Der Graufalke (Falco ardosiaceus) ist ein afrikanischer Raubvogel und gehört zur Familie der Falkenartigen (Falconidae). Seine nächsten Verwandten sind der Bindenfalke und der Schwarzrückenfalke, diese drei werden zum Teil in den Subgenus Dissodectes platziert.
Louis Pierre Vieillot beschrieb den Graufalken unter dem heutigen Namen Falco ardosiaceus. Das Typusexemplar stammte aus dem Senegal. Carl von Linné hatte bereits 1758 den Gattungsnamen Falco für zahlreiche Arten eingeführt. Der Name leitet sich von den griechischen Wörtern »arkhos, arkhō αρχος, αρχω« für »Anführer, beherrschen« bzw. später vom lateinischen »falco, falconis, flectere« für »Falken, krümmen« ab. Der Artnamen »ardosiaceus« ist das lateinische Wort für »schieferfarben«.
Als temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
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beginnt mitDer Graufalke ist ein relativ kleiner, stämmiger Falke mit einem großen, abgeflachten Kopf, schwerem Schnabel und ziemlich kurzen Flügeln, welche in Ruhe die Spitze des Schwanzes nicht erreichen. Die Länge des Vogels beträgt 28–33 cm mit einer Flügelspannweite von 58–72 cm, er hat ein Gewicht bis zu 300 Gramm. Das Weibchen ist 4–11 % größer und 5–11 % schwerer als das Männchen. Das Gefieder von adulten Graufalken ist durchgehend dunkelgrau mit Ausnahme von dunkleren Flügelspitzen, schwach dunklen Streifen auf dem Körper und den leicht verzweigten Handschwingen. Die Füße und Nasenwachshaut sowie die kahle Haut um die Augen sind gelb. Die ähnlichste Art zum Graufalken ist der Schieferfalke; dieser hat einen rundlicheren Kopf, die Haut um das Auge ist weniger gelb und er besitzt längere Flügel, die bis zur Schwanzspitze hinreichen.
Juvenile Graufalken sind brauner als die Adulten, und die Nasenwachshaut sowie die Haut um die Augen sind grünlicher. Juvenile Schwarzrückenfalken sind ihnen sehr ähnlich, haben aber einen stärker verzweigten Schwanz und Unterschwingen.
Generell ist der Graufalke scheu und außerhalb der Brutzeit lautlos, hat aber einen schrillen, klappernden Ruf und einen rasselnden Pfiff.
Er bewohnt Savannen, offenes Waldland und Waldlichtungen. Er bevorzugt Gebiete mit Palmen, insbesondere in der Nähe von Wasser. Er hockt oft auf exponierten Ästen, Telegrafenmasten und Drähten.
Er ist in West- und Zentralafrika weit verbreitet, fehlt aber in dicht bewaldeten Regionen, einschließlich Teilen des Kongobeckens. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Osten bis nach Äthiopien und in die westlichen Teile von Kenia und Tansania. Im Süden erreicht sie nördliche Teile von Namibia und Sambia und ist auch in Malawi aufgetaucht. Das gesamte Verbreitungsgebiet umfasst etwa 12 Millionen km2. In Westafrika bewegt sie sich in der Regenzeit nach Norden und in der Trockenzeit nach Süden.
Der Graufalke ist ein temporaler Spezialist und am aktivsten während der Morgen- und Abenddämmerung. Generell jagt er von einem hohen Ast aber gelegentlich auch in der Schwebe. Er ernährt sich hauptsächlich von Heuschrecken und kleinen Reptilien wie Eidechsen, Schlangen und Chamäleons, sowie von Amphibien und Würmern. Zu seinen weiteren Nahrungsquellen gehören auch kleine Säugetiere wie Fledermäuse oder Vögel. Die Beute wird dabei meist am Boden gefangen. Der Graufalke ernährt sich gelegentlich auch von Ölpalmnüssen und ist somit einer der wenigen Raubvögel, für den pflanzliche Kost eine Rolle spielt.
Bei der Balz vollbringt das turtelnde Paar einen gemeinsamen aufsteigenden Flug. Normalerweise werden die Eier dann in ein Hammerkopf-Nest gelegt, welches oft unbewohnt ist. Vereinzelt werden aber auch Hammerköpfe verdrängt. Teilweise benutzen die Graufalken auch Nester von anderen Vögeln oder Baumhöhlen. In einem Gelege befinden sich zwei bis fünf Eier, diese sind weißlich mit rötlichen oder bräunlichen Mustern und werden 26 bis 31 Tage bebrütet. Das Brüten des Geleges findet im Norden seines Verbreitungsgebietes vom März bis Juni statt und vom August bis Dezember im Süden. Die Jungvögel werden nach ungefähr 30 Tagen flügge.