Nil-grasratte
Die Nilratte oder Nil-Grasratte (Arvicanthis niloticus) ist ein Nagetier der Gattung Kusuratten, das vor allem in weiten Teilen Afrikas vorkommt. Die hauptsächlich tagaktive Art frisst vorwiegend Pflanzenteile von Gräsern und Gemüse. Sie gilt in Afrika daher als landwirtschaftlicher Schädling und kann auch Krankheiten und Parasiten auf Menschen und Nutzpflanzen übertragen. In der Forschung findet die Art Verwendung als Versuchstier.
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beginnt mitMit einer Kopf-Rumpf-Länge von 111 bis 238 mm, einer Schwanzlänge von 92 bis 170 mm und einem Gewicht von 55 bis 258 g ist die Nilratte ein mittelgroßes kräftiges Tier von rattenähnlichem Aussehen. Sie hat 23 bis 38 mm lange Hinterfüße und 12 bis 24 mm lange Ohren. Die Haare der Oberseite sind an der Wurzel dunkelbraun, im mittleren Bereich gelbbraun und an den Spitzen schwarz. So ergibt sich eine gesprenkelte hellbraune Fellfarbe mit helleren und dunkleren Flecken. Am Hinterteil kommen oft rötliche Tönungen vor. Manche Exemplare haben einen deutlichen schwarzen Aalstrich auf dem Rücken. Die Nilratte hat hellgraues bis weißliches Fell auf der Unterseite. Ebenso ist der Schwanz oberseits dunkel gefärbt und unterseits hellbraun. An den Vorderpfoten ist der sehr kleine, jedoch nicht rudimentäre, fünfte Finger kennzeichnend. Es sind keine Rillen auf den Schneidezähnen vorhanden. Weibchen haben zwei Zitzen auf der Brust und vier im Leistenbereich.
Das Verbreitungsgebiet streckt sich über die Sahelzone von Senegal und das südliche Mauretanien über Mali, Niger, das nördliche Nigeria, Tschad, den südlichen Sudan und Südsudan bis nach Äthiopien. Es setzt sich über die nordöstliche Demokratische Republik Kongo, Uganda und das westliche Kenia bis in den Norden Tansanias fort. Für weiter südlich gelegene Populationen im zentralen Tansania und in Sambia muss geprüft werden, ob diese zu dieser Art zählen. Vereinzelte Populationen sind aus dem Südwesten Jemens und aus Oman sowie verschiedenen Gebieten der Sahara bekannt. Nördlich der beschriebenen Region ist dieses Nagetier in einem schmalen Bereich entlang des Nils verbreitet.
Die Nilratte erreicht im äthiopischen Hochland 1600 Meter Höhe. Sie bewohnt Savannen, Steppen, andere Grasflächen und besucht Hecken, Gebüschflächen sowie Ackerland. Die Art wird gelegentlich in Dörfern angetroffen, obwohl sie Gebäude meidet.
Die Art baut Grasnester auf dem Boden oder in einfachen Erdhöhlen und ist vorwiegend tagaktiv. Sie legt Trampelpfade an und frisst hauptsächlich Blätter, Stängel und Samen von Gräsern sowie Gemüse. Wenn Bäume, wie die Wüstendattel (Balanites aegyptiaca), in der Trockenzeit Früchte tragen, werden diese kletternd erreicht. In der Regenzeit können bis zu 20 Prozent der Nahrung aus Insekten bestehen.
Die Exemplare bilden zeitweilig Familiengruppen mit mehreren Weibchen und Männchen, sind jedoch gegenüber fremden Individuen desselben Geschlechts feindlich. Abhängig von der Verbreitung können sich Weibchen zu allen Jahreszeiten oder nur über eine begrenzte Anzahl Monate fortpflanzen. Allgemein werden in der Regenzeit die meisten Nachkommen geboren. Die durchschnittliche Anzahl der Jungtiere pro Wurf variiert zwischen 4 und 7. Sie werden nach 21 bis 23 Tagen Trächtigkeit geboren und erhalten etwa zwei Monate Muttermilch. Wild lebende Exemplare werden selten älter als ein Jahr.
Zu den Fressfeinden der Nilratte zählen verschiedene Beutegreifer wie Mangusten, Schleiereulen, Gleitaare, Schopfadler, Sperberbussarde oder Echte Kobras sowie Schlangen der Gattung Psammophis.
Für den Bestand der Nilratte liegen keine Gefährdungen vor. Da die Gesamtpopulation als groß eingeschätzt wird, wird die Art von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) gelistet.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...