Weißschwanzmaulwurf
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Parascaptor leucura

Der Weißschwanzmaulwurf (Parascaptor leucurus, auch Parascaptor leucura) ist eine Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae). Sie kommt im südlichen, südöstlichen und im östlichen Asien vor, ihr Verbreitungsgebiet umfasst Teile von Indien, Myanmar und China. Als Lebensraum nutzen die Tiere Hügel und Ebenen in Tiefland- sowie in höheren Gebirgslagen. Es handelt sich um einen kleinen Vertreter der Maulwürfe. Wie alle Angehörigen der Eigentlichen Maulwürfe charakterisieren den Weißschwanzmaulwurf ein walzenförmiger Körper, ein kurzer Hals und grabschaufelartige Vordergliedmaßen. Namensgebend sind die weißen Schwanzhaare, die sich gegenüber dem ansonsten dunklen schwärzlich braunen Fell hervorheben. Die Lebensweise der Tiere ist bisher weitgehend unerforscht, sie sind aber unterirdisch aktiv. Die Erstbeschreibung des Weißschwanzmaulwurfs erfolgte im Jahr 1850. Die Einführung der Gattung Parascaptor fand 25 Jahre später statt. Heute repräsentiert die Art den einzigen Vertreter der Gattung. Genetische und einzelne morphologische Befunde weisen jedoch darauf hin, dass möglicherweise mehrere kryptische Arten bestehen. Fossilfunde sind nur wenige belegt. Der Bestand gilt als nicht gefährdet.

Aussehen

Der Weißschwanzmaulwurf ist ein kleiner Vertreter der Maulwürfe. Seine Kopf-Rumpf-Länge variiert von 11,5 bis 12,6 cm, hinzu kommt ein 1,0 bis 1,4 cm langer Schwanz. Dadurch erreicht der Schwanz etwa 8,3 bis 11,8 % der Länge des restlichen Körpers. Das Gewicht beträgt 36,0 bis 47,1 g. Im übrigen Erscheinungsbild gleichen die Tiere weitgehend den anderen Vertretern der Eigentlichen Maulwürfe (Talpini). Ihr Körper ist walzenförmig, der Hals kurz und die Vordergliedmaßen sind zu Grabwerkzeugen umgebildet. Die Handflächen werden zwischen 1,4 und 1,6 cm lang sowie zwischen 1,5 bis 1,7 cm breit. Die Hinterfußlänge liegt bei 1,4 bis 1,5 cm. Das Körperfell zeigt einen dunklen schwärzlich braunen Farbton. Der Schwanz ist keulenförmig gestaltet. Hier findet sich mit den weißlichen Haaren auch das namensgebendes Merkmal. Ein weiteres Charakteristikum bildet die lange, zugespitzte Schnauze, auf deren Unterseite sich ein nackter, dreieckiger Fleck befindet.

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Der Schädel wird zwischen 27,8 und 28,8 mm lang und im Bereich der Jochbögen zwischen 9,3 und 9,5 mm breit. An den Warzenfortsätzen beträgt die Hirnschädelbreite 13,6 bis 14,3 mm. Er ist relativ grazil gebaut, das Rostrum spitzt sich nach vorn zu. Die Weite liegt auf Höhe der Molaren bei etwa 7,3 mm. Das Gebiss ist durch den Verlust eines oberen Prämolaren je Zahnreihe leicht reduziert. Die Zahnanzahl beträgt dadurch 42, die Zahnformel lautet:. Im Vergleich zu den meisten anderen Vertretern der Eigentlichen Maulwürfe mit Ausnahme des Kurzgesichtmaulwurfs (Scaptochirus) fehlt einer der vorderen einspitzigen Prämolaren. Wie bei allen anderen talpinen Formen ist der obere Eckzahn vergrößert, während der untere klein wirkt und den Schneidezähnen gleicht (incisiviform). Dem gegenüber ist der erste untere Prämolar stark vergrößert und eckzahnartig gestaltet (caniniform). Der jeweils letzte Vormahlzahn im oberen und unteren Gebiss zeigt sich ebenfalls vergrößert. Die Länge der oberen Zahnreihe reicht von 11,5 bis 11,6 mm, die der unteren von 11,1 bis 11,5 mm.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Weißschwanzmaulwurf ist in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Dort kommt er vom nordöstlichen Indien, etwa in Assam und weitere Bundesstaaten wie Meghalaya, Nagaland, Manipur, Tripura und Mizoram, über die angrenzenden Teile Bangladeshs und Myanmars bis in den Süden Chinas, vor allem in den Provinzen Yunnan und Sichuan, vor. Eventuell tritt er auch nördlich des Brahmaputra im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh und im nördlichen Laos auf. Die Tiere nutzen hauptsächlich Hügel und Ebenen in Höhen von 400 bis 3000 m als Lebensraum, wobei im chinesischen Teil des Verbreitungsgebietes dieser aufgrund des gebirgigen Charakters der Landschaften generell über 1000 m liegt. Einzelne Sichtungen in Assam erfolgten auch in deutlich niedrigeren Höhenlagen um rund 140 m. In Myanmar wurde die Art unter anderem auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und in Nähe von menschlichen Besiedlungen beobachtet. Die Fundpunkte sind jeweils von Bergwäldern eingeschlossen grenzen oder an diese.

Weißschwanzmaulwurf Lebensraum-Karte

Biom

Weißschwanzmaulwurf Lebensraum-Karte
Weißschwanzmaulwurf

Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise des Weißschwanzmaulwurfs ist wenig bekannt, sie dürfte aber mit der der übrigen Eigentlichen Maulwürfe übereinstimmen. Demnach leben die Tiere vermutlich größtenteils unterirdisch.

Lebensstil

POPULATION

Populationsgefährdung

Es sind keine größeren Bedrohungen für den Weißschwanzmaulwurf bekannt. Lokal können Bestände durch Waldrodungen sowie die Ausdehnung menschlicher Siedlungen oder von Ackerbauflächen beeinträchtigt sein, zusätzlich auch durch den Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Pestiziden. Aufgrund der weiten Verbreitung und der angenommen großen Population gilt die Art laut IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern). Sie kommt in verschiedenen Naturschutzgebieten vor, so unter anderem im Lawachara-Nationalpark in Bangladesch und im Balphakram-Nationalpark sowie im Murlen-Nationalpark in Indien vor.

Referenzen

1. Weißschwanzmaulwurf artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fschwanzmaulwurf
2. Weißschwanzmaulwurf auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/41470/22322993

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