Weißfleckenkolibri
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Anthocephala berlepschi

Der Weißfleckenkolibri (Anthocephala berlepschi) ist ein Seglervogel in der Familie der Kolibris (Trochilidae), der in Kolumbien endemisch ist. Der Bestand wird von der IUCN als gefährdet (Vulnerable) eingestuft.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Weißfleckenkolibris erfolgte 1893 durch Osbert Salvin unter dem wissenschaftlichen Namen Anthocephala berlepschi. Das Typusexemplar wurde ihm von Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch zugesandt. Als Sammelort gab er die Gegend um Bogotá an. Nachdem Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte den Blassstirnkolibri der Gattung Adelomyia zugeordnet hatte, kamen Jean Louis Cabanis und Ferdinand Heine junior im Jahre 1860 zu dem Schluss, dass die Art eine eigene Gattung darstellt. Der Gattungsname setzt sich aus den griechischen Worten »anthos« (altgriechisch ἄνθος) für »Blume, Blüte« und »kéfalos« (altgriechisch κεφαλή) für »Kopf« zusammen. Das Artepitheton ist dem Mann gewidmet, der Salvin das Typusexemplar zugesandt hatte. Lange galt der Weißfleckenkolibri als Unterart des Blassstirnkolibris. Heute wird er aufgrund von Analysen der mitochondrialen und nukleären DNA durch María Lozano-Jaramillo, Alejandro Rico-Guevara und Carlos Daniel Cadena in eine eigene Art gestellt. Diese Autoren untermauerten diese These mit ökologischen Nischenmodellen und stellten eine große klimatische Divergenz zwischen beiden Arten fest. Die International Ornithologists’ Union folgt dieser Abspaltung.

Aussehen

Der Weißfleckenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 8,4 cm. Das Männchen hat einen schwarzen geraden Schnabel. Der vordere Oberkopf ist gelbbraunweiß, der Hinterkopf rötlich kastanienfarben. Der Rest der Oberseite schimmert grün. Hinter dem Auge hat er einen weißen Fleck. Die Unterseite ist gräulich gelbbraun, der quadratische geformte Schwanz bronzegrün mit weißen Spitzen und einer schwarzen Subterminalbinde, die sich aber nicht über die zentralen Steuerfedern zieht. Das Weibchen ähnelt dem Männchen hat aber einen bräunlichen Oberkopf. Jungtiere ähneln ausgewachsenen Weibchen.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Er bewegt sich in feuchten Wäldern, älterer Sekundärvegetation und an Waldrändern in Höhenlagen zwischen 1200 und 2500 Metern. Populationen kommen im Reserva Natural Merenberg im Departamento del Huila, im Reservas Comunitarias de Roncesvalles und dem Reserva Natural Ibanascu in Departamento del Tolima vor.

Weißfleckenkolibri Lebensraum-Karte
Weißfleckenkolibri Lebensraum-Karte
Weißfleckenkolibri
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Fressverhalten und Ernährung

Die Ernährungsgewohnheiten des Weißfleckenkolibris sind wenig erforscht. Einzelne Exemplare wurden an den Blüten der Gesneriengewächse-Gattung Kohleria beobachtet. Hier scheint er Blüten anzufliegen, die an Wegesrändern liegen und zu den unteren Straten gehören und oft Sekundärvegetation ist. Ein Männchen wurde beim Besuch der Orchideengattung Elleanthus beobachtet.

Paarungsgewohnheiten

Die Männchen versammeln sich an Leks im Inneren des geschützten Waldes. Dabei sitzen sie in ca. 2 bis 5 Meter über dem Boden auf den Ästen. Diese ökologische Anforderung der Art für die Brutzeit könnte ein Grund für die Bedrohung des Fortbestands sein, da dieser Lebensraum immer mehr zerstört wird. Im April wurden zwei Männchen mit wahrscheinlich entwickelten Hoden gesammelt, doch fehlen gesicherte Daten über Gonadenaktivitäten des Vogels.

Referenzen

1. Weißfleckenkolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Ffleckenkolibri
2. Weißfleckenkolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/154809350/176036352

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