Miocorvus larteti
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Miocorvus larteti

Miocorvus larteti ist eine ausgestorbene Art der Rabenvögel (Corvidae). Sie ist der einzige Vertreter der Gattung Miocorvus und lebte im mittleren Miozän in Europa. Miocorvus larteti war ein mittelgroßer Corvide und erreichte etwa die Größe von Garrulus-Hähern. Die bekannten Funde stammen alle aus der südfranzösischen Fossillagerstätte Sansan, wo zur Zeit des Vorkommens von Miocorvus larteti ein Süßwassersumpf in feuchtwarmem Klima existierte. Dort bewegte sich die Art wahrscheinlich im Geäst von Auwäldern.

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Miocorvus larteti wurde 1871 von Alphonse Milne-Edwards beschrieben und später von Kálmán Lambrecht in eine eigene Gattung gestellt. Die bisher gefundenen Überreste umfassen fossile Bein-, Schulter- und Flügelknochen. Die Art ist mit einem Alter von rund 15 Millionen Jahren der älteste bekannte Rabenvogel.

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Aussehen

Miocorvus larteti war, den Bein- und Flügelknochen nach zu urteilen, ein mittelgroßer und eher zierlicher Rabenvogel. Er war geringfügig kleiner als der heute lebende Eichelhäher (Garrulus glanduarius). Der Humerus war im Vergleich zu den Raben und Krähen (Corvus) kräftiger, die Ansatzstellen der Schwungfedern (Papillae ulnares) waren stärker entwickelt. Osteologisch ähnelt Miocorvus larteti mehreren rezenten Gattungen der Rabenvögel. Vergleiche mit mehreren europäischen Gattungen zeigten bei den Skelettmerkmalen Gemeinsamkeiten mit Blauelstern (Cyanopica), Echten Elstern (Pica), vor allem aber mit den Hähern der Gattung Garrulus. Miocorvus unterscheidet sich von diesen aber vor allem im Bau des Tarsometatarsus, dessen scharfe Kante weniger entwickelt ist und der eine vertiefte Gelenkpfanne wie bei Cyanopica aufweist.

Verteilung

Erdkunde

Während der Existenz von Miocorvus larteti befand sich an der Fundlokalität Sansan ein Sumpfgebiet mit subtropischem Mikroklima. Entlang eines Flusssystems wuchsen Auenwälder mit dem Zürgelbaum Celtis lacunosa und dem Muskatnussgewächs Myristicacarpum miocaenicum, im Wasser waren Seerosengewächse und Armleuchteralgen zu finden. Da in Sansan mehr Exemplare von Miocorvus larteti gefunden wurden als von jeder anderen Vogelart, ist davon auszugehen, dass offene, feuchte Wälder zum typischen Habitat der Art zählten. Seinen Lebensraum teilte sich Miocorvus mit Krokodilen, Schildkröten und Vertretern der miozänen Säugetierfauna, etwa der Giraffe Eotragus sansaniensis und dem Hirsch Dicrocerus elegans. Andere Vögel, die sich in der Lagerstätte von Sansan fanden, sind Hühnervögel, Reiher und Papageien, aber auch Greifvögel, etwa aus der Gattung der Habichte und Sperber (Accipiter).

Referenzen

1. Miocorvus larteti artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Miocorvus_larteti

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