Ost-Kreischeule

Ost-Kreischeule

Östliche kreischeule

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Megascops asio
Populationsgrösse
560,000
Lebensdauer
14-20 years
Gewicht
121-244
4.3-8.6
goz
g oz 
Länge
16-25
6.3-9.8
cminch
cm inch 
Spannweite
46-61
18.1-24
cminch
cm inch 

Die Ost-Kreischeule oder Östliche Kreischeule (Megascops asio, Syn.: Otus asio) ist eine der kleinsten Eulen Amerikas und gehört zur Gattung der Kreischeulen. Benannt ist sie nach ihrem Verbreitungsgebiet, dem Osten der USA, und ihrem kreischenden Ruf. Sie wurde früher in die Gattung der Zwergohreulen (Otus) gestellt, gemeinsam mit allen anderen amerikanischen Arten ist sie heute Teil einer eigenen Gattung, der Kreischeulen (Megascops). Sie lebt vor allem in entlegenen Wäldern, aber auch in Stadtparks und Vororten größerer Städte.

Aussehen

Bei den Ost-Kreischeulen existieren zwei Farbvarianten. Eine mit rotbraunem Gefieder, daneben gibt es auch die graue Farbvariante.

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Junge Ost-Kreischeulen werden oft mit West-Kreischeulen verwechselt, da jene noch nicht die charakteristische dunkel gestrichelte Färbung am Rücken und Schwanz besitzen. Da sich die Lebensräume der beiden Arten an einigen Stellen überlappen, etwa im Osten von Colorado und dem südlichen Texas, ist das einzige sichere Merkmal zur Bestimmung der Art die Schnabelfarbe, die bei der Ost-Kreischeule gräulich-hell und der West-Kreischeule dunkler gräulich bis schwarz ist.

Die vermeintlichen Federohren am Kopf sind lediglich Tarnhilfen der Eule, die dadurch auf den ersten Blick wie ein abgebrochener Ast aussieht. Die tatsächlichen Ohren befinden sich seitlich am Kopf. Ihre großen Augen sind gelb hinterlegt und haben einen schmalen schwarzen Rand.

Bei Größe und Gewicht der Ost-Kreischeule zeigt sich ein Geschlechtsdimorphismus: Ausgewachsene Weibchen erreichen eine Körperlänge von durchschnittlich 23 cm, Männchen werden 21 cm lang. Die Flügelspannweite beträgt im Mittel 56 cm (Weibchen) bzw. 54 cm (Männchen), das Gewicht 208 g (Weibchen) bzw. 200 g (Männchen).

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet reicht von der Mitte Nordamerikas bis zur Ostküste und von Mexiko nach Südkanada. Dort ist sie allgemein noch häufig anzutreffen. Neben der Verfolgung durch einige Bauern und Förster wird ihr auch von Minks, Wieseln, Skunks, größeren Eulen wie Schnee-Eulen und Virginia-Uhus nachgestellt.

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Die Ost-Kreischeulen leben in Mischwäldern, Gehölzen und im Strauchland, allerdings haben sie nur wenig Scheu vor Menschen, so dass sie vereinzelt in Kulturlandschaften wie Plantagen oder auch in Stadtparks beheimatet sind. Am häufigsten sind sie allerdings in entlegenen Wäldern anzutreffen.

Die Tiere leben das ganze Jahr in einem bestimmten Territorium von 4 bis 6 ha (in Extremfällen auch bis zu 80 ha), das Schlafplätze, Nahrung und Brutmöglichkeiten aufweist. Es kann vorkommen, dass die Gebiete verschiedener Exemplare sich überschneiden, die sich dann normalerweise gegenseitig ignorieren. Allerdings werden in der Brutzeit alle Eindringlinge aus einem Umkreis von 30 Metern um das Nest vertrieben. Kommt ein Mensch oder ein großes Tier zu nahe, stürzen sich beide Eltern auf den Eindringling und riskieren nicht selten dabei auch ihr Leben.

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Ost-Kreischeule Lebensraum-Karte
Ost-Kreischeule Lebensraum-Karte
Ost-Kreischeule
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Ost-Kreischeulen sind fast ausschließlich nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie gut versteckt auf einem Baum, mit zusammengekniffenen Augen und aufgestellten Federohren, wobei ihr Kopf leicht zur Seite gedreht ist und der Schnabel im Gefieder steckt. In der Abenddämmerung werden sie aktiv und spähen auf einem Ast sitzend aufmerksam nach Beute. Nach Einbruch der Dunkelheit verlassen sie sich hauptsächlich auf ihr Gehör. Sie können mit bis zu 5 Flügelschlägen pro Sekunde sehr schnell und wendig fliegen, aber auch segeln und gleiten.

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In Gefangenschaft können Ost-Kreischeulen über 20 Jahre alt werden.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung der Ost-Kreischeule ist sehr vielfältig. Sie frisst sowohl Kleinsäuger (wie Wühlmäuse, Spitzmäuse, Gleithörnchen, Maulwürfe und Fledermäuse) als auch Vögel (wie Wachteln, Wanderdrosseln, Seidenschwänze und Tauben), Heuschrecken, die sie im Flug fängt, Fische, Amphibien und manchmal auch Schlangen.

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Die Beute wird mit den Zehen und Krallen gegriffen. Wenn die Beute nicht zu groß ist, wird sie komplett, mit dem Kopf voraus, heruntergeschlungen, ansonsten zuerst mit dem kräftigen Schnabel zerrissen und stückchenweise geschluckt.

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Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Im Februar, am Anfang der Brutzeit, lockt das Männchen seine Partnerin mit einem speziellen Ruf an einen ausgewählten Brutplatz, der ein Astloch, ein Spechtloch oder auch ein Taubenschlag oder Nistkasten sein kann. In beiden letzteren Fällen werden die Vorbesitzer meistens getötet. Der Brutplatz befindet sich in einer Höhe von zwei bis sechs Metern, in Ausnahmefällen auch bis zu 15 m. Nach der Paarung legt das Weibchen in Abständen von zwei Tagen ihre drei bis acht weißen Eier, welche etwa 26 Tage lang, hauptsächlich von ihr selbst, bebrütet werden, während das Männchen Futter besorgt. Sobald die weiß gefiederten und blinden Jungen geschlüpft sind, müssen sie ständig gefüttert werden. Nach sechs Tagen können sie schließlich sehen. Das Gefieder wird mit der Zeit immer grauer oder bräunlicher. Mit 14 bis 20 Tagen verlassen sie erstmals das Nest und sitzen oft zusammen auf Bäumen, die sie ohne die Eltern nicht verlassen. Nach vier bis sechs Wochen sind die Jungen schließlich völlig selbstständig und verlassen ihre Eltern.

POPULATION

Populationsgefährdung

Obwohl sie in ihrem Verbreitungsgebiet relativ häufig vorkommen, leiden Ost-Kreischeulen unter der Abholzung der Wälder, Vergiftungen, die zur Ausdünnung der Eier und zum Scheitern der Nester führen, und vor allem unter der Prädation durch Nordamerikanische Katzenfrettchen, Nerze, Wiesel, Waschbären, Amerikanische Nerze, Stinktiere, Schlangen, Krähen und Blauhäher. Kollisionen mit Autos, Zügen und Fensterscheiben töten viele Ost-Kreischeulen, vor allem die früheren, wenn sie sich von Nagetieren am Straßenrand und von Straßenkillern ernähren.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Ost-Kreischeule auf 560.000 ausgewachsene Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Das Gefieder der Ost-Kreischeule reicht von grau über braun bis hin zu rot oder rötlich. Sogar Eulenkinder aus ein und demselben Nest können eine andere Farbe haben. Während die graue Morphe eine bemerkenswert effektive Tarnung unter der Rinde von Laubbäumen bietet, können rote Morphen in bestimmten Kiefern und den bunten Blättern von wechselnden Laubbäumen Schutz finden.
  • Wie die meisten Prädatoren sind auch Ost-Kreischeulen opportunistische Jäger. Aufgrund der Wildheit und Vielseitigkeit ihres Jagdstils gaben frühe Autoren diesen Eulen den Spitznamen "gefiederte Wildkatzen".
  • Der Gehörsinn der Ost-Kreischeule ist so ausgeprägt, dass sie sogar Säugetiere unter dichter Vegetation oder Schnee orten kann. Die Ohren des Vogels (im Gegensatz zu den Ohrbüscheln) sind asymmetrisch auf dem Kopf angeordnet, so dass er die Unterschiede in der Schallwahrnehmung der beiden Ohren nutzen kann, um seine Beute aufzuspüren. Außerdem sind die Federn, die die Ost-Kreischeule zum Fliegen benutzt, an den Spitzen gezackt. Dies dämpft das Geräusch, das der Vogel beim Flügelschlag erzeugt, und ermöglicht es ihm, sich leise an seine Beute heranzuschleichen. Sowohl die spezielle Anordnung der Ohren als auch die Flügelfedern sind ein gemeinsames Merkmal der meisten lebenden Eulenarten, das ihnen hilft, in der Dunkelheit zu jagen.
  • Im Winter können Ost-Kreischeulen an von Menschen angelegten Angelstellen oder in Eisspalten an Gewässern nach Fischen jagen.
  • Ost-Kreischeulen können die natürlichen Bewegungen eines Astes imitieren; sie wiegen sich hin und her, um wie ein Baumast auszusehen, in der Hoffnung, von einem potenziellen Prädator unbemerkt zu bleiben.

Coloring Pages

Referenzen

1. Ost-Kreischeule artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Ost-Kreischeule
2. Ost-Kreischeule auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/155660662/152331179
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/690687

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