Schreiadler
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Clanga pomarina
Gewicht
1.2-2.2
2.6-4.8
kglbs
kg lbs 
Länge
54-65
21.3-25.6
cminch
cm inch 
Spannweite
145-165
57.1-65
cminch
cm inch 

Der Schreiadler (Clanga pomarina, Syn.: Aquila pomarina), veraltet auch Pommernadler genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Dieser vergleichsweise kleine Vertreter der Unterfamilie der Aquilinae hat ein relativ kleines Verbreitungsgebiet im Westen der Paläarktis; die westliche Arealgrenze verläuft durch den Osten Deutschlands. Das Epitheton pomarina bezieht sich auf die Herkunft des Holotypus aus der ehemaligen preußischen Provinz Pommern. Die Art bewohnt naturnahe Wälder mit angrenzenden extensiv genutzten Flächen und ernährt sich vor allem von kleinen Wirbeltieren, aber auch von Insekten und anderen Wirbellosen sowie Aas.

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Die Art ist vor allem durch ihre besondere Brutbiologie bekannt, den Kainismus. Meist werden zwei Eier gelegt; das zuerst geschlüpfte Junge tötet jedoch grundsätzlich das jüngere Geschwister, so dass außer in seltenen Ausnahmefällen immer nur ein Jungvogel ausfliegt.

Der Schreiadler ist ein Zugvogel, er überwintert im südlichen Afrika. Der Weltbestand ist ungefährdet, der deutsche Bestand ist jedoch rückläufig und gilt laut Roter Liste als vom Aussterben bedroht.

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In der Kultur

  • Der Schreiadler. Kleiner Adler mit großen Problemen. Eine Ausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung im Ostpreußischen Landesmuseum, Lüneburg (10. September bis 30. Oktober 2016)

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

Ba

Baumbewohner

Te

Terrestrisch

Re

Revier

An

Ansammlung bildend

Mo

Monogam

Ti

Tierwanderung

L

beginnt mit

Aussehen

Schreiadler gehören zu den kleinsten Vertretern der Unterfamilie der Aquilinae. Sie erreichen eine Körperlänge von 55 bis 67 cm und eine Flügelspannweite von 1,46 bis 1,68 m und sind damit immer noch deutlich größer als beispielsweise ein Mäusebussard. Der Geschlechtsdimorphismus ist bezüglich Größe und Gewicht recht deutlich ausgeprägt, Männchen erreichen im Mittel etwa 85 % der Größe der Weibchen. Männchen wiegen 1,0 bis 1,4 kg und haben eine Flügellänge von 446 bis 478 mm, Weibchen erreichen ein Gewicht von 1,3 bis 2,2 kg und eine Flügellänge von 493 bis 508 mm. Wie bei allen Vertretern der Gattung Clanga und der nahe verwandten Gattung Aquila sind die Handschwingenspitzen stark gefingert, und die Beine sind bis zu den Zehen befiedert. Im Flug wirken die Flügel relativ kurz und auffallend breit, der Schwanz ist an den Außenkanten deutlich gerundet.

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Adulte Vögel sind insgesamt braun gefärbt. Der Rumpf, der Kopf sowie die Oberflügel- und die Unterflügeldecken sind warm hellbraun, teilweise heller gelblich-braun. Sie bilden vor allem beim fliegenden Vogel einen deutlichen Kontrast zu den einfarbig dunkelgrau-braunen Schwung- und Steuerfedern. Die Basen der inneren Handschwingen sind weißlich und bilden auf dem Oberflügel ein nicht sehr auffallendes weißes Feld, die Oberschwanzdecken sind breit weiß gerandet. Die Iris ist orangegelb, die Wachshaut und die Zehen haben eine gelbe Färbung. Die Schnabelbasis ist grau gegen den im Übrigen schwarzen Schnabel abgesetzt.

