Dunkler Schattenkolibri

Dunkler Schattenkolibri

Dunkle schattenkolibri, Dunkelschattenkolibri, Langschnabeleremit

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Phaethornis malaris

Der Dunkle Schattenkolibri (Phaethornis malaris), auch Dunkelschattenkolibri oder Langschnabeleremit ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Kolumbien, Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana, Ecuador, Peru, Bolivien und Brasilien vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Dunklen Schattenkolibris erfolgte 1835 durch Louis Alexander von Nordmann unter dem wissenschaftlichen Namen Trochilus malaris. Georg Adolf Erman hatte das Typusexemplar dem naturhistorischen Museum von Berlin von seiner Reise mit gebracht. 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein, der später auch der Dunkle Schattenkolibri zugeordnet wurde.

Mehr anzeigen

Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθων phaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνις órnis für „Vogel“ ab. Malaris, malar ist lateinischen Ursprungs und bedeutet „von den Wangen, Backen“. Insolitus steht für „ungewöhnlich“ von den lateinischen Wörtern in- für „nicht, un-“ und solitus, solere für „gewöhnlich, an etwas gewöhnt sein“. Moorei ist seinem Sammler William Moore gewidmet, der Teilnehmer der Iowa Exploring Expedition war, die von Andrew Jackson Stevens gesponsert wurde. Ochraceiventris ist ein lateinisches Wortgebilde aus ochraceus, ochra für „ockerfarben, ocker“ und venter, ventris für „Bauch“. Bolivianus bezieht sich auf das Land Bolivien. Schließlich ist margarettae eine Widmung für Margaretta Lammot DuPont Greenewalt (1902–1991), der Frau von Crawford H. Greenewalt. Ucayalii bezieht sich auf den Río Ucayali. Insignis bedeutet „außergewöhnlich, besonders“ und leitet sich von den lateinischen Wörtern in für „gegenüber“ und signum für „Kennzeichen“ ab. Camargoi ehrt den brasilianischen Ornithologen Hélio Ferraz de Almeida Camargo (1922–2006), mit dem Rolf Grantsau die Kawall-Amazone beschrieben hatte.

Weniger anzeigen

Aussehen

Der Dunkle Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 13,0 bis 17,5 cm bei einem Gewicht der Männchen von ca. 4,5 bis 10,0 g und der Weibchen von ca. 4,0 bis 8,0 g. Er ist eine mittelgroße Art aus der Unterfamilie der Eremiten, der dem Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri ähnelt, aber nur einen schwachen bis fehlenden Kehlstreif bei den ausgewachsenen Männchen aufweist. Vom Westlichen Langschwanz-Schattenkolibri unterscheidet er sich durch nur zwei blasse Bänder an den längsten Unterschwanzdecken. Das Weibchen hat kürzere Flügel und einen kürzeren Schnabel, wobei der Schnabel weniger gekrümmt ist. Die Nominatform ist mit 70 mm langen Flügeln am größten, und die Färbung der Unterseite ist am dunkelsten gefärbt von allen Unterarten. Jungvögel zeigen blasse Ränder auf der Oberseite. Die Oberseite und die Flügeldecken sind golden bronzegrün. Der Oberkopf ist etwas dunkler und matter als der Rücken. An den Rückenfedern hat die Art dunkle Endbinden. Die Hinterrückenfedern und die Oberschwanzdecken weisen ockerfarbene Säume auf. Der Überaugen- und Bartstreifen und der Bauch sind blass ockerfarben. Der schmale Kinnstreifen ist weißlich ocker, die Ohrregion schwarz. Die Halsseiten, die Brust und die Flanken wirken leicht grau verwaschen. Die Kinn- und Kehlseiten sind schwärzlich. An den ockerfarbenen Unterschwanzdecken findet sich ein dunkler Schaftstrich. Die Schwanzfedern sind an der Wurzel blass bronzegrün mit einer breiten subterminalen schwarzen Binde und ockerfarbenen Spitzen. Die zwei mittleren Steuerfedern haben stark verlängerte weiße Spitzen. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel rot mit schwarzer Spitze. Die Füße sind braun.

Verteilung

Erdkunde

Der Dunkle Schattenkolibri bevorzugt das Unterholz von Terra Firme, also nicht überschwemmten Tieflandregenwalds, Vorgebirgen und feuchten höher gelegenen Tropenwäldern, Übergangswäldern, Sekundärvegetation, Bambusdickicht und Strauchwerk. Die Unterart P. m. ochraceiventris kommt in Igapó-Wald vor. Meist ist der Dunkle Schattenkolibri in Höhenlagen unter 600 Metern unterwegs. Aus Kolumbien gibt es Berichte bis 1500 Meter und aus den Anden Boliviens bis 1650 Meter. Allerdings wurde er auch schon bis 2400 Meter beobachtet.

Dunkler Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Dunkler Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Dunkler Schattenkolibri
Attribution License

Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Dunkle Schattenkolibri bezieht seinen Nektar von Helikonien, Pitcairnia und anderen Blüten. Ebenso ernährt er sich von kleinen Arthropoden. Als sogenannter Trapliner fliegt er regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an.

Paarungsgewohnheiten

Die Brutsaison dauert in Französisch-Guayana von August bis Dezember. Gonadenaktivitäten wurden in Bolivien von Juni bis September und in Peru von Juni bis November festgestellt. Das Nest wird an der Unterseite der Spitze von Palmblättern gebaut und besteht aus Moos und Flugsamen verschiedener Pflanzen. Es ist mit Spinnweben angeheftet und hat eine lang herunterhängende Spitze. Die Nester sind ca. 215 mm hoch. Der Außenradius beträgt ca. 42 mm, der Innenradius ca. 22 mm und ist innen 15 mm tief. Das Gelege besteht aus zwei Eiern. Die Brutdauer beträgt ca. 14 bis 15 Tage und das Ausbrüten der Eier erfolgt durch das Weibchen. Nach 20 bis 23 Tagen werden die Nestlinge flügge.

POPULATION

Referenzen

1. Dunkler Schattenkolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkler_Schattenkolibri
2. Dunkler Schattenkolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22686946/130113729
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/583013

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen