Der Goldkapuziner (Sapajus flavius, Syn.: Cebus flavius) ist eine Primatenart aus der Unterfamilie der Kapuzineraffen innerhalb der Neuweltaffen. Er wurde 2006 wiederentdeckt, nachdem er über 200 Jahre verschollen war.
Ta
TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
Al
AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Viviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
So
SozialKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
B
beginnt mitGoldkapuziner erreichen eine Kopfrumpflänge von 35 bis 40 Zentimetern, der Schwanz ist 38 bis 41 Zentimeter lang. Das Gewicht beträgt 1,8 bis 3,0 Kilogramm, wobei die Männchen schwerer als die Weibchen sein dürften. Das Fell dieser Primaten ist überwiegend goldgelb gefärbt, die Hände und die Füße sind schwarz. Am Kopf befindet sich eine weißgelbe Haube, das Gesicht ist rosa.
Goldkapuziner bewohnen den nordöstlichen atlantischen Wald in den Bundesstaaten Paraíba, Pernambuco und Alagoas im nordöstlichen Teil Brasiliens. Diese Affen leben in tropischen, feuchten Wäldern.
Goldkapuziner kommen nur im nordöstlichen Brasilien vor, ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Küstenwälder der Staaten Paraíba, Pernambuco und Alagoas. Eine Population wurde bei Untersuchungen in den Jahren 2006 und 2007 auch in den Trockenwäldern der Caatinga-Region im Bundesstaat Rio Grande do Norte beobachtet, wodurch sich das Verbreitungsgebiet weiter nach Norden und Westen erstreckt, als ursprünglich angenommen. Möglicherweise ist die Art auch im São Francisco Natural Monument im Grenzgebiet der Bundesstaaten Bahia und Alagoas vertreten, die Region liegt ebenfalls in den Caatinga-Trockenwäldern. Die westliche Verbreitungsgrenze des Goldkapuziner ist dadurch nur wenig untersucht.
Über ihre Lebensweise ist sehr wenig bekannt. Wie alle Kapuzineraffen sind sie tagaktive Baumbewohner. Sie leben in Gruppen von rund 18 Tieren, die sich aus mehreren Männchen und Weibchen sowie dem gemeinsamen Nachwuchs zusammensetzen. Für die Caatinga-Region wurde von einer Gruppe bestehend aus 45 Individuen berichtet. In den Küstenwäldern besteht die Nahrung überwiegend aus Früchten, die etwa 24 % der aufgenommenen Menge ausmachen. Etwa jeweils ein Achtel besteht aus weiteren Pflanzenpartien wie Knollen, Blätter, Blüten und Rinde oder aber aus tierischen Bestandteilen, überwiegend Gliederfüßer und Wirbeltiere. In nahrungsarmen Zeiten greifen die Tiere auch auf Zuckerrohr zurück, dieser kann auf das Jahr gerechnet einen Anteil von 50 % der Gesamtnahrung erreichen. Bei reichem Angebot an Früchten in der Regenzeit streuen die Tiere weiter aus, die Konkurrenz untereinander steigt aber dann an, wenn in der Trockenzeit lediglich Zuckerrohr zur Verfügung steht. Häufige antagonistische Handlungen finden dann unter Männchen statt.
Goldkapuziner sind Allesfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen Früchte, Samen, Gliederfüßer, Frösche, Nestlinge und sogar kleine Säugetiere. Sie verzehren auch Stängel, Blätter und Blumen.
Über das Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten von Goldkapuzinern ist nur wenig bekannt.
Goldkapuziner zählen zu den bedrohten Arten. Hauptgrund dafür ist, dass ihr Lebensraum durch Waldrodungen stark verkleinert und zerstückelt wurde. Die verbleibenden Populationen sind stark zersplittert, es gibt rund 24 Populationen mit durchschnittlich jeweils 15 Tieren. Die Gesamtpopulation wird auf 180 Tiere geschätzt. Allein rund 130 Individuen bewohnen ein 270 ha großes Waldgebiet im Bundesstaat Paraibo. Die IUCN listet die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered).
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Goldkapuziners auf 180 Individuen. Derzeit ist der Bestand dieser Art abnehmend und sie wird auf der Roten Liste der IUCN als "Critically Endangered" (CR) eingestuft.
Indem sie sich von Früchten und Samen ernähren, sind Goldkapuziner wichtige Verbreiter von Samen in ihrem Verbreitungsgebiet und tragen so zur Regeneration des Waldes bei.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...