Rotes Riesenkänguru

Rotes Riesenkänguru

Rote riesenkänguru

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Teilklasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Macropus rufus
Populationsgrösse
11.5 Mlnlnn
Lebensdauer
16-23 years
Höchstgeschwindigkeit
56
35
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
18-90
39.6-198
kglbs
kg lbs 
Höhe
1.5-1.8
4.9-5.9
mft
m ft 
Länge
85-160
33.5-63
cminch
cm inch 

Das Rote Riesenkänguru (Osphranter rufus, Syn.: Kangourou rufus, Macropus rufus) ist der größte Vertreter der Kängurus und das größte lebende Beuteltier.

Aussehen

Herausragende Merkmale der Roten Riesenkängurus sind die muskulösen Hinterbeine und der kräftige Schwanz, der das Gewicht des Körpers allein tragen kann. Er wird fast ebenso lang wie der Körper und dient als Stütze und zur Balance bei weiten Sprüngen. Die Vorderbeine sind im Vergleich dazu sehr kurz. Die Schnauze ist langgestreckt, die Ohren lang. Das Fell ist kurz und rau, bei Männchen ist es rötlichbraun gefärbt, bei Weibchen in der Mehrzahl dagegen blaugrau. Es gibt Exemplare, bei denen es umgekehrt ist.

Mehr anzeigen

Das Rote Riesenkänguru erreicht eine Kopfrumpflänge von 0,9 bis 1,6 Metern, der Schwanz ist nochmal 0,7 bis 1,2 Meter lang. Im Stehen können sie 1,8 Meter (in Einzelfällen bis ca. 2 Meter) hoch werden. Männchen sind deutlich größer als Weibchen. Während Männchen 55 Kilogramm (in Einzelfällen bis zu 90 Kilogramm) erreichen können, überschreiten Weibchen selten 30 Kilogramm.

Weniger anzeigen

Video

Verteilung

Erdkunde

Diese Tiere bewohnen trockene und halbtrockene Gebiete in ganz Australien mit Ausnahme der Küsten und des Südwestens. Sie leben in unterschiedlichen Habitaten wie Halbwüsten, Steppen und Buschländern. Allerdings halten sie sich selten in gänzlich baumlosen Gebieten auf, da sie Bäume als Deckung und Schutz vor der heißen Sonne benötigen.

Rotes Riesenkänguru Lebensraum-Karte
Rotes Riesenkänguru Lebensraum-Karte
Rotes Riesenkänguru
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Rote Riesenkängurus haben keine ausgeprägte Sozialstruktur. Manchmal bilden sie lockere kleine Gruppen von rund zehn Tieren. Diese bestehen aus mehreren Weibchen samt ihrem Nachwuchs und einem Männchen. Während der Paarungszeit versuchen andere männliche Tiere manchmal, mit diesem um die Weibchen zu kämpfen. Diese Kämpfe bestehen aus Bissen, Boxhieben mit den Vorderpfoten und Tritten mit den kräftigen Hinterbeinen. Rote Riesenkängurus kennen kein Territorialverhalten, bei Plätzen mit reichem Nahrungsangebot können sich manchmal auch bis zu 1500 Tiere versammeln. Generell gibt es aber keine dauerhaften Verbindungen zwischen erwachsenen Tieren unterschiedlichen Geschlechts.

Mehr anzeigen

Rund sechs bis zehn Stunden täglich verbringen die Tiere mit Fressen, vorwiegend in der Abenddämmerung, der Nacht oder am frühen Morgen. In der Tageshitze ruhen sie im Schatten der Bäume.

Wie viele andere Kängurus kennen Rote Riesenkängurus zwei Arten der Fortbewegung. Bei der Nahrungssuche bewegen sie sich auf allen vieren fort, stützen sich auf die kurzen Vorderbeine und grasen den Boden ab. Bei hohem Tempo hüpfen sie in der bekannten Weise nur mit den Hinterbeinen, der Schwanz dient der Balance. Die Tiere können bis zu 9 m weit und 3 m hoch springen und eine Geschwindigkeit von über 60 km/h erreichen.

Weniger anzeigen
Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Rote Riesenkängurus sind Pflanzenfresser. Hauptbestandteil ihrer Nahrung ist Gras, daneben nehmen sie auch Blätter und Baumrinde zu sich. Zur Verarbeitung der schwer verdaulichen Nahrung dienen ein mehrteiliger Magen und spezielle Mikroorganismen im Verdauungstrakt, wie es auch bei Wiederkäuern der Fall ist. Auch das Wiederkäuen kann beobachtet werden. Sie brauchen sehr wenig Wasser und können längere Zeit ohne Trinken überleben.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Diese Tiere haben wie alle Kängurus einen gut entwickelten Beutel mit vier Zitzen. Die Paarung kann ganzjährig stattfinden, ist jedoch vom Nahrungsangebot abhängig. Nach rund 33-tägiger Tragzeit wird meist ein, selten auch zwei Jungtiere geboren. Neugeborene Kängurus sind nur 2,5 cm lang und 0,8 g schwer. Zunge und Vordergliedmaßen sind schon vorhanden, ansonsten sind Neugeborene im Vergleich zu Plazentatieren wenig entwickelt. Sie krabbeln vom Geburtskanal in den Beutel und hängen sich an einer Zitze fest.

