Das Moschusrattenkänguru (Hypsiprymnodon moschatus) ist eine Beutelsäugerart. Es gilt als urtümlichster Vertreter der Känguruartigen (Macropodoidea), eines Taxons, das daneben noch die Kängurus und Rattenkängurus umfasst.
Im Körperbau zeigt das Moschusrattenkänguru einige Merkmale, die bei keinem anderen Känguru oder Rattenkänguru vorkommen. So ist die erste Zehe der Hinterbeine noch vorhanden und der Schwanz ist beschuppt und unbehaart. Auch die Ohren sind dünn, rund und unbehaart und die Vordergliedmaßen im Verhältnis länger als bei den anderen Arten. Ihr kurzes, seidiges Fell ist braun oder rostfarben gefärbt, die Unterseite ist heller. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 21 bis 34 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 12 bis 16 Zentimetern und ein Gewicht von 340 bis 680 Gramm. Der Name bezieht sich auf den moschusartigen Geruch, den beide Geschlechter verströmen.
Diese Kängurus kommen im tropischen Regenwald im nordöstlichen Queensland (Australien) vor, wo sie Gebiete mit dichter Vegetation um Seen und Bäche herum bewohnen.
Moschusrattenkängurus leben in Regenwäldern entlang der Nordostküste von Queensland (Australien). Meistens halten sie sich in der Nähe von Gewässern wie Flüssen oder Seen auf. Als einziges Rattenkänguru sind sie strikt tagaktiv; sie gelten als scheue, zurückgezogen lebende Tiere. Meist bewegen sie sich auf allen vieren fort statt zu hüpfen, dafür können sie auch gut klettern. Mit ihrem eingerollten Schwanz sammeln sie Zweige und Blätter, aus denen sie sich ein Nest errichten. Sie leben in der Regel einzelgängerisch, begeben sich aber manchmal zu zweit oder dritt auf Nahrungssuche.
Auch in der Nahrung unterscheidet sich das Moschusrattenkänguru von anderen Rattenkängurus, da es sich fast ausschließlich von Insekten ernährt. Gelegentlich nimmt es auch Würmer, Pilze und Beeren zu sich, wobei das Tier oft auf seinem Hinterteil sitzt und mit den Vorderpfoten das Laub am Boden nach Beute durchwühlt.
Moschusrattenkängurus sind hauptsächlich Insektenfresser. Ihre Ernährung besteht aus Insekten und Würmern, ergänzt durch Früchte, Samen, Knollenwurzeln und Palmbeeren.
Weibchen haben einen gut entwickelten Beutel mit vier Zitzen. Die Jungen, meistens zwei, kommen in der Regenzeit (Februar bis Juli) zur Welt. Sie verlassen den Beutel mit rund fünf Monaten, bleiben aber noch einige Wochen im Nest der Mutter. Die Geschlechtsreife tritt mit rund einem Jahr ein.
Moschusrattenkängurus sind relativ häufig und zählen nicht zu den bedrohten Arten. Ein Gutteil ihres Verbreitungsgebietes liegt in Naturschutzgebieten, sodass ihr Lebensraum weitgehend stabil ist.
Laut IUCN ist das Moschusrattenkänguru in seinem gesamten Verbreitungsgebiet verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand ist stabil.
Moschusrattenkängurus ernähren sich von der Vegetation und dienen als wichtige Samenverbreiter im Ökosystem des Regenwaldes, um die Regeneration verschiedener Pflanzen zu fördern.