Im Jugendkleid sind Kopf, Rumpf und Flügeldecken insgesamt dunkler als bei den Altvögeln. Die großen Hand- und Armdecken sind weiß gerandet und bilden ein beim fliegenden Vogel gut sichtbares helles Band auf dem Oberflügel. Häufig sind auch die mittleren Flügeldecken schwach weiß gerandet. Die Schwingen und die Steuerfedern zeigen eine dichte dunkle Querbänderung; die inneren Handschwingen, die Armschwingen und die Steuerfedern sind ebenfalls weiß gerandet. Im Nacken zeigen junge Schreiadler einen rostgelben diffusen Fleck. Die Iris ist braun. Die Jungvögel sind nach drei Jahren ausgefärbt.

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Verteilung

Erdkunde

Der Schreiadler hat ein relativ kleines, stark zergliedertes Verbreitungsgebiet im Westen der Paläarktis. Im Norden des Artareals verläuft die westliche Verbreitungsgrenze durch Nordostdeutschland, nach Osten reicht das Vorkommen bis in den Westen Russlands, die genaue östliche Verbreitungsgrenze ist bisher nicht bekannt. Im Süden liegen die westlichsten, isolierten Vorkommen in Slowenien und Kroatien; weiter nach Osten folgt ein relativ geschlossenes Verbreitungsgebiet, das von Griechenland und dem Osten des Balkans über die Türkei bis in die Kaspische Senke im Norden des Iran reicht. Im Norden reicht die Verbreitung bis zur russischen Ostseeküste, im Süden bis Mittelgriechenland, bis zum Süden der Türkei und bis in den oben erwähnten Norden des Iran.

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In Deutschland sind die Osthälfte Mecklenburg-Vorpommerns und ein etwa 3600 km² großes Gebiet im Nordosten Brandenburgs (Landkreise Barnim, Uckermark und Oberhavel) besiedelt, ein isolierter westlicher Vorposten befand sich bis 2011 im Hakel sowie im Steckby-Lödderitzer Forst in Sachsen-Anhalt. In Sachsen-Anhalt ist der Schreiadler daher seit 2012 ausgestorben.

Schreiadler bewohnen naturnahe Wälder mit angrenzenden offenen, nahrungsreichen Flächen. Im Norden des Verbreitungsgebietes (Deutschland, Polen, Baltikum, Russland) werden extensiv genutzte, feuchte Niederungen mit Laub- und Mischwäldern und angrenzenden Feuchtwiesen und Mooren besiedelt. Etwa ab der Slowakei und Ungarn und weiter südlich liegt der Schwerpunkt der Vorkommen jedoch im locker mit Laubwald bestockten und mit Wiesen durchsetzten, meist trockenen Hügel- und Bergland. So werden z. B. in Rumänien Höhenlagen zwischen 300 m und 1600 m besiedelt, auch in Bulgarien kommt die Art bis in 1400 m Höhe vor.Im Bereich der südlichen Verbreitungsgrenze im Wald von Dadia im Nordosten Griechenlands bewohnt der Schreiadler schließlich fast ausschließlich trockene Kiefernwälder in Höhen zwischen 100 und 300 m, Laubwälder werden dort gemieden.

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Schreiadler Lebensraum-Karte
Schreiadler Lebensraum-Karte
Schreiadler
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Gewohnheiten und Lebensstil

In Mecklenburg-Vorpommern und in Lettland wurden 1994 bis 1997 Untersuchungen zur Größe des Aktionsraumes während der Brutzeit mit Hilfe von Bodentelemetriesendern durchgeführt. Männchen in Mecklenburg-Vorpommern hatten einen Aktionsraum von im Mittel 27,1 km² (22,2–33,9 km²), die Aktionsräume von Männchen in Lettland waren mit im Mittel 11,4 km² (6,7–15,5 km²) erheblich kleiner. Der Unterschied wurde in erster Linie auf den größeren Anteil nahrungsreicher Habitate (vor allem Grünland) im Nestumfeld der lettischen Reviere zurückgeführt.