Mehr anzeigen

Beim Roten Riesenkänguru kommt es zu einer verzögerten Geburt. Zwei Tage nach der Geburt paart sich das Weibchen erneut, der Embryo entwickelt sich bis zu einer Größe von 85 Zellen und ruht dann (wenn das vorige Junge im Beutel gesäugt wird). Sobald das Junge sieben Monate alt ist (oder früher, wenn das Jungtier stirbt), wächst der Embryo weiter, einen Tag nachdem das Jungtier endgültig den Beutel verlässt, wird ein Neues geboren. Nach der Geburt beginnt der Zyklus von neuem. Dies hat den Vorteil, dass Känguruweibchen drei Kinder auf einmal haben können: eines als Embryo, eines im Beutel und eines außerhalb des Beutels. Bei extremer Dürre allerdings werden Weibchen unfruchtbar und vermehren sich nicht mehr.

Die Jungtiere lassen die Zitze nach 70 Tagen das erste Mal los, nach 150 Tagen schaut der Kopf aus dem Beutel, nach 190 Tagen kommen sie zeitweise heraus und nach rund 240 Tagen verlassen sie den Beutel vollständig. Allerdings werden Jungtiere bis zu einem Alter von einem Jahr gesäugt – sie stecken dazu einfach den Kopf in den Beutel der Mutter. Nach 15 bis 24 Monaten sind die Jungtiere geschlechtsreif.

In Gefangenschaft können Riesenkängurus bis zu 24 Jahre alt werden, in freier Wildbahn werden sie wohl kaum älter als zehn oder zwölf Jahre.

Weniger anzeigen

POPULATION

Populationsgefährdung

Das Rote Riesenkänguru ist keiner größeren Bedrohung ausgesetzt und ist nach wie vor eine weit verbreitete und häufige Art. Intensive Landwirtschaft würde diese Art beeinträchtigen, aber bisher ist noch nicht viel von ihrem Lebensraum betroffen. Einige sind jedoch der Meinung, dass die Konkurrenz mit eingeführten Kaninchen und Vieh, insbesondere in Dürreperioden, eine Bedrohung darstellen könnte. Das Känguru ist in einigen Gebieten so zahlreich, dass es wegen seiner Haut und seines Fleisches kommerziell geerntet und manchmal auch als Schädling geschossen wird.

Populationszahl

Nach Angaben des australischen Umweltministeriums beläuft sich die Gesamtzahl der Roten Riesenkängurus auf 11.514.298 Individuen. Der Bestand dieser Art ist heute stabil und sie wird auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.

Ökologische Nische

Das Rote Riesenkänguru spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Vegetationsgemeinschaften in den Ökosystemen, in denen es lebt, da es sich als Weidegänger betätigt.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Männchen sind "Boomer", die Weibchen sind "Flyer" und die Jungtiere sind "Joys".
  • Rote Riesenkängurus sind so benannt wegen der Farbe ihres Fells. Das Rot ist in Wirklichkeit ein moschusrotes Öl, das von Drüsen in ihrer Haut ausgeschieden wird.
  • Ein Jungtier hat bei der Geburt etwa die Größe einer Gummibohne.
  • Rote Riesenkängurus können bis zu 1,8 m hoch springen und eine Strecke von 8,8 m zurücklegen.
  • An Land bewegen die Kängurus ihre Hinterbeine immer gemeinsam, aber im Wasser treten sie beim Schwimmen jedes Bein einzeln ab.
  • Aufgrund der Position ihrer Augen beträgt das Sichtfeld der Roten Riesenkängurus etwa 300° (324° mit einer Überlappung von etwa 25°).
  • Kängurus sind die einzigen großen Tiere, deren Hauptfortbewegungsart das Hüpfen ist. Dies ist eine energieeffiziente und schnelle Fortbewegungsart, die es ihnen ermöglicht, weite Strecken in Gegenden zurückzulegen, in denen es wenig Wasser und Nahrung gibt.
  • Ein Jungtier springt manchmal kopfüber in den Beutel seiner Mutter, wenn es sich erschreckt.
  • In Australien gibt es mehr Kängurus als Menschen. Sie sind das nationale Symbol des Landes und erscheinen auf Münzen, Briefmarken und Flugzeugen.

Coloring Pages

Referenzen

1. Rotes Riesenkänguru artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rotes_Riesenk%C3%A4nguru
2. Rotes Riesenkänguru auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/40567/0

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen