Europäische iltis, Waldiltis, Gemeiner iltis, Schwarzer, Europäisches frettchen, Wildes frettchen
Der Europäische Iltis, Waldiltis (Mustela putorius), auch bekannt als gemeiner Iltis, Schwarzer oder Waldiltis, Europäisches Frettchen, oder wildes Frettchen, auch Ratz oder Stänker sowie Fiss genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae).
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ne
NesthockerVi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Be
BehausungRe
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Pr
PrädatorPrädatoren sind Tiere, die andere Organismen, ihre Beute, töten und fressen. Raubtiere können aktiv nach Beute suchen oder sie verfolgen oder auf s...
Po
PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitEuropäische Iltisse haben einen schlanken, langgestreckten Körper mit kurzen Gliedmaßen. Das Fell ist dunkelbraun oder schwarz, das gelbliche Unterfell schimmert durch die Deckhaare hindurch. Die Schnauze ist weißlich, ebenso der Bereich hinter den Augen und die Spitzen der Ohren. Schwarze Flecken um und vor den Augen sorgen für eine maskenähnliche Gesichtszeichnung. Das Fell ist im Sommer und Winter gleich gefärbt, das Sommerfell ist allerdings deutlich dünner.
Hinsichtlich Größe und Gewicht zeigen diese Tiere einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Während Männchen eine Kopfrumpflänge von 30 bis 46 Zentimeter erreichen und 0,4 bis 1,7 Kilogramm wiegen, sind die Weibchen mit 20 bis 38 Zentimetern Kopfrumpflänge und 0,2 bis 0,9 Kilogramm deutlich kürzer und leichter. Die Schwanzlänge beträgt 7 bis 19 Zentimeter.
Europäische Iltisse sind in nahezu ganz Europa verbreitet und zählen zu den häufigsten einheimischen Mardern. Sie fehlen lediglich in Irland und dem größten Teil Skandinaviens, im Osten erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet bis zum Uralgebirge. In Neuseeland wurde die Art eingeführt.
Trotz der Bezeichnung Waldiltis ist der Iltis kein ausgeprägter Waldbewohner; sein Lebensraum sind eher die offenen Waldränder, aber auch Felder und Wiesen. Oft ist er in der Nähe von Gewässern und Feuchtgebieten zu finden. Manchmal siedelt er bis in die Nähe von Dörfern und auf Höfen, wo auch Ställe und Scheunen zu seinem Jagdrevier gehören.
Europäische Iltisse sind nachtaktiv und beginnen die Nahrungssuche mit der Dämmerung. Tagsüber ziehen sie sich in selbstgegrabene Baue, Felsspalten, hohle Baumstämme, verlassene Baue anderer Tiere (zum Beispiel denen von Kaninchen), aber auch in Gebäude und Mauernischen zurück. Manche Quellen geben an, dass die Iltis-Fähe zur Zeit der Jungenaufzucht auch tagaktiv ist. Sie leben außerhalb der Paarungszeit einzelgängerisch und markieren ihr Revier mit dem Sekret ihrer Analdrüse. Dieses übelriechende Sekret wird auch zur Verteidigung eingesetzt. Die Tiere halten sich vorwiegend am Boden auf. Sie klettern fast nicht, können aber gut schwimmen und tauchen und begeben sich auch in Gewässern auf Nahrungssuche.
Europäische Iltisse sind vorwiegend Fleischfresser, die sich bevorzugt von Amphibien wie Fröschen und Kröten ernähren. Sie sind geschickte und aggressive Jäger, die ein Beutetier überwältigen können, das doppelt so groß ist wie sie. Neben Amphibien stehen auch Vögel, Eier, Fische und Nagetiere auf ihrem Speiseplan. Manchmal erlegen sie auch Schlangen, sind aber, anders als manchmal behauptet, nicht gegen Schlangengift immun. Seltener wird pflanzliche Nahrung in Form von Früchten konsumiert.
Beutetiere werden durch einen gezielten Nackenbiss getötet. Manchmal legen sie sich auch einen Nahrungsvorrat in ihren Bauten an.
Die Paarung findet von März bis Juni statt. In dieser Zeit kann es zu Kämpfen zwischen den Männchen um das Paarungsvorrecht kommen, während der Begattung selbst stellt das Männchen das Weibchen mit Hilfe eines Nackenbisses ruhig. Nach rund 42-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen zwei bis zwölf (durchschnittlich drei bis sieben) Jungtiere zur Welt. Diese sind bei der Geburt blind und relativ klein bei einem Gewicht von etwa 10 Gramm. Nach einem Monat öffnen sich ihre Augen, im gleichen Zeitraum werden sie entwöhnt. Mit rund drei Monaten sind sie ausgewachsen und werden selbständig. In freier Natur können die Tiere ein Alter von rund sechs Jahren erreichen, in menschlicher Obhut bis zu 14 Jahre.
Zu den Bedrohungen der Europäischen Iltisse zählen der Verlust ihres Lebensraumes durch die Bautätigkeit und Intensivierung der Landnutzung, ferner der Straßenverkehr und die Jagd. Trotzdem sind sie weit verbreitet und zählen nicht zu den bedrohten Arten.
Die Weltnaturschutzunion IUCN beurteilt diese Marderart in der Roten Liste gefährdeter Arten mit nicht gefährdet (Least Concern). Die Bundesrepublik Deutschland stellt sie in die Kategorie V und damit auf eine Vorwarnliste; zwölf Länder Deutschlands werten von Kategorie V über vorwiegend Kategorie 3 (gefährdet) bis zu Kategorie 2 (stark gefährdet). In Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist der Iltis ganzjährig geschont.
Österreich und die Schweiz listen den Europäischen Iltis in den nationalen Roten Listen mit Kategorie 3 (gefährdet). In der Schweiz steht der Iltis seit 1978 unter Schutz und darf nach dem Bundesgesetz (JSG) nicht bejagt werden.
Die Berner Konvention des Europarats schützt den Europäischen Iltis in Appendix III des Abkommens und erklärt ihn als schutzbedürftiges Wildtier, das in Ausnahmefällen genutzt werden darf. Auch die Europäische Union weist ihm durch Listung in Anhang V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (EG) Nr. 92/43 bzw. der Abänderung in Richtlinie EG 2006/105 diese Kategorie zu.
Für den Europäischen Iltis liegt keine Schätzung der Populationsgröße vor, aber man geht davon aus, dass er aufgrund seiner weiten Verbreitung sehr groß ist. Derzeit ist diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.
Iltisse sind in den Ökosystemen, in denen sie leben, als Prädatoren für kleine Säugetiere wichtig.