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Bei vier in den Jahren 2004–2006 mit GPS-Satellitensendern versehenen Männchen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern waren die Aktionsräume während der Brutzeit zwischen 32,8 und 54,4 km² groß; diese Vögel wurden jedoch erst ab Mitte Juli besendert, so dass die Aktionsräume vermutlich nicht vollständig erfasst wurden. Bei einem fünften Männchen, das 2005 ab Ende Juni und 2006 ab Anfang Mai untersucht wurde, war der Aktionsraum 2005 93,8 km² groß, 2006 sogar 172,3 km².

Die Siedlungsdichte des Schreiadlers schwankt in Abhängigkeit von landschaftlichen Gegebenheiten erheblich. In Polen wurden bei großflächigen Untersuchungen Siedlungsdichten zwischen 1,5 und 10,8 Brutpaaren (BP) pro 100 km² ermittelt, der höchste Wert wurde im Białowieża-Nationalpark festgestellt. Die bekannten Siedlungsdichtewerte aus anderen Teilen des Verbreitungsgebietes liegen innerhalb dieses Wertebereiches.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Schreiadler nutzt zur Jagd auf bodenbewohnende Tiere im Wesentlichen drei Methoden: Die Jagd zu Fuß, die Ansitzjagd sowie den Suchflug. Schreiadler sind für ihre Fußjagd bekannt, dabei laufen sie vor allem auf Wiesen oder abgeernteten Äckern ähnlich wie der Weißstorch größere Strecken. Zur Ansitzjagd werden niedrige Warten genutzt, zum Beispiel Heuhaufen, Zaunpfähle oder Bäume. Der Suchflug findet in niedriger Höhe statt, dabei kreist der Adler über geeigneten Bereichen und steht häufig gegen den Wind in der Luft (siehe Foto ganz oben (Taxobox)).

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Die Nahrung des Schreiadlers umfasst ein breites Spektrum bodenbewohnender kleiner Wirbeltiere bis zur Größe junger Feldhasen sowie Wirbellose und Aas. Eine Ermittlung der tatsächlichen Nahrungszusammensetzung ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Nachweisbarkeit der einzelnen Beutetaxa sehr schwierig. Auch ein Vergleich verschiedener Studien zur Ernährung ist wegen der oft sehr unterschiedlichen Untersuchungsmethoden problematisch.

Die Nestlinge werden offenbar ausschließlich mit Wirbeltieren gefüttert, dabei können je nach Region Kleinsäuger, Amphibien oder Reptilien den Hauptteil der Beute ausmachen. Bei einem mit einer Videoanlage am Nest kontinuierlich beobachteten Paar in Mecklenburg-Vorpommern bestand die zum Nest gebrachte Nahrung zu über 90 % aus Kleinsäugern, die übrige Beute setzte sich aus Amphibien, Eidechsen und Singvögeln zusammen. Bei Nestkontrollen im nördlichen Belarus wurden hingegen als häufigste Beutetiergruppe Amphibien mit 62,0 % festgestellt, die beiden häufigsten Arten waren der Grasfrosch mit 39,0 % und der Moorfrosch mit 17,5 % aller Beutetiere. Säuger waren mit insgesamt 29,1 %, Vögel mit 5,6 % und Reptilien mit 3,3 % im Beutespektrum vertreten.

In den bereits relativ trockenen Mittelgebirgen im Norden Ungarns mit angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen wurden bei Aufsammlungen von Beuteresten am Horst Kleinsäuger mit 79,7 % aller Beutetiere als dominierende Wirbeltiergruppe festgestellt, 50,0 % der Beutetiere waren dort Feldmäuse, an zweiter Stelle folgten Feldhamster mit 16,4 %. Vögel bildeten 20,3 % der Beute, am häufigsten waren Jagdfasane mit 4,7 % und Feldlerchen mit 2,3 % aller Beutetiere. Hingegen waren dort Amphibien (nur Echte Frösche) mit nur 1,6 % im Beutespektrum vertreten, Reptilien fehlten völlig.

