Keusche kuckuckshummel, Gefleckte kuckuckshummel
Bombus vestalis, auch Keusche Kuckuckshummel oder Gefleckte Kuckuckshummel, ist eine Hummelart aus der Unterfamilie der Kuckuckshummeln. Sie ist ein Brutparasit, der die Nester von anderen Hummeln übernimmt. Hauptwirt ist die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris).
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ov
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
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beginnt mitWeibchen von Kuckuckshummeln können von anderen Hummelarten leicht daran unterschieden werden, dass die Sammeleinrichtungen für Pollen an den Hinterbeinen, Corbicula oder Körbchen genannt (vgl. Körbchensammler), nicht ausgebildet sind. Die Kuckuckshummel-Arten sind aber untereinander in Körpergestalt und Färbung teilweise ähnlich und schwer bestimmbar.
Die Königin der Keuschen Kuckuckshummel hat eine Größe von bis zu 21 mm sowie eine Flügelspannweite von 37 mm. Das Männchen ist mit 16 mm wesentlich kleiner. Die Spitze des Hinterleibs ist bei der Art nicht bauchseitig eingekrümmt (wie bei einigen anderen Kuckuckshummel-Arten). Die Hummel ist überwiegend schwarz mit einem orangefarbenen „Kragen“ (das erste Segment des Rumpfabschnitts ist orange gefärbt). Der dritte Tergit des Hinterleibs ist seitlich außen gelb behaart. Der vierte und meist auch der fünfte Tergit des freien Hinterleibs ist großteils weiß. Die Drohnen sind kleiner und haben längere Fühler.
Von der ebenfalls bei Erdhummeln parasitierenden Böhmischen Kuckuckshummel Bombus bohemicus kann Bombus vestalis in beiden Geschlechtern anhand der Länge der Fühlerglieder unterschieden werden. Bei ihr ist das dritte Fühlerglied nur wenig länger als das fünfte, bei Bombus bohemicus merklich länger. Außerdem ist bei Bombus bohemicus das dritte Tergit des freien Hinterleibs seitlich meist heller, bis weiß, gefärbt und die gelbe Binde am Rumpfabschnitt heller.
Das Verbreitungsgebiet von Bombus vestalis reicht von Südschweden im Norden bis nach Nordafrika im Süden sowie von Irland im Westen bis in den Nordiran im Osten. 2009 wurde die Art erstmals in Schottland gesichtet. In Irland ist sie extrem selten, 2014 gelang die erste Sichtung nach 88 Jahren. In Deutschland ist die Keusche Kuckuckshummel weit verbreitet und mäßig häufig. In der Schweiz und Belgien gilt sie als gefährdet (vulnerable), in Ungarn als potenziell gefährdet (near threatened), im Rest ihres europäischen Verbreitungsgebiets als ungefährdet.
Bombus vestalis gehört zu den wirtsspezifischen Kuckuckshummel-Arten. Als einziger Wirt wird meist Bombus terrestris angegeben, daneben gibt es nur wenige Angaben auch für die Helle Erdhummel (Bombus lucorum), den Hauptwirt von Bombus bohemicus. Die überwinterten Königinnen erscheinen im zeitigen Frühling, die Drohnen folgen Ende Mai bis Anfang Juni. Bevorzugt parasitiert werden früh begründete Völker nahe guter Trachtquellen. Die weibliche Bombus vestalis verbleibt bis April im Winterschlaf. Die Wirtsart hat bis dahin die erste Generation von Arbeiterinnen aufgezogen.
Als bevorzugte Nahrung dienen Klee, Vogel-Wicke, Flockenblumen, Taubnesseln, Weiden, Schlehdorn und Löwenzahn.
Orchideen aus der Gattung der Ragwurzen der auf Sardinien endemischen Arten Ophrys chestermanii und Ophrys normanii ahmen den Geruch von paarungsbereiten Weibchen von Bombus vestalis nach. Durch den Paarungsversuch der Drohnen mit dem Labellum wird die Orchideenblüte bestäubt.