich leichter und erreichen nur ungefähr die Hälfte des Gewichts der Männchen. Das Fell ist (wie beim Berggorilla) schwarz, ältere Männchen sind wie bei allen Gorillas durch eine Silberfärbung des Fells gekennzeichnet („Silberrücken“), im Gegensatz zu den Westlichen Flachlandgorillas bleibt die Silberfärbung bei ihnen auf den Rücken beschränkt. Von den Berggorillas unterscheiden sie sich darin, dass ihre Haare etwas kürzer sind (insbesondere an den Armen), durch den breiteren, schwereren Körperbau, die längeren Arme und das schmalere Gesicht.
Gorillas verbringen täglich viele Stunden mit dem Fressen von pflanzlichen Stoffen. Gorillas sind stabile Affen, denn sie bleiben über Monate und Jahre hinweg zusammen, ähnlich wie eine Familie. Die Gruppen der Östlichen Flachlandgorillas sind in der Regel größer als die der Westlichen Gorillas.
Der Östliche Flachlandgorilla hat von allen Gorilla-Unterarten das größte Höhenverbreitungsgebiet und kommt in Gebirgs-, Übergangs- und tropischen Tieflandwäldern vor. Eine der am besten untersuchten Populationen des Östlichen Flachlandgorillas lebt im Hochland von Kahuzi-Biega, wo die Lebensräume von dichten Primärwäldern über mäßig feuchtes Waldland bis hin zu Cyperus-Sümpfen und Torfmooren reichen.
Gorillas fressen keine Bananenfrüchte, aber sie können Bananenbäume zerstören, um das nahrhafte Mark zu essen. Der Östliche Flachlandgorilla zeigt eine Vorliebe für sich regenerierende Vegetation in Verbindung mit verlassenen Dörfern und Feldern. Landwirte, die in ihren Plantagen mit Gorillas in Kontakt gekommen sind, haben den Gorilla getötet und einen doppelten Nutzen daraus gezogen, indem sie ihre Ernte geschützt und das Fleisch des Gorillas auf dem Markt verkauft haben.
Östliche Flachlandgorillas ernähren sich von verschiedenen Pflanzen wie Früchten, Blättern, Stängeln und Rinde sowie von kleinen Insekten wie Ameisen und Termiten. Obwohl sie gelegentlich Ameisen fressen, machen Insekten nur einen kleinen Teil ihrer Ernährung aus. Im Vergleich zu den Westlichen Flachlandgorillas, die in tief gelegenen tropischen Wäldern leben, sind Östliche Flachlandgorillas viel weniger unterwegs und fressen vermehrt krautige Pflanzen.
Östliche Flachlandgorillas bewohnen ausschließlich den Osten der Demokratischen Republik Kongo. Lebensraum dieser Tiere sind wie bei allen Gorillas Wälder, diese Unterart bewohnt Täler und Hügellandschaften im Regenwaldgebiet, aber auch Sekundärwälder. Sie kommen in Höhen von 500 bis 2800 Metern vor.
Östliche Flachlandgorillas leben wie alle Gorillas in Gruppen zusammen, die meist aus einem Männchen, mehreren Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs bestehen. Das Sozialverhalten ist flexibel, es kann auch zu kurzfristigen Aufteilungen und Wiederzusammenkommen der Gruppenmitglieder („Fission-Fusion-Organisation“) kommen. Das Territorialverhalten ist wenig entwickelt, die relativ kleinen Streifgebiete der einzelnen Gruppen überlappen erheblich. Trotzdem gehen die Gruppen einander meist aus dem Weg.
Wie alle Gorillas sind sie tagaktiv, zur Nachtruhe errichten sie Blätternester in den Bäumen oder am Boden, die in der Regel nur einmal verwendet werden.
Im Gegensatz zu den nahe verwandten Berggorillas spielen Früchte einen größeren Beitrag bei ihrer Ernährung, daneben nehmen sie auch Blätter und anderes pflanzliches Material zu sich. Die Nahrungssuche kann am Boden oder in den Bäumen erfolgen; im Gegensatz zu Berggorillas sind auch Männchen oft in den Bäumen zu finden. In welchem Ausmaß sie auch Insekten und andere Kleintiere zu sich nehmen, ist umstritten.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...