Im Rahmen einer Studie im weitgehend trockenen Wald von Dadia in Griechenland wurden nur Gewölle untersucht. Hauptbeute waren dort Reptilien, die in 80,2 % aller Gewölle gefunden wurden, ansonsten konnten nur Säuger und Insekten nachgewiesen werden. Häufigstes Beutetier war die Ringelnatter (Nachweis in 41,6 % aller Gewölle), danach folgte die Eidechsennatter (in 20,8 % aller Gewölle) und Eidechsen der Gattung Lacerta (in 19,8 % aller Gewölle). Bei Direktbeobachtungen konnten jedoch auch zahlreiche Frösche als Beute festgestellt werden, die in Gewöllen offenbar kaum nachweisbar sind.Das Nahrungsspektrum im Winterquartier ist offenbar ähnlich breit wie im Brutgebiet, wobei die Art hier aber offenbar vor allem das kurzfristig oft stark wechselnde Nahrungsangebot von Termiten, Heuschrecken und Blutschnabelwebern sehr intensiv nutzt. So wurden im Kruger-Nationalpark in Südafrika im Februar 1997 in einer etwa 16 km² großen Kolonie des Blutschnabelwebers etwa 1000 Schreiadler bei der Plünderung von Nestern beobachtet.

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Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Balz beginnt meist unmittelbar nach der Ankunft am Brutplatz. Das Männchen zeigt dabei ausdauernde Wellenflüge, wobei es sich am höchsten Punkte einer „Welle“ mit angelegten Flügeln abwärtsbewegt, um dann mit dem gewonnenen Schwung wieder zur nächsten Welle aufzusteigen. Außerdem zeigt es einen Flatterflug, bei dem es die etwa waagerecht gehaltenen Flügel schnell auf- und abschlägt. Kopulationen finden meist im Anschluss an diese Balzflüge auf einer freien Sitzwarte in Horstnähe statt.

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Die Nester (Horste) werden auf Bäumen im Wald und meist in dessen Randzone errichtet und überwiegend selbst gebaut, nur selten werden Nester anderer Vogelarten überbaut. Die gewählte Baumart richtet sich nach dem vorhandenen Angebot. Die Nester können je nach natürlichen Gegebenheiten und Alter sehr unterschiedliche Größen haben, so wurden bei einer Studie in Litauen Nestdurchmesser zwischen 60 und 126 cm (Mittelwert 88,5 cm) und Nesthöhen zwischen 15 und 120 cm (Mittelwert 60,4 cm) festgestellt. Die Nestmulde wird mit grünen Zweigen ausgelegt.

Die Eiablage erfolgt in Mitteleuropa selten bereits Ende April, meist jedoch Anfang bis Mitte Mai. Die Gelege bestehen meist aus zwei Eiern, seltener aus nur einem und sehr selten aus drei Eiern. Beispielsweise wurden in Litauen bei 37 Gelegen 8-mal 1 Ei, 28-mal 2 Eier (76 %) und 1-mal 3 Eier gefunden, in Ungarn bei 72 Gelegen 20-mal 1 Ei, 51-mal 2 Eier (71 %) und 1-mal 3 Eier. Die Eier sind auf weißem Grund bräunlich oder violett gefleckt. Sie wiegen 72–87 g; vor 1921 im damaligen Deutschland gesammelte Eier maßen im Mittel 62,9 × 50,7 mm.

Ab dem ersten Ei wird gebrütet, der Legeabstand beträgt 3 bis 4 Tage. Die Brutdauer beträgt 38 bis 41 Tage, wobei überwiegend das Weibchen brütet. Falls zwei Küken schlüpfen, wird das zweite Küken vom zuerst geschlüpften Geschwister durch Schnabelhiebe getötet, so dass außer in seltenen Ausnahmefällen immer nur ein Jungvogel ausfliegt. Die Geschwistertötung, Adelphophagie, ist angeboren und erfolgt unabhängig vom Ernährungszustand der Jungvögel, dieses Verhalten wird daher auch als „obligatorischer Kainismus“ bezeichnet. Bei einer per Videoanlage ständig beobachteten Brut in Mecklenburg-Vorpommern begannen die Attacken des zuerst geschlüpften Kükens bereits am Tag des Schlüpfens des zweiten Kükens und endeten nach 2,5 Tagen mit dessen Tod. Der tote Jungvogel wurde am folgenden Tag verfüttert.

Ende Juli bis Mitte August fliegen die Jungvögel aus. Bis zu ihrem Abzug um Mitte September werden sie von den Eltern gefüttert und jagen nur ausnahmsweise selbständig.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Einigermaßen zuverlässige Schätzungen zur Größe des Weltbestandes waren erst Ende der 1980er Jahre möglich, als erstmals die Anzahl der Herbstzieher über Israel recht vollständig erfasst wurde. In der Folgezeit wurde der Brutbestand für eine Reihe von Ländern zum Teil erheblich nach oben korrigiert. Meyburg schätzte den Weltbestand basierend auf etwa 75.000 in Israel durchziehenden Individuen für Mitte der 1990er Jahre auf etwa 20.000 Brutpaare (BP), Mebs und Schmidt kamen für Anfang des 21. Jahrhunderts auf etwa 15.000 BP. Der relativ große Unterschied ist vor allem auf die sehr unterschiedlichen Einschätzungen des Bestandes einzelner schlecht untersuchter Länder zurückzuführen, so schätzt Meyburg den Bestand der Türkei auf etwa 3000 BP; Mebs und Schmidt geben für dieses Land nur 80 bis 120 BP an. Die größten Bestände haben nach Mebs und Schmidt Belarus mit 3200 bis 3800 BP, Rumänien mit 2500–2800 BP, Lettland mit 2000 bis 2800 BP und Polen mit 1700–1900 BP; gegenüber den Schätzungen von Meyburg wurden vor allem die Bestandsangaben für die baltischen Staaten aufgrund neuerer Untersuchungen nochmals etwa verdoppelt. Der Weltbestand gilt laut IUCN als ungefährdet („least concern“).

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Das Komitee gegen den Vogelmord e. V. geht davon aus, dass im Libanon jedes Jahr etwa 5000 Schreiadler durch Wilderer getötet werden.

Am westlichen Arealrand in Deutschland sind Verbreitung und Bestand jedoch seit mindestens 1800 stark zurückgegangen, die Westgrenze der Verbreitung hat sich erheblich nach Osten verschoben. Um 1800 umfasste das besiedelte Areal auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands eine Fläche von 83.000 km² und schloss Teile von Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit ein (vgl. Abschnitt Verbreitung). Im Jahr 2004 umfasste das besiedelte Areal in Deutschland noch eine Fläche von rund 10.000 km². Wesentlichster Grund für den starken Rückgang war die starke Verfolgung durch den Menschen. Trotz fehlender Verfolgung in Deutschland geht der Bestand heute weiterhin zurück, als Hauptursache dafür gilt heute die Zerstörung des Lebensraumes durch die Intensivierung von Land- und Forstwirtschaft.2013 brüteten 91 Paare in Deutschland. Davon entfielen 68 auf Mecklenburg-Vorpommern, wo es zudem weitere 19 Revierpaare gab, und 23 auf Brandenburg. In Sachsen-Anhalt brütet die Art seit 2012 nicht mehr. 2003 brüteten in Deutschland noch etwa 130 Paare. In der Roten Liste von Deutschland steht die Art heute in der Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht).

Der Schreiadler ist eine Art des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG bzw. 2009/147/EG), für die Vogelschutzgebiete auszuweisen sind.

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Referenzen

1. Schreiadler artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Schreiadler
2. Schreiadler auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22696022/93539187
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/664